Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). In der vorigen Saison hatte Florian Ostendorf den Abstiegskampf verloren. Der Torhüter konnte die Ibbenbürener SpVg. nicht vor dem Fall in die Verbandsliga bewahren. Nach seinem Wechsel im Sommer 2011 zur TSG Altenhagen-Heepen will »Ossi« keinesfalls zum zweiten Mal in Folge absteigen.

Am Freitagabend beginnt für die TSG die Rückrunde mit dem schweren Auswärtsspiel in Leichlingen (20 Uhr). Obwohl die Bielefelder als Viertletzter extrem gefährdet sind, hat der 26-Jährige ein gutes Gefühl. »Andere wie Hagen verpflichten Star-Trainer. Unser Trumpf in der Rückrunde wird die mannschaftliche Geschlossenheit. Durch das Training in der Winterpause sind wir noch enger zusammengerückt und haben einen Schritt nach vorne gemacht.« Nun dürfe in den ersten drei, vier Spielen der Anschluss nicht verpasst werden. Ostendorf: »Auch wenn wir in Leichlingen nur Außenseiter sind, sind wir für eine Überraschung gut. Am liebsten möchte ich gar nicht mehr auf einen Abstiegsplatz rutschen.«

Der Veranstaltungskaufmann bei der LBS in seinem Wohnort Münster hat die weiteste Anreise zum Training. »Ich würde lügen, wenn ich sage, es nervt nicht«, kommentiert Ostendorf die langen Zugfahrten. »Doch es macht Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Das motiviert und entschädigt für die Fahrerei.« Auch das Zusammenspiel mit Pascal Welge mache »Bock. Wir ergänzen uns gut.« Seine eher geringen Spielanteile trägt der gebürtige Westerkappelner ohne Murren. »Wenn Calli gut hält, sitze ich gerne 60 Minuten auf der Bank.«

Wie sein Vorgänger Johnny Dähne ist Florian Ostendorf Diabetiker, Typ 1. 1995 trat die Stoffwechselkrankheit bei dem damals zehnjährigen Blondschopf auf, der sich im Skiurlaub oft schlapp und unkonzentriert fühlte. »Ich muss täglich viermal Insulin Spritzen und meinen Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren. Das ist inzwischen ein Teil meines Lebens und für mich so normal wie für andere das Zähneputzen. Alltag eben«, gibt er bereitwillig Auskunft. Diabetes und Leistungssport schließen sich nicht aus, das zeigen auch andere Beispiele wie Dino Wache (Fußball) oder Michael Hackert (Eishockey).

In den Auswahlteam wurde Florian Ostendorf früher liebevoll »Zucker« genannt. Die Mitspieler bekommen es kaum mit, wenn er zwischendurch in Oberschenkel oder Bauch eine Spritze setzt. Eine Hauptaufgabe des Hormons Insulin ist es, die Zellen mit Energie aus der Nahrung zu versorgen. Fehlt das, fehlt dem Körper Leistungsfähigkeit.

Sport und Bewegung senken den Blutzuckerspiegel. Um gegebenenfalls rasch korrigerend darauf einwirken zu können, hat Ostendorf stets einen halben Liter Cola griffbereit. »Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören, und bis jetzt nie Probleme gehabt. Ich weiß, was geht und was nicht geht. Es gibt sicherlich schlimmere Krankheiten.«

Am langen Kreispokalwochenende zog Florian Ostendorf kurzzeitig bei Kapitän Tobias Fröbel ein. »Mit Ibbenbüren hatten wir nie für den Kreispokal gemeldet. Diese Turnierform war klasse. Das hat Bock gemacht und war eine gute Vorbereitung für uns, um Tempohandball und Abläufe weiter zu verinnerlichen«, zeigte er sich von seiner Kreispokalpremiere durchaus beeindruckt.

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