1. Herren | Westfalen Blatt | 22.11.11
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Handball-Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hinkt den eigenen Erwartungen weiter hinterher, als es Verein und Mannschaft für möglich gehalten hätten. Dass die »Jürmker« in dieser Saison den Ansprüchen einer Spitzenmannschaft nicht gerecht werden, zeigte die Demontage durch die SG Schalksmühle-Halver deutlich auf.

»Schalksmühle hat uns mit einfachen Mitteln auseinandergenommen«, musste Trainer Walter Schubert nach der 24:35-Klatsche feststellen. Dafür, warum es bei seiner Mannschaft nicht läuft, hat Schubert eine einfache Erklärung parat: »Einige unserer Spieler können nicht das wiederholen, was sie im Vorjahr gespielt haben.« Exemplarisch nannte er in diesem Zusammenhang Namen wie Lukas Heins, Julian Jahr oder Sebastian Kopschek, die bislang ihrer Form aus der vergangenen Saison hinterherlaufen. Der einzige, der von der Situation profitieren würde, sei Youngster Leon Ludwigs. Schubert: »Er macht seine Sache wirklich gut.«

Tipps von »Tüdden«
Als in der Halbzeitpause gegen Schalksmühle ein 8:21 auf der Anzeigetafel aufleuchtete, konnte auch Jöllenbecks Urgestein Ralf Bruelheide nur mit dem Kopf schütteln. »Die Jungs machen fast alles falsch, was man falsch machen kann.« »Tüdden« gab Tipps an Christian Hoff und Co. weiter. In der zweiten Halbzeit wurde es dann besser - auch, weil Schubert die gegnerischen Spielgestalter Christian Feldmann und Jan Stuhldreher »kurz« decken ließ.

»Jöllenbeck hat in der ersten Halbzeit nicht das gezeigt, was sie können«, sagte Schalksmühles Trainer Mathias Grasediek, der sich über die »sehr disziplinierte« Spielweise seiner Mannschaft freute. Lohn war der Sprung an die Tabellenspitze. In dieser Verfassung gilt der Drittligaabsteiger auch als Titelanwärter Nummer eins.

»Stimmung noch gut«
Der TuS 97 gerät nach der sechsten Saisonpleite (8:12 Punkte) dagegen immer mehr unter Druck. Schubert weiß, was die Stunde geschlagen hat. »Jetzt kommen vier Spiele, die wir alle gewinnen müssen, um unser Punktekonto einigermaßen auszugleichen und nicht ganz unten reinzurutschen«, sagt er mit Blick auf die nächsten Gegner Teutonia Riemke, TSV Hahlen, ASV Hamm II und HSG Gütersloh, die in der Tabelle allesamt noch hinter den »Jürmkern« angesiedelt sind. Schubert sieht diesen Aufgaben aber zuversichtlich entgegen: »Die Stimmung ist immer noch gut, aber jetzt kommt der Druck dazu.«

Gojacic darf noch nicht
Einer, der die junge Mannschaft in dieser Situation führen könnte, ist Jasmin Gojacic. In diesem Jahr wird der Spielmacher aber nicht mehr aufs Parkett zurückkehren. »Die Bänder im Knie sind immer noch gedehnt und der Meniskus ist gereizt. Trainieren geht, aber Spielen wäre zu gefährlich.« Dr. Eckhard Jungmann verordnete Gojacic deshalb noch »einen Monat Spielverbot«.

Fröbels Knie-Subluvation
Wenn Tobias Fröbel , Kapitän des Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen, auf einem Bein hüpfend kurz das Spielfeld verlässt - und das ist in Nordhemmern nicht zum ersten Mal passiert - ist das rechte Kniegelenk aus der Verankerung gerutscht. Dann ist Physiotherapeut Karsten Keller gefragt. Ein bisschen schütteln, »und ich merke richtig, wie's sich wieder einfügt«, sagt Fröbel. »Subluvation« nennt sich sein Malheur im Fachjargon.

Keine Pause
Weil es einiges aufzuholen gibt, um eine erfolgreichere zweite Halbserie zu spielen, haben die TSG-Spieler einen modifizierten Trainingsplan für die Weihnachtspause erhalten. Der vor der Saison angedachte Urlaub ist gestrichen. Es wird durchtrainiert, wenn entsprechende Hallen zur Verfügung stehen. »Wir müssen Sicherheit in die Abwehr bekommen, eine Grundstabilität. Das geht nur mit Arbeit«, sagt Tobias Fröbel verständnisvoll. Für die perspektivischen Personalplanungen haben sich die TSG-Verhandlungsführer keinen Zeitrahmen gesetzt. »Lass uns erstmal aus der Talsohle rauskommen«, sagt Geschäftsführer Manfred Quermann.

Disko als TSG-Partner
Die TSG hat für das kommende Heimspiel in der Seidensticker Halle gegen den Tabellenletzten Ahlener SG einen Partner gewinnen können. Die Diskothek »Far Out« präsentiert sich am kommenden Samstag, 26. November, und verlost in der Halbzeit Getränkegutscheine. Alle Erwachsenen, die eine gültige Eintrittskarte vorweisen können, erhalten hinterher freien Eintritt für die Disko. Sport Horstkötter verlost in der Halbzeit einen Ball mit den Unterschriften der Spieler und T-Shirts. »Wir haben an Schulen in der Umgebung Freikarten verteilt. Das ist ein wichtiges Spiel für uns und wir hoffen auf eine gute Atmosphäre. Es wird ganz schön zur Sache gehen«, sagt TSG-Vorsitzender Heinrich Rödding.

Haftmittel erlaubt
Der Handballkreis Bielefeld/Herford teilt in Sachen »Pecke« mit, dass für folgende Sporthallen eine Genehmigung der Halleneigner zur Haftmittelbenutzung vorliegt (nur Blue-Gear): Gesamtschule Schildesche, Sporthalle Gadderbaum, Gymnasium Brackwede, Gymnasium Heepen, Sporthalle Brake, Realschule Jöllenbeck, Realschule Senne. Jegliches Haftmittel genehmigt ist lediglich in der Realschule Spenge und der Gesamtschule Rödinghausen.

Trainer Prüm wirft hin
Handball-Oberligist TuS Möllbergen wird nicht mehr von Wolfgang Prüm trainiert. Der 42-Jährige stellte sein Amt wenige Stunden vor dem Heimspiel des Tabellenvorletzten gegen den Soester TV zur Verfügung. Begründung: Zeitaufwand und sportlicher Erfolg würden nicht mehr im Einklang stehen. Beim 31:37 (17:19) gegen Soest, die achte Saisonniederlage, übernahmen Lars Molthahn und Ralf Kurz das Coaching von der Bank.

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