1. Herren | Westfalen Blatt | 27.09.11
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker

Bielefeld (WB). »Ich habe alles gegeben und muss jetzt erstmal gucken, wie mein Körper reagiert. Im Moment reagiert er sehr heftig«, sagte Henrik Ortmann am Tag danach und beantwortete damit zugleich die Frage, ob er sich weitere Einsätze für die personell gebeutelte TSG Altenhagen-Heepen vorstellen könne.

Dass die TSG Altenhagen-Heepen beim VfL Gummersbach ihren ersten Punkt einsacken konnte (31:31), lag nicht zuletzt an »Öttis« Willen, Berge zu versetzen. Seine Präsenz tat einfach gut. Womöglich wird der dreifache Torschütze künftig wieder öfter beim Training erscheinen und »vielleicht« am Samstag gegen den Wilhelmshavener HV erneut auf der Bank sitzen. »Es hat mir Spaß gemacht. Und ich merke ja selber, dass ich mehr tun muss.«

Der Comebacker sieht die Mannschaft »immer noch in einem Findungsprozess. Eine andere Hackordnung ist im Entstehen als jene, die sich über Jahre entwickelt hatte.« Henrik Ortmann empfand das Unentschieden als »Riesenschritt. Schließlich lagen wir fünf Minuten vor Schluss mit zwei Toren zurück und hatten sogar noch die Chance zu gewinnen. Das zeigt doch, dass das Team intakt ist.« Gleichwohl werde diese Saison hart. »Aber es gibt schlechtere Mannschaften«, prophezeit Ortmann ein Happyend.

Wirbelsäule zwickt
Michael Boy, der verletzte Spielmacher (Rücken und Schulter), verfolgte die Partie samt einer knappen Hundertschaft Daheimgebliebener im Internet am Live-Ticker. »Ich habe eine schmerzhafte Prellung an der Wirbelsäule. Mein Bewegungsradius war gleich null«, sagte er. Am Mittwoch möchte er wieder ins Training einsteigen und gegen Wilhelmshaven dabei sein. Dass der Gegner einen dreifachen Etat zur Verfügung hat, 500 000 Euro als nicht ausreichend empfand und freiwillig darauf verzichtete, eine Lizenz für die eingleisige 2. Liga zu lösen, ficht den Regisseur nicht an. »Das ist ein Heimspiel. Die Nordlichter müssen merken, dass das unsere Halle ist.«

Wütender Lorenzet
Kevin Becker, Bielefelder Torhüter in Diensten der Lemgo Youngsters, wehrte beim 28:27-Sieg gegen den Leichlinger TV insgesamt fünf von elf LTV-Siebenmetern ab. Jansens Ausgleichstreffer sauste erst nach der Schlusssirene ins Lemgoer Netz und wurde von den Referees nicht anerkannt. Rudelbildung. Pirates-Trainer Frank Lorenzet, der sich schon beim Gastspiel in der Seidensticker Halle als HB-Männchen entpuppt hatte, sprach hinterher von einem »Skandalspiel« und fand die Volker-Zerbe-Halle sowieso komisch. »Die Bänke stehen in Garagen, die Zeitnehmer sitzen in einem Käfig.«

Der harte Ligaalltag
In der Oberliga ist nach drei Spieltagen nur noch die SG Schalksmühle-Halver ohne Verlustpunkt (4:0 Zähler). Beim 39:33 im Duell der Drittligaabsteiger gegen den TuS Spenge hatte Schalksmühle leichtes Spiel – Spenge wartet immer noch auf den ersten Sieg. Die HSG Gütersloh ist nach ihrem Pokal-Erlebnis gegen den Deutschen Meister HSV Hamburg (25:42) knallhart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Die 23:36-Klatsche gegen Spitzenreiter HSG Menden-Lendringsen machte Trainer Matthias Wieling richtig sauer: »In der Schlussphase haben wir innerlich gekündigt.«

Erwischt hat es auch die HSG Augustdorf/Hövelhof. Ohne Neuzugang Andre Tempelmeier und Trainer Laszlo Benyei (beide privat verhindert) unterlagen die »Sandhasen« überraschend bei der Reserve des ASV Hamm mit 27:31. So haben die Lipper genauso wie der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck 4:2 Punkte auf dem Konto. Und am kommenden Samstag steigt in der Augustdorfer Witex-Halle das OWL-Derby.

Schubert kann variieren
Dazu wären die »Jürmker« gerne mit einer weißen Weste angereist. Die 22:27-Niederlage am zweiten Spieltag beim VfL Eintracht Hagen II ärgert TuS 97-Trainer Walter Schubert immer noch maßlos: »Wir müssten eigentlich 6:0 Punkte haben. Die Mannschaft hat durch den Sieg gegen Bergkamen zwar wieder einiges gerade gerückt, aber die beiden Punkte fehlen uns trotzdem.«

Beim 39:30-Heimsieg gegen TuRa Bergkamen überzeugte Schuberts junge Mannschaft vor allem durch Kampf und Tempo. Außerdem haben die »Jürmker« im Rückraum auch ohne den verletzten Jasmin Gojacic einige Variationsmöglichkeiten. Am Samstag waren es Linkshänder Sebastian Kopschek (mit 27 Toren auf Platz zwei der Oberliga-Torschützenliste) und Youngster Julian Jahr, die mit zusammen 17 Toren den Weg ebneten. In der 3:2:1-Abwehr machten Leon Ludwigs und Hermann Hippe über weite Strecken einen guten Job. Und so blieb Bergkamen chancenlos. Das wollte Schubert nicht allein auf das Fehlen von Regisseur Alex Katsigiannis zurückführen: »Natürlich ist so ein Mann nicht zu ersetzen, aber meine Jungs haben das in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht.«

39 Mal Dähne
Johnny Dähne heimst in der Landesliga weiter herausragende Noten ein. Beim 35:25-Heimsieg des Spitzenreiters TSG Harsewinkel parierte der frühere TSG-Schlussmann insgesamt 39 Bälle und zog Hohne/Lengerich mit dieser überragenden Quote den Zahn!

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