Bielefeld (WB/jm). Die ungleiche Papierform macht das Freitag-Gastspiel in der engen Volker-Zerbe-Halle (19.30 Uhr) zu einer »einfachen« Angelegenheit: Alles andere als eine deutliche Klatsche der abstiegsgefährdeten TSG Altenhagen-Heepen beim souveränen Drittliga-Primus HSG Handball Lemgo II wäre eine Überraschung.

Das Kräfteverhältnis in Zahlen: 8:26 Punkte gegen 31:3 Zähler, die drittschlechteste Abwehr beim treffsichersten Angriff. »Wir können da ganz unbekümmert aufspielen. Ich hoffe, wir kriegen das vom Kopf hin«, sagt »Co« Martin Räber. Spielertrainer Pierre Limberg puzzelt sich für heute Abend einen »Sahnetag« zurecht: »Die zweite Halbzeit von Leichlingen und die erste gegen GWD; so könnten wir Lemgo ärgern und die Partie lange offen halten.«

Das Hinspiel im Heeper Dom endete mit einer 30:38-Niederlage. »Vielleicht unterschätzen die uns ja. Wenn die mal einen schlechten Tag erwischen und wir einen richtig guten, warum soll es keine Überraschung geben«?, fragt Tobias Fröbel, der wie Pierre Limberg, Jens Limbach oder Benjamin Richter eine sportliche Vergangenheit beim Gegner aufweist. Der TSG-Kapitän sieht dem Gastspiel »mit viel Spaß und viel Mut« entgegen. Erste Voraussetzung sei ein disziplinierter und lange spielender TSG-Angriff, um mit einer geringen Eigenfehlerquote Lemgoer Gegenstöße einzuschränken.

»Und unsere Abwehr muss die Lemgoer Distanzschützen rechtzeitig angehen, um unseren Torhütern die Chance zu geben, Bälle zu halten«, sieht Martin Räber Schwerstarbeit auf die 6:0-Deckung zukommen.

Fröbel konstatiert: »Wir müssen rackern und Lemgo ins Positionsspiel zwingen.« Carsten Kappelt fehlt verletzungsbedingt. Henrik Ortmann konnte wegen einer Magen-Darm-Grippe nicht trainieren, will aber heute mithelfen.

War die TSG mit 1:15 Punkten in die Saison gestartet, so weist die Rückrundenausbeute bislang 0:4 Zähler auf. Für TSG-Chef Heinrich Rödding ist es schwer vorstellbar, dass ausgerechnet bei den Domi-natoren der 3. Liga etwas Zählbares herausspringt. »Lemgo ist viel besser aufgestellt als wir. Da muss schson ziemlich viel zusammenkommen. Das sehe ich zurzeit nicht.« Nur ein Team vom Keller-Quartett wird am Ende durchkommen. Für Fröbel bleibt's weiterhin die TSG. »Der Glaube ist da. Alle ziehen im Training voll mit. Keiner gibt sich auf.«

Stattliche acht Punkte beträgt nach 17 Spieltagen der Lemgoer Vorsprung vor den Verfolgern. Dass die Lipper als Bundesligareserve nicht aufsteigen dürfen, ficht den quirligen Geschäftsführer Christian Sprdlik, der als junger Rechtsaußen zwei Jahre beim TuS Jöllenbeck spielte, nicht an. »Meister werden ist immer schön. Wir sehen uns als Ausbildungsbetrieb und wollen erfrischenden Handball spielen. Die 2. Liga wäre auch wirtschaftlich gar nicht machbar für uns.« Mit Marcel Müller und dem mit der TSG flirtenden Matthias Geukes spielt Christian Sprdlik im Sommer im »Sandkasten« zusammen in einem Team: bei den Lemgoer Beach Buffies.

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