Bielefeld (WB/jm). Der Tabellenstand diktiert den Spielausgang: Etwas anderes als ein Heimsieg der TSG Altenhagen-Heepen am Samstagabend über die Ahlener SG (19 Uhr, Seidensticker Halle) wäre eine herbe Enttäuschung im brutalen Abstiegskampf der 3. Handball-Liga.

Diese Feststellung wird von allen Seiten klaglos abgenickt, schließlich hat die TSG erst seit kurzem den Platz über dem Strich inne und will da möglichst gar nicht mehr weg. »Der Punkt in Nordhemmern war nichts wert, wenn wir jetzt nicht mit einem Sieg nachlegen«, lautet Martin Räbers Formel. Im Erfolgsfalle hätte die TSG in den Duellen gegen die drei Letztplatzierten fünf Punkte eingefahren; das könnte hinsichtlich des direkten Vergleichs vielleicht mal wertvoll werden.

Die TSG sollte auf ein Geduldsspiel eingestellt sein. Ahlen war im Verlauf der Serie oft gut 20 Minuten lang ein mehr als gleichwertiger Spielpartner, ehe der Widerstand bröckelte. Jens Limbach hat normal, Carsten Kappelt mit angezogener Handbremse mittrainiert; mit beiden plant Pierre Limberg.

Der Coach wirkt zufrieden angesichts der Abwehr-Fortschritte, die die Mannschaft im Training mache. »Die Absprachen fruchten allmählich, wer wann und wie zu laufen hat.« Tobias Fröbel habe das Sagen. »Das A und O ist aber, dass wir selbst weniger Fehler produzieren. Unsere Quote ist noch zu hoch. Der Gegner hat schnelle Außen, um uns zu bestrafen«, sagt Limberg. Er hofft auf eine stattliche Kulisse in der Seidensticker Halle. »Eine gute Atmosphäre pusht. Wir brauchen unsere Zuschauer.« Der 6:0-Deckungsverbund soll zunächst beibehalten werden, allerdings um taktische Finessen ergänzt werden. »Es gibt Optionen, Ahlens Angriff mit einer offensiveren Variante unter Druck zu setzen«, sagt Räber. Einfach blocken sei zu wenig. »Die Gefahr muss vorher schon unterbunden werden.«

Der Tabellenletzte hat bislang nur gegen Hagen (25:24) und in Aurich (27:27) gepunktet. In der Seidensticker Halle kann Sascha Bertow (Leiste) nicht eingreifen, auch Trainerkeollege Thorsten Szymanski (Faserriss) nicht. Sebastian Paul spielt für Hamm. Trotzdem findet Martin Räber warnende Worte: »Ahlen wird sich enicht einfach so aufgeben. Die werden ums Überleben kämpfen. Aber wir können uns eigentlich nur selber ein Bein stellen.«

Nach dem 26:41 gegen den TuS Ferndorf musste SG-Spielertrainer Sascha Bertow eingestehen: »Wir sind wieder an uns selbst gescheitert. Einige Spieler sind dieser Liga augenscheinlich nicht gewachsen.« Kollege Caslav Dincic pflichtete ihm bei. Seine Einschätzung: »Wenn Ahlen sich nicht schnell mit zwei bis drei erfahrenen Spielern verstärkt, steigen sie definitiv ab, so traurig das ist.« Sollte dieses Ernstfall-Szenario eintreten, darf Handball-Ahlen dennoch positiv nach vorne schauen. Perspektivisch sollte das kommende Handball-Leistungszentrum, das sich die Stadt 2,8 Millionen Euro kosten lässt – im Mai 2011 hatte sich die HLZ Ahlen GmbH gegründet – reiche Ernte bringen. Wenigstens da sind sie den Kollegen in Bielefeld um einiges voraus.

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