Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die TSG Altenhagen-Heepen hat ihre Erfolgsserie in der 3. Handball-Liga auf 6:0 Punkte ausgebaut. Beim 30:27 (14:15)-Heimsieg über die HSG Varel-Friesland brachte sich der Gastgeber wohl zwischenzeitlich selber aus dem Rhythmus, verlor aber seine Lockerheit und taktische Disziplin nicht vollends.

Mit ihrem dritten Heimsieg wusste die TSG im Fernduell die Steilvorlage des VfL Eintracht Hagen, der tags zuvor gegen Wermelskirchen mit 28:34 gepatzt hatte, eindrucksvoll zu nutzen. Optischer Lohn in der Tabelle: Der Bielefelder Vorsprung auf Abstiegsplatz 14 ist neun Spieltage vor Schluss auf stattliche vier Zähler angewachsen.

Micky Reiners war aus Münster gekommen, um »Big Points« zu sehen. Der zukünftige TSG-Trainer wurde nicht enttäuscht. »Die Mannschaft hat ein großes Kämpferherz gezeigt. Gut für die Moral und eine breite Brust«, lobte er, derweil Michael Boy erschöpft in den Block diktierte: »Der größere Wille hat gewonnen.«

Erneut vier vergebene Siebenmeter haben der TSG am Samstagabend vor 320 Zuschauern im Heeper Dom zwar nervlich zugesetzt, aber nicht komplett aus der Bahn geworfen. Nach stets engem Spielverlauf in der ersten Hälfte (14:15) half Friesen-Trainer Jörg Rademacher bei der Wende mit. Er nahm nach der Pause einen Torwartwechsel vor, beorderte den bis dahin starken André Seefeldt (34) auf die Bank. Die TSG, die acht Minuten ohne Gegentor blieb, beantwortete diese Maßnahme mit einem 9:2-Lauf zur 23:17-Führung (40.). Nahezu jeder Wurf ein Treffer – eine Vorentscheidung.

Mit unnötigen Zeitstrafen, hektischen Abschlüssen und einem schwachen Überzahlspiel brachte sich die TSG jedoch selber wieder in die Bredouille. Das schöne Polster schmolz auf 22:24 (47.) und bedrohlich auf 27:26 (55., Libergs). Martin Räbers Auszeit sollte nun fruchten, die Friesen zu brechen: Das erste Siebenmetertor im fünften Anlauf (Kunisch, 55.) ließ die Bielefelder auf 28:26 enteilen. Torhüter Welge parierte mit dem Kopf. Nach Kunischs zweitem verwandelten Strafwurf und Limbergs Kopfleger vom Kreis feierte die Kulisse ihr Team mit stehenden Ovationen.

Für Spielertrainer Pierre Limberg war die größte Leistung, dass »wir in der Phase, als wir etwas den Faden verloren haben, nicht auch noch den Kopf verloren haben. Wir haben zusammengehalten, jeder für den anderen gekämpft. Das zeugt von einer großen Moral und einem intakten Mannschaftsgeist. Die Spieler glauben an sich. Die Schinderei im Training zahlt sich aus.«

Pascal Welge, der sich stetig steigerte, wertschätzte die Arbeit seiner Vorderleute: »Der Grundstein ist in der Deckung gelegt worden. Wir haben uns Druck genommen und Hagen noch mehr unter Druck gesetzt«, jubelte er.

Limberg, der im Sommer seine A-Lizenz angehen will, hat eine neue Aufgabe für die kommende Serie gefunden. »In ein paar Tagen sage ich was dazu.« Carsten Kappelt zaudert noch und hat sich einige Tage Bedenkzeit ergeben. Der Linkshänder, der zusätzlich zum Job einen Studiengang Projektmanagement aufnimmt, sieht »auf diesem professionellen Niveau« zeitliche Probleme auf sich zukommen. Das hört sich eher nach Abschied an . . .

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