Bielefeld (WB/jm). »Ein Schicksalsspiel? Nein!« Mit dem Verweis, dass in der 3. Handball-Liga erst der vierte Spieltag anstehe, schüttelt Michael Boy protestierend den Kopf. Um dann doch zuzugeben, es sei »wichtigst«, dass seine TSG Altenhagen-Heepen am Sonntag (17 Uhr) nicht mit leeren Händen vom VfL Gummersbach II zurückkehrt.

Die Momentaufnahme von 0:6 Punkten trügt kaum und spiegelt die Bielefelder Form durchaus realistisch wider. Die TSG spielt im Rahmen ihrer Möglichkeiten, und diese Möglichkeiten reichen heuer zumindest gegen stärkere Mannschaften – gegen Leichlingen fehlte zugegebenermaßen das nötige Quäntchen Glück – (noch) nicht aus. Ein Auftritt am oberen Limit könnte im Oberbergischen erstmalig für ein Happyend sorgen. »Damit würden wir uns selber einen Gefallen tun«, sehnt Trainer Helmut Bußmeyer verflossene Gefühle herbei. Wie »Nach dem Spiel in der Kabine zu sitzen und sich zu freuen.« Aber die VfL-Reserve (2:2 Punkte) – Bußmeyer spricht von einer »Wundertüte« – verfügt ebenfalls über eine ausreichende Klasse, um Mittelmaß abzustrafen.

Die Tabellenoptik nervt. Bußmeyer erreichen immer öfter Sprüche. »Wir werden halt mit der Vergangenheit in Verbindung gebracht.« Aber das Leben tickt nun mal nicht rückwärts. Auch das Morgen ist für den Coach eher zweitrangig. »An einem Marcel Ortjohann werden wir noch unsere Freude haben«, urteilt Bußmeyer. »Der Junge hat Möglichkeiten. Aber die brauchen wir jetzt!«

Spielerischen Defiziten müsse der Gast andere Qualitäten entgegensetzen. »Kampf. Einstellung. Leidenschaft. Gewinnen wollen«, diktiert Michael Boy in den Block. In Ermangelung einer noch nicht sattelfesten Abwehr reiche es, vorne ein Tor mehr zu werfen. Insofern wäre Boy auch ein 38:37 nicht unsympathisch. »Wir müssen endlich anfangen zu punkten. Eine Inizialzündung ist jetzt wichtig«. Der Spielmacher empfiehlt, »schlauer« zu agieren. Denn: »Wenn du unten stehst, klappen manche Sachen nicht, die sonst funktionieren.«

Hoffentlich regnet es am Sonntag nicht. Das erste Saisonspiel der Gummersbacher wurde – Gegner Ahlener SG war umsonst angereist – nicht angepfiffen, weil es durch das Dach der altehrwürdigen Eugen-Haas-Halle tröpfelte. Als Mittelrheinmeister hatte der Bundesliga-Unterbau den Aufstieg in der Relegation gegen Remscheid sichergestellt. Das Ziel der U 23 lautet: Klassenerhalt.

Wie Kollege Bußmeyer musste Gummersbachs Coach Maik Thiele des öfteren mit einem überschaubaren Kader trainieren. Allerdings deshalb, weil Sead Hasanefendic sich regelmäßig junge Burschen als Trainingspartner für die Profis ausborgte. Die Gummersbacher waren mit ihrer jüngsten 18:31-Klatsche beim TuS Ferndorf noch gut bedient. Einzig eine desolate Chancenverwertung des Westdeutschen Meisters stand einem weit höheren Sieg im Wege. Der Gast fiel lediglich durch (versteckte) Fouls auf und erhielt die Quittung in Form von drei Roten Karten.

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