1. Herren | Westfalen Blatt | 12.11.11
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Ole, TSG: Passend zum Karnevalsbeginn hat Handball-Drittligist Altenhagen-H. im richtungsweisenden Heimspiel gegen den VfL Eintracht Hagen eine unglaubliche Verwandlung vollzogen und nach einer enormen Steigerung in der zweiten Halbzeit noch einen 30:28 (11:16)-Sieg gefeiert.

Riesengroß war die Freude und die Erleichterung über den zweiten Saisonsieg, durch den die TSG den letzten Tabellenplatz verlassen hat und nach Punkten mit dem Gegner gleichgezogen ist. »Jetzt geben wir zuhause keine Punkte mehr ab. In der zweiten Halbzeit war endlich die Euphorie da«, jubilierte Torwart Pascal Welge, der mit 14 Paraden in Abschnitt zwei zum Vater des Erfolges wurde. Auch TSG-Trainer Helmut Bußmeyer atmete ganz tief durch: »Am Anfang war eine Blockade da, wir waren total verkrampft. Als wir im Angriff dann endlich auf die Nahtstellen gegangen sind, wurde es besser. Calli hat uns mit seinen Paraden zurück ins Spiel gebracht.«

In der ersten Halbzeit lieferte die TSG, die kurzfristig noch auf Linkshänder Carsten Kappelt (Verletzung am Sprunggelenk) verzichten musste, eine gruselige Vorstellung ab. Vorne und hinten lief gar nichts zusammen - Hagen hatte leichtes Spiel, um sich mit einfachsten Mitteln abzusetzen. Michael Boys Siebenmetertor zum 2:1 sollte die einzige Führung der ersten Hälfte sein. Über 3:6, 7:10, und 8:12 geriet die TSG mit 8:15 ins Hintertreffen. Es schwante Böses, zumal die Gastgeber neben einem ideenlosen, fehlerhaften Angriffsspiel auch die nötige Einstellung vermissen ließen. Anspielversuche an den Kreis führten immer wieder zu unnötigen Ballverlusten und aus dem Rückraum wurden nach Einzelaktionen zig Fahrkarten geschossen (Ortjohann, Boy). »Da ist überhaupt kein Feuer drin«, schimpfte Geschäftsführer Manfred Quermann zur Pause, als die Hausherren mit 11:16 in Rückstand lagen. Zu diesem Zeitpunkt deutete so ziemlich gar nichts darauf hin, dass dieses Spiel noch eine Wendung nehmen könnte.

Doch dann zeigte die TSG ihr anderes Gesicht. Gestützt auf Pascal Welge im Tor wurde die Aufholjagd gestartet. Daniel Meyer brachte sein Team auf 16:19 heran, beim 19:20 (ebenfalls Meyer) war der Anschluss hergestellt. Henrik Ortmann, der kämpferisch nun alles in die Waagschale warf, gelang mit seinem sechsten Tor der Ausgleich zum 24:24 (47.). Boy sorgte wenig später für die Führung zum 26:25 (49.). Die Wende war geschafft, der Widerstand der Gäste (Eintracht -Trainer Szargiej: »Nach der Pause haben wir Kampf und Leidenschaft vermissen lassen«) bröckelte. Als Marcel Ortjohann zum 28:26 (55.) traf und Daniel Meyer per Gegenstoß auf 29:26 erhöhte (58.), zeichnete sich das Happyend ab - die 420 Zuschauer im Heeper Dom erhoben sich von ihren Sitzen und huldigten ihrer Mannschaft mit stehenden Ovationen. Für die Entscheidung sorgte Christopher Kunisch mit seinem Tor zum 30:26 (59.), der Rest war TSG-Jubel.

Ein gelungenes Drittliga-Debüt feierte zudem der in dieser Woche vom Bezirksligisten TG Lage verpflichtete Benjamin Richter, der ab der 47. Minute im Abwehr-Innenblock einen starken Eindruck hinterließ und viel Lob erntete. »Das hat der Junge richtig gut gemacht«, sagte Helmut Bußmeyer, dem nach dem Schlusspfiff Zentnerlasten von den Schultern fielen.

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