Bielefeld (WB/jm). Niemand im Lager der TSG Altenhagen-Heepen hätte wohl etwas einzuwenden, sollte das Auswärtsspiel des Handball-Drittligisten beim Westdeutschen Meister TuS Ferndorf (Sa., 19.30 Uhr) so ausgehen wie seine drei Vorgänger – mit einem Unentschieden.

29:29, 28:28 und 34:34 endeten die zurückliegenden Partien gegen den Vorjahresmeister; davor standen vier Bielefelder Niederlagen. Die TSG hat das spielfreie Wochenende genutzt, Abläufe zu verinnerlichen und neue Fähigkeiten zu erwerben. Ob das Können reicht, dem Tabellenfünften in der Höhle des Löwen ebenbürtig Paroli bieten zu können, wird nicht zuletzt die Tagesform zeigen. »Ich weiß nicht, ob wir schon so weit sind. Aber in Ferndorf ist das auch kein Muss. Wir fahren dort ohne Druck hin«, sagt Trainer Pierre Limberg, der weiter pausiert.

Der TuS Ferndorf bürgt für Tempohandball und viele Tore. Den Gastgeber unter 30 Tore zu halten, wäre eine gute Grundlage, in der Sporthalle Kreuztal Nervosität zu säen. »Die spielen eine ordentliche 3:2:1-Deckung und laufen ratz-fatz nach vorne. Doch ich finde, die waren in der vergangenen Saison stabiler«, so Limberg. Seine Mannschaft dürfe nicht den Fehler machen, das rasante Tempo mitgehen zu wollen. »Wir wollen uns da nicht verstecken. Doch wenn wir zu schnell abschließen, werden die uns kaputtrennen.« Lange ausspielen, die Chancen effizient nutzen – »wir wollen denen unser Spiel aufzwingen«, diktiert Limberg vergnügt.

Die Partie der beiden »Serientäter» – Ferndorf holte zuletzt 11:1 Punkt, die TSG 5:1 Zähler – wird dort live im Radio übertragen. Ferndorfs forsches Spiel bürgt für Co-Trainer Martin Räber auch Angriffsfläche. »Tempohandball ist Risikohandball. Wenn es uns gelingt, die zu Fehlern zu zwingen und wir die Ballgewinne gut nutzen können, ist mir nicht bange.«

Ob die gute Trainingsarbeit (Räber: »Die Begeisterung ist wieder da«) ausgerechnet in der Hölle West in Kreuztal Früchte trägt, vermag Räber nicht zu sagen. »Ich habe keine Kristallkugel. Aber Training und Spiel sind zwei Paar Schuhe. Ich weiß nicht, wie die Mannschaft reagiert.« Ferndorfs Coach Caslav Dincic, der seinem Team am Wochenende frei gegeben hatte, hat Respekt vor dem »starken Rückraum« der Gäste. »Die werden es uns nicht leicht machen.«

Für Martin Räber ist der Ertrag noch vor Weihnachten eine wichtige Standortbestimmung. »Was wir leisten können, werden die nächsten beiden Spiele zeigen.« Bislang hat die TSG noch keinen Sieg gegen einen Vertreter der »oberen acht« eingefahren. Mit Dennis Aust (84/18) auf Rang vier und Jonas Faulenbach (68/2) als Neuntem stellt Ferndorf zwei Schützen unter den Top Ten der Regionalliga West. Linksaußen Florian Öttking (Achillessehnenreizung) hat mit angezogener Handbremse trainiert. Der Einsatz von Rechtsaußen Jens Limbach (Knie verdreht) ist höchst ungewiss.

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