Jens Limbach wird der TSG Altenhagen-Heepen zum Saisonende den Rücken kehren. Allein persönliche Gründe gaben den Ausschlag für diese Entscheidung, die bei Geschäftsführer Manfred Quermann natürlich Bedauern, aber auch Verständnis auslöste.


»Er schafft's zeitlich einfach nicht mehr. Aber Limbo ist ja nicht aus der Welt. Ob als Physiotherapeut, als Trainer oder vielleicht auch mal wieder als Spieler, wenn seine private Situation es zulässt, ist er bei uns jederzeit willkommen.« Linkshänder Limbach (26) spielt seit 2006 bei der TSG.

Der eine Lemgoer geht also, vielleicht kommt demnächst ein neuer hinzu: Die TSG verhandelt mit Jannik Rauchschwalbe. Der frühere A-Jugend-Nationalspieler (GWD Minden/2010) galt damals als eines der größten deutschen Linkshänder-Talente, ehe ihn latente Verletzungen im Schulter- und Rückenbereich piesackten und 2011 eine Schulteroperation nötig machten. Aktuell spielt der Rotschopf freiwillig »nur« bei HSG Handball Lemgo III in der Verbandsliga. Er möchte es nach einer Phase der Stabilisation jetzt scheinbar nochmal wissen.

Rauchschwalbe sah am Freitagabend in der Volker-Zerbe-Halle eine TSG, die noch nicht einmal den vorab herbeigesehnten »Sahnetag« benötigt hätte, um dem Primus die erste Heimniederlage seit eineinhalb Jahren beizubringen. Schließlich wurden fünf Siebenmeter und eine Handvoll klarster Einwurfmöglichkeiten ausgelassen; eine eklatante Quote. »Handball ist halt ein einfacher Sport«, grämte sich Tobias Fröbel. »Solche Dinger nicht zu nutzen, das zieht runter. Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Wären wir Tabellenneunter, wäre das Ergebnis okay gewesen. Aber so tut's weh.« Es zehre an den Nerven, nun wieder darauf angewiesen zu sein, dass auch den Mit-Kellerkindern keine Wochenend-Bonuspunkte gelängen. Diesmal ging's noch gut; Hagen, Nordhemmern und Ahlen verloren.

Pascal Welge, der wie Florian Ostendorf klar im Schatten des Lemgoer Schlussmanns Dominik Formella stand, haderte mit seiner Leistung. »Bei mir war der Wurm drin.« Wieder eine Chance weniger, das Happyend aus eigener Kraft zu erzwingen. »Alle haben gebrannt. Alle wollten gewinnen. Ab der siebten Minute waren wir wach«, sagte Spielmacher Michael Boy erschöpft. »Die verschenkten Siebenmeter waren Schlüsselsituationen gegen uns.« Wie Co-Trainer Martin Räber (»Lemgo steht zurecht da oben«) verwies Boy auf die breite Kaderqualität des Bundesliga-Unterbaus. »Die können ohne Qualitätsverlust wechseln. Um hier gewinnen zu können, muss schon alles passen.«

Was blieb, war eine gewisse Genugtuung und Zufriedenheit ob der ersten »super Halbzeit« (Jens Limbach), als ein 4:9 (14.) zu einem 13:13 (30.) mutierte. »Lemgo hat uns in der zweiten Hälfte gut unter Druck gesetzt. Wir waren nicht mehr so fit auf den Beinen, haben hinten nicht mehr den entscheidenden Schritt gemacht und unsere Angriffe nicht mehr auf den Punkt gespielt«, betrieb Limbach Ursachenforschung, warum die TSG nach dem respektablen Gleichstand derart den Faden verlor. Die Lektion dieses Déjà vu: Wer regelmäßig lediglich eine Halbzeit Drittligaformat aufweist – der steigt ab . . .!

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