Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Der Blick geht nach vorn. Nach der Trennung von Helmut Bußmeyer sind beim Handball-Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen die Zügel im Training merklich angezogen worden. Teammanager Martin Räber registriert »eine andere Körpersprache«. Trainer-Nachfolger Pierre Limberg freut sich, wie alle mitziehen. »Da steckt ordentlich Pfeffer drin.«

Besonders gewidmet wurde sich der Baustelle Abwehr. Ob die intensive Gangart automatisch eine entsprechende Reaktion und Punkte birgt, wird der Abend zeigen. Um 20 Uhr steht in Hille-Nordhemmern das Kellerduell bei LIT an. Limberg warnt: »Das wird kein Selbstläufer«, und geht von einem hart geführten, umkämpften OWL-Derby aus. Die Videoanalyse des gegnerischen 38:33 über die Ahlener SG sei »gut« gewesen.

Zwei Heimsiege, neun Niederlagen, die schlechteste Tordifferenz in der 3. Liga West (-69): Das ist die magere Ausbeute von LIT Handball Nordhemmern/Mindenerwald, das vor der Saison unter anderem seinen Haupttorschützen Jens Wiese an die HSG Nordhorn (2. Liga) abgeben musste. »Für den Gegner ist das wirklich ein Endspiel. Die haben nichts zu verschenken. Das gibt eine schöne Schlacht«, spricht Martin Räber von einem »heißen Eisen« und einem »Derby mit richtungsweisendem Charakter. Ich hoffe, dass alle gesund runterkommen.«

Bielefelds Teammanager hat LIT schon viermal in dieser Saison live gesehen. »Unser Hauptproblem könnte werden, dass Nordhemmern nach wie vor ein hohes Teampo spielt. Mit schneller Mitte, und die Außen sind auch flott auf den Beinen.« Und gerade das oft behäbige Rückzugsverhalten hat die TSG schon oft angreifbar gemacht.

Pierre Limberg wird der TSG in Nordhemmern definitiv nicht auf dem Feld helfen können. »Der Ultraschall hat ergeben, dass eine Strecksehne unter meinem Fuß angerissen ist.« Heute Vormittag steht eine Kernspintomographie an. Gut möglich, dass der 36-jährige Kreisläufer noch länger ausfällt. Zunächst bis zum Saisonende ist die Gespannlösung Limberg/Räber vorgesehen. Limberg, der die B-Lizenz besitzt und in Hildesheim und Hannover Erfahrungen als Übungsleiter sammelte: »Ich sehe meine Zukunft durchaus im Trainergeschäft. Da mache ich keinen Hehl draus.«

Ob der in der Vorwoche ins kalte Wasser geworfene Neuzugang Benjamin Richter heute von Beginn an Limbergs Part im Innenblock übernimmt, wird sich zeigen. Die Einstellung der zweiten Halbzeit gegen Hagen wünscht sich Räber; freilich ohne Fünf-Tore-Rückstand und von Beginn an. »Aber vielleicht können wir ja nur dann gut spielen, wenn wir ein Messer im Rücken haben . . .«

LIT-Trainer Bert Fuchs wies nach dem jüngsten 23:36-Debakel in Ferndorf auf »das »wichtigere Spiel« gegen die TSG hin und sprach von einem »langer Entwicklungsprozess« seiner Mannschaft. Fuchs wagte die Prophezeiung: »Wenn wir konsequent weiter arbeiten, dann halten wir auch die Klasse.«

Bleibt für alle TSG-er zu hoffen, dass LIT-Schlussmann Kai Bierbaum am Abend nicht zeigt, warum er vor der Saison erster Wunschkandaidat für die Nachfolge von Johnny Dähne war . . . Ihn warmzuschießen, wäre fatal.

»Es ist ganz wichtig, dass wir uns bis zur Weihnachtspause irgendwie durchmogeln«, kündigt Martin Räber danach eine arbeitsreiche Phase bis in die erste Januarwoche an, in der »Grundlagen gelegt« werden sollen.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.