Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die TSG Altenhagen-Heepen hat am 13. Spieltag der 3. Handball-Liga den angestrebten Pflichtsieg über die Ahlener SG erkämpft – garniert mit Kür- Elementen. Der Tabellenletzte, erneut souveräner Punktelieferant, konnte sicher mit 39:30 (20:14) distanziert werden.

»Das Ergebnis ist eine Hausnummer. Wir haben was für unser Torverhältnis getan und für den direkten Vergleich auch«, freute sich Martin Räber nach 5:1 Punkten in Folge. Die Druckverhältnisse waren nicht ohne und äußerten sich anfangs durch eine gewisse Nervosität und Verkrampfung. Mit 0:3 (3.) geriet die TSG gegen den Aufbaugegner ins Hintertreffen. Carsten Kappelt, Rückkehrer nach längerer Verletzungspause, unterliefen in dieser Phase zwei Fehlversuche. Danach war der »Halblinke« jedoch nicht mehr zu stoppen. Bis zu seiner Auswechslung nach 40 Minuten lochte er elfmal ein. »John Wayne hat aus allen Lagen geschossen«, feixte Kapitän Tobias Fröbel, diesmal mit Henrik Ortmann als Nebenmann im 6:0-Abwehrblock, nach dessen gelungenem Schaulaufen.

Kappelts Kollege im halblinken Rückraum wollte da in nichts nachstehen: Der quirlige Christopher Kunisch (12/4), der eine 100-Prozent-Siebenmeterausbeute hatte, ließ sich von Ahlens zu passiver Deckung ebensowenig kontrollieren.

Nach dem 4:5-Rückstand stellten Limbach, Kappelt (2) und Ortmann die Weichen auf Sieg. Beim 8:5 (11.) sah sich Ahlens Spielertrainer Sascha Bertow so früh wie noch nie in dieser Saison zur Auszeit genötigt. Doch gegen diesen TSG-Express war nichts mehr zu retten. Über 12:9 (16.) und 18:12 (27.) sorgte Kappelt in der 35. Minute mit seinem Tor zum 25:15 für den erstmaligen Zehn-Tore-Vorsprung, der bis auf 29:17 (41., Kappelt-Heber) anwuchs. »Die standen total schlecht in der Abwehr und sind nicht rausgekommen. Was soll ich machen, wenn ich solche Einladungen kriege?«, grinste der Linkshänder.

Das Resultat wurde fortan locker verwaltet. Kunisch traf gar in doppelter Unterzahl (31:20, 46.). Einen starken Part spielte wiederum Pascal Welge. Der TSG-Torminator wehrte zwei Strafwürfe ab und parierte insgesamt 24 Bälle. »Als die Sicherheit da war, hat vieles geklappt. Dann sind wir auch eine gute Mannschaft.« Und euphorisch weiter: »In dieser Verfassung sind wir noch für die ein oder andere Überraschung gut.«

Martin Räber (»Der Gegner war nicht unsere Augenhöhe«) hob das »bewegliche Angriffsspiel mit Kreuzungsaktionen« hervor und verteilte ein Sonderlob an Carsten Kappelt. »Man hat heute wieder mal gesehen, wie wertvoll Siggi für uns ist. Alleine seine Show war es wert, in die Seidensticker Halle zu kommen.« Vor 710 Zuschauern durfte in den letzten zehn Minuten Benjamin Richter als Strippenzieher ran. Der junge Neuzugang aus Lage überzeugte nicht nur mit klugen Kreisanspielen, sondern erzielte auch sein erstes Feld- samt Siebenmetertor für die TSG. Räber anerkennend: »Benni hat gezeigt, dass er mitspielen kann.«

Kein Wunder also, dass Pierre Limberg nach seinem ersten Sieg als TSG-Coach zufrieden war. »Kompliment an die Mannschaft. Allählich sieht man, dass es kommt«, würdigte er die Umsetzung der Trainingsfortschritte. Auf Ahlener Seite haderten sie mit 24 Fehlwürfen. »Wir kommen einfach aus dem Tief nicht raus«, klagte Spielertrainer Sascha Bertow und stellte nicht zum ersten Mal mit Blick auf die limitierten Möglichkeiten seines Personals fest: »Einige haben das Maximum erreicht.«

Nach diesem Heimsieg, der »Rückenwind« und »Selbstbewusstsein« gebe, sieht sich die TSG beim nicht minder launischen Westdeutschen Meister TuS Fernsdorf, aktuell Tabellenfünfter, nicht ganz chancenlos. Tobias Fröbel: »Wir werden in Kreuztal locker und lässig auftrumpfen und wollen die Partie einfach nur genießen. In dem Hexenkessel zu spielen, macht richtig Spaß.«

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