Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Einen fetten güldenen »Pott« für die Vitrine, 400 Euro für die Mannschaftskasse, dazu Ehrungen für Pascal Welge (bester Torwart) und Daniel Meyer (mit 29 Toren bester Schütze der Endrunde): Das lange Kreispokal-Wochenende in Jöllenbeck hat sich für die TSG Altenhagen-Heepen gelohnt


»Da ist das Ding«, jubelte Kapitän Tobias Fröbel mit dem Pokal in der einen Hand. »Und da ist das andere Ding«, hielt er feixend ein Fässchen Bier hoch. Im Endspiel wurde der Pokalsieger der drei Vorjahre erstmals richtig gefordert. Gegen den klassentieferen TuS Spenge lag der Drittligist ständig im Hintertreffen, mehrfach mit zwei Toren. Doch nach dem 8:9 nagelte Pascal Welge seinen Kasten zu und entschärfte unter anderem einen Ebbinghaus-Siebenmeter. Fröbel und Jens »Limbo« Limbach 26 Sekunden vor Schluss mit der ersten Führung überhaupt drehten das hektische Treffen samt »Rudelbildung«.

Trainer Pierre Limberg war zufrieden. »Das spiegelt den Charakter der Mannschaft wider«, kommentierte er den Siegeswillen. »Das Kombinationsspiel hat mir gut gefallen. Wir haben die Angriffe auf den Punkt gespielt und nicht abgebrochen.« Der erste offizielle Titel im Jahr 2012 sollte Selbstvertrauen einflößen. Das glaubt auch Daniel Meyer, der ein Klasse-Wochenende verbuchte. »So lief es bei mir schon lange nicht mehr. Diesen Schwung wollen wir jetzt auch mit in die Saison nehmen.«

Allerdings waren Abstimmungsprobleme in der Abwehr weiter unverkennbar. »Die Mannschaft hat sich den Pokalsieg verdient. Doch auffällig war, dass wir in allen Spielen Schlagwurfaktionen über den Kopf nicht blocken konnten«, sagte Co-Trainer Martin Räber nachdenklich.

In Richtung Thomas Boerscheper meinte Tobias Fröbel süffisant: »Hoffentlich hat er sich jetzt nicht den Magen verdorben.« Der Kreisvorsitzende hatte ja im Vorfeld eine TSG-Entthronung prophezeit – so sein »Bauchgefühl.«

Die TSG hat für die kommende Saison den jungen Rechtsaußen René Wolf (18) aus der Lemgoer Bundesliga-A-Jugend verpflichtet. Ob Jens Limberg weitermacht, wird sich erst Ende des Monats entscheiden. »Es hängt rein an privaten und beruflichen Dingen«, erklärt der Linkshänder. Eine Gesprächsrunde hat mit Sebastian Kopschek vom TuS 97 stattgefunden. »Mein Vertrag läuft aus. Ich habe mich noch nicht entschieden, wo ich im nächsten Jahr spiele. Es ist alles offen«, meint Jöllenbecks Top-Torschütze. Derweil Christopher Kunisch nach zwei Jahren die TSG wohl in Richtungen GWD Minden verlassen wird, bleibt Michael Boy der TSG treu. Und auch Marcel Müller hat eine Entscheidung gefällt. »Ich greife nochmal an«, kündigte der Mittelmann an.

Nach den Vorrundenspielen bestätigte sich die heimische Hierarchie im Männerhandball: Mit der TSG Altenhagen-Heepen, TuS Spenge I und II, TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, TuS Brake und HSG EGB Bielefeld sahen sich die zuvor gehandelten Favoriten in der Endrunde wieder. Die HSG EGB Bielefeld durfte im letzten Gruppenspiel bis zum 5:5 vom Endspieleinzug träumen, unterlag Spenge dann aber mit 8:13. »Wir haben vier, fünf Dinger freistehend vergeben. Das ist eben der Unterschied«, sagte Trainer Matthias Foede, der frühzeitig Julian »Lutscher« Merten ersetzen musste.

Letztlich sollten die Pokaltage wieder ein Vergnügen für die »Kleinen« sein. Lars Franke aus der »Dritten« der HSG EGB Bielefeld, der es in der Vorrunde mit Spenge II (6:9) und Mennighüffen (9:6) zu tun bekam: »Wann hat man sonst mal die Chance, gegen solche Mannschaften zu spielen?«

Organisatorisch verlief die Kreispokal-Endrunde, von Hallensprecher Patrick Pfitzer als »Eldorado der Handball-Lust« oder »Handball-Mekka« angepriesen, absolut reibungslos. »Wir haben den Zeitplan akkurat eingehalten«, strahlte Thomas Boerscheper.

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