Bielefeld (WB/jm). Am Tag danach saß der Stachel der Enttäuschung bei Pierre Limberg immer noch tief. Der Trainer haderte mit der »kompletten Einstellung« der TSG Altenhagen-Heepen, die in der 3. Handball-Liga ihr Auswärtsspiel beim TuS Ferndorf deutlich mit 27:37 (13:17) verlor. Die Art und Weise sei »nicht schön« gewesen.

Die TSG musste vor knapp 1000 Zuschauern in der Sporthalle Stählerwiese auf ihre angeschlagene Flügelzange Florian Öttking/Jens Limbach verzichten, fand aber dennoch recht gut ins wenig ansehnliche Spiel. Christopher Kunisch markierte die 1:0-Führung, Kappelt (2:1) und Boy (3:2, 4.) legten nach. Dass Pascal Welge beim Spielstand von 3:3 einen Aust-Siebenmeter parierte, sollte ohne Signalwirkung bleiben. Ferndorfs 3:2:1-Deckung provozierte die TSG zu voreiligen Abschlüssen und münzte Ballgewinne in Konter um. Beim 4:8 (12.) bahnte sich der Bielefelder Fehlschlag schon an.

Binnen vier Sekunden holten sich Henrik Ortmann, der Mitte des zweiten Durchgangs nach einem groben Foul an Schneider die Rote Karte sah, und Michael Boy eine Zeitstrafe ab (14.). In zweifacher Unterzahl geriet der Gast mit 6:12 ins Hintertreffen, traf aber auch durch Christopher Kunisch. In der Folge blieb der Rückstand konstant. Bis zum 16:19 (Boy) konnte die TSG den Westdeutschen Meistern noch ärgern. »Danach folgte ein kompletter Einbruch. Wir sind vorne viel zu hektisch gewesen. Einige Herren meinten, Fünf-Sekunden-Angriffe fahren zu müssen. Dafür sind wir gnadenlos bestraft worden«, kommentierte Pierre Limberg den 6:0-Lauf der Hausherren – 16:25.

Nun rollte der TuS-Express. Beim 17:27 stand erstmals ein Zehn-Tore-Rückstand. »Um deren 3:2:1-Deckung in Verlegenheit zu bringen und die vorhandenen Lücken auszunutzen, bedarf es eines beweglichen Rückraums. Aber wir waren an dem Tag vorne viel zu statisch. Wenn du die Bälle im Stand annimmst, hast du da keine Chance«, so der Trainer weiter.

Auch wenn Pfosten und Latte ein womöglich besseres Ergebnis verhindert hätten, machte »Co« Martin Räber das eigentliche Übel im Deckungsverhalten aus. »Wir haben es nicht geschafft, Ferndorfs schnelles Spiel zu unterbinden. Wir haben die nicht zum Stehen gekriegt. Das war der Knackpunkt. Vom Kopf her waren wir zu müde für so ein Spiel und haben Ferndorf zu Gegenstößen eingeladen.« Positiv sei bloß gewesen, »keine 40 gekriegt zu haben.«

Ein Beinbruch sei die Pleite nicht, beteuerte Räber. Er sieht den Gegner in der Endabrechnung »unter den ersten Vier.« Ferndorf schraubte seine Ausbeute aus den zurückliegenden sieben Spielen auf 13:1 Punkte, derweil der kleine Lauf der TSG zunächst gestoppt wurde. »Das war kein Muss-Spiel. Wir haben erfahren müssen, dass wir als Mannschaft noch nicht so weit sind, um auswärts in Ferndorf bestehen zu können«, kleidete Limberg seine Enttäuschung in Worte. Nun kommt der VfL Edewecht, der Bayer Uerdingen – erstmals betreut von Förderer-Nachfolger Olaf Mast – knapp mit einem Tor unterlag. »Das ist ein Muss-Spiel«, verlangen Limberg und Räber unisono Besserung. »Wir sind in unserer derzeitigen Verfassung in der Lage, Edewecht in Heepen zu beherrschen«, glaubt Räber. »Wenn wir nicht absteigen wollen, müssen solche Mannschaften dran glauben.«

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