1. Herren | Westfalen Blatt - Bielefeld | 28.01.12
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Lemgo (WB). Das Wunder blieb aus: Handball-Drittligist TSG Altenhagen-Heepen kassierte am Abend beim souveränen Tabellenführer HSG Handball Lemgo II nach vorzeigbarer Leistung eine 27:35 (13:13)-Niederlage und bleibt nach der fünften Schlappe in Folge auf einem Abstiegsplatz kleben.

»Gegen das FC Bayern der Liga brauchst du die Mannschaft nicht extra motivieren«, hatte Co-Trainer Matze Räber vor dem Anpfiff prophezeit. Und seine Mannschaft ließ nach Anlaufschwierigkeiten auch Taten folgen. 200 Zuschauer in der Volker-Zerbe-Halle sahen in der ersten Halbzeit ein überraschend ausgeglichenes OWL-Derby, in dem die TSG ein ebenbürtiger Gegner war.

Die Lemgo Youngsters legten wild entschlossen los und gingen schnell mit 4:1 in Führung. Beim 7:2 (11.) nahm TSG-Spielertrainer Pierre Limberg eine erste Auszeit und schnauzte: »Wir haben Chancen ohne Ende, machen die Dinger aber nicht rein.« Recht hatte er, denn zu diesem Zeitpunkt hatte sein Team u.a. bereits zwei Siebenmeter vergeben. Christopher Kunisch und Daniel Meyer scheiterten am starken Dominik Formella im Lemgoer Kasten. Als Michael Boy das 9:5 erzielte, keimte erstmals Hoffnung auf. Und tatsächlich: Die TSG setzte die Aufholjagd fort. Beim 12:10 (22.) nahm HSG-Coach Niels Pfannenschmidt ein »Time-Out«, aber seine Mannschaft fand nun kaum ein Mittel gegen die starke TSG-Abwehr um den Mittelblock Henrik Ortmann/Tobias Fröbel.

Außerdem machte sich der Torwartwechsel (Florian Ostendorf kam in der 19. Minute für den glücklosen Pascal Welge) zunächst positiv bemerkbar. Die TSG ließ in 13 Minuten nur noch drei Gegentore zu. Marcel Ortjohann, Florian Öttking und erneut Ortjohann glichen mit drei Toren in Folge zum 13:13-Halbzeitstand aus. »Das ist überraschend. Hoffentlich kann die Mannschaft das halten«, sagte TSG-Chef Heinrich Rödding.

Im zweiten Abschnitt waren dann gerade einmal 31 Sekunden gespielt, als Henrik Ortmann nach einer Attacke an Arjan Haenen mit direkt »Rot« vom Parkett flog. »Das war ein Tiefschlag für uns«, raunzte Räber. Lemgo nutzte das und legte ein 16:13 vor. Doch die TSG blieb dran: Boy verkürzte auf 17:16 (38.).

Als Limberg beim Spielstand von 22:19 (43.) dann den fünften (!) Siebenmeter vergab (Pfosten), zeichnete sich die Niederlage ab. Nun nahm auch die Fehlerquote auf Seiten der Gäste zu, der beste Angriff der Liga setzte zum Endspurt an. Beim 26:21 (48.) war eine Vorentscheidung gefallen, zumal beide TSG-Keeper kaum einen Ball zu greifen bekamen und vorne gute Chancen ungenutzt blieben.

Über 29:23 und 30:25 (55.) steuerte Lemgo dem 16. Sieg im 18. Saisonspiel entgegen. Das 35:27 war am Ende aber etwas zu hoch. Die TSG (8:28 Punkte) bleibt Drittletzter - auf die gezeigte Leistung lässt sich aber aufbauen. Das meinte auch Pierre Limberg: »In der ersten Halbzeit haben wir frech gespielt und gut dagegen gehalten. Unterm Strich haben wir aber zu viele Chancen ausgelassen, um hier eine Überraschung zu schaffen.«

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