1. Herren | Westfalen Blatt | 13.12.11
Bielefeld (WB/jm/wie). Acht Punkte, oder werden's doch noch mehr: Wie bescheiden wird die Ausbeute der TSG Altenhagen-Heepen in der 3. Liga unter dem Tannenbaum ausfallen ? Sollte die ihr Heimspiel gegen den VfL Edewecht verlieren, droht im schlimmsten Fall der erneute Sturz auf einen Abstiegsplatz.

Die anderen Keller-Mitbewohner muckten am Wochenende auf. Ahlen holte überraschend einen Punkt beim 24:24 gegen Leichlingen, Nordhemmern besiegte nach großem Kampf den Nachbarn GWD Minden II. Aber vielleicht kommt die TSG ja nochmal mit einem blauen Auge davon - so wie Tobias Fröbel. Der hatte im Ferndorf-Spiel einen Schlag aufs Auge erhalten. »Wir schauen im Abstiegskampf nur auf uns. Wir trainieren gut und haben in Heepen eigentlich immer ganz gut ausgesehen. Die Jungs sind heiß auf einen Sieg«, so der Kapitän, der nach einem Videostudium des Gegners glaubt, dass »wir da was reißen können. Dafür werden wir alles tun.«

»Ötti« überlegt
Noch steht eine offizlle Verkündung aus, ob Henrik Ortmann über die Weihnachtspause hinaus für die TSG Altenhagen-Heepen am Ball sein wird. Der Rückraum-Routinier ringt mit sich. »Klar weiß ich, dass es der Mannschaft wohl gut tun würde. Aber ob mir das gut tut, weiß ich nicht. Ich habe so viel um die Ohren.« Bleibt zu hoffen, dass die Geschäftsführung gut argumentiert. Ortmann: »Ich muss mich nochmal mit Manfred Quermann unterhalten.«

TuS 97 im Abstiegskampf
In der Oberliga spitzt sich der Abstiegskampf immer mehr zu. Mittendrin ist nach dem 27:28 beim ASV Hamm II der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, der zum Hinrundenabschluss am kommenden Samstag gegen die HSG Gütersloh (25:33 gegen Spenge) enorm unter Druck steht. Sollten die »Jürmker« das Kellerderby verlieren, würden sie auf dem drittletzten Platz, der am Saisonende vermutlich einen Abstieg zur Folge hätte, in die kurze Winterpause gehen.

Kaltschnäuzigkeit fehlt
So weit will es der Vorjahres-Dritte aber nicht kommen lassen. »Druck hin oder her: Wir müssen uns auch eine gewisse Lockerheit bewahren«, sagt Trainer Walter Schubert. Dass seine Mannschaft vom Potenzial her nicht zu den Abstiegskandidaten zählt, wissen er und seine Crew. Doch genau darin liegt auch eine Gefahr. Schubert: »Die Jungs wissen ja auch, was sie können. Doch die allerletzten Prozent an Cleverness, Kaltschnäuzigkeit und Entschlossenheit fehlen. Darum verlieren wir jetzt Spiele, die wir nicht verlieren dürfen und die wir im letzten Jahr noch gewonnen haben.«

Enge Spiele alle verloren
In der Tat haben die »Jürmker« bislang alle engen Partien verloren. Vor allem auswärts (null Punkte bei sechs Versuchen) fehlte auch die Nervenstärke. 28:30 beim HSE Hamm, 34:38 beim Soester TV, 30:31 bei Teutonia Riemke, 27:28 beim ASV Hamm II. Die letzten vier Auswärtsspiele hätten auch alle gewonnen werden können. In solchen Begegnungen fehlt auch ein Routinier wie Jasmin Gojacic. Der wird diese Saison aber vermutlich gar nicht mehr helfen können, denn Gojacic musste sich erneut einer Knieoperation unterziehen.
Von höheren Ambitionen hat sich Jöllenbeck jedenfalls verabschiedet. Schubert redet Tacheles: »Die Erwartungshaltung nach oben ist weg. Jetzt geht es nur noch darum, da unten rauszukommen, denn wir brauchen bestimmt 24 Punkte und haben erst 10.« Das Spiel gegen Gütersloh werde nun auch zu einer »Kopfsache«.

Krüger schwer verletzt
Die HSG Augustdorf/Hövelhof hat ihren 29:28-Sieg beim Soester TV teuer bezahlt: Torwart-Ikone Ronny Krüger (37) zog sich kurz nach dem Seitenwechsel der ersten Diagnose nach am rechten Fuß einen Achillessehnenriss zu und wurde noch während des Spiels ins Krankenhaus gebracht. »Wenn sich unsere Befürchtungen bestätigen, dann fällt Ronny für den Rest der Saison aus«, meinte der geschockte Manager Udo Schildmann.

Pechvogel Meyer
Noch so ein Pechvogel war Hahlens Kreisläufer Dominik Meyer. Nach mehrmonatiger Knieverletzung zum ersten Mal wieder auf der Platte, erzielte er gegen Möllbergen das Tor zum 5:6 (10.). Als er aus dem Sprung wieder auf dem Boden aufkam, knickte sein linkes Knie weg. Meyer blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden liegen und musste vom Feld getragen werden.
»Es sieht nach einem Kreuzbandriss aus«, lautete in der Halbzeitpause die erste Diagnose des Mindener Sportarztes Dr. Schumacher.

Mast löst Förderer ab
Zurück zu den Wurzeln: Drittligist SC Bayer Uerdingen hat 72 Stunden, nachdem Jörg Förderer beim Ligarivalen OSC Rheinhausen angeheuert hat, mit Olaf Mast (43) einen neuen Trainer verpflichtet. Der spielte schon zu Jugendzeiten bei Bayer und feierte zum Einstand gleich einen knappen Sieg gegen den kommenden TSG-Gegner VfL Edewecht. Mast spielt in Uerdingens »Dritter« in der Bezirksliga gegen den Abstieg. Über die Stationen Dormagen und Rheinhausen schloss er sich 1995 dem THW Kiel an, mit dem er ein Jahr später Deutscher Meister wurde.
Als Trainer ist Uerdingen nach dem TV Korschenbroich und Adler Königshof die dritte Station.

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