Bielefeld (WB/jm). Exotisches Handball-Flair in der Seidensticker Halle: Im »Vorspiel« des DHB-Pokalknüllers zwischen der HSG Gütersloh und dem Deutschen Meister HSV Hamburg misst sich Drittligist TSG Altenhagen-Heepen am Mittwoch um 17 Uhr mit der Nationalmannschaft aus Bahrain. Die unorthodox spielenden Wüstensöhne weilen zurzeit im Trainingslager in Preußisch-Oldendorf und bereiten sich auf ein Sechs-Nationen-Turnier im Oktober vor. Sie sind zum Lernen hier.

»Uns tun in unserer Situation Spiele gut vor dem Hintergrund, dass wir versuchen müssen, unsere Abwehr zu festigen«, kündigt Teammanager Martin Räber eine Übungsstunde an. »Wir müssen endlich aus der Schießbundennummer rauskommen. 40 Gegentore gegen Minden und 38 gegen Lemgo sind schon eine Hausnummer.« Zudem gelte es, weiter Angriffskonzeptionen zu automatisieren. »Um unsere technischen Fehler einzudämmen. Je eher wir in der Lage sind, Gegenstöße zu unterbinden, desto besser.« Gegen den Handballzwerg Bahrain - Räber: »Die werden bestimmt Gas geben« - solle »alles geübt werden, was nicht gut läuft.«
Trainer Helmut Bußmeyer kommt diese »Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen« nach dem ernüchternden Saisonstart gelegen, um mal Gesamtkonzeptionen zu testen. Im Training sei dies mit dem kleinen Kader von neun Feldspielern und zwei Torhütern nicht möglich.

Bahrain: In dem Land am Persischen Golf gibt es nur eine Liga mit zwölf Klubs. Das Team gehörte bei der zurückliegenden Weltmeisterschaft in der Gruppenphase zu den deutschen Gegnern. Heiner Brands Jungs setzten sich mit 38:18 durch. Seither hat sich bei den Arabern einiges getan. Mit Wolfgang Lowak hat seit Juli ein deutscher Trainer das Sagen.

Star des Teams ist Abwehrchef Saeed Jawhar, ein End-Dreißiger mit Irokesenschnitt, der stets die Trikotnummer 1 trägt. Jawhar schrieb mit dem Tor, das Bahrain zur WM brachte, bei der Asienmeisterschaft 2010 Geschichte. Fünf Sekunden vor Schluss stand es gegen Saudi-Arabien 25:25, nur der Sieger würde sich qualifizieren. Also schnappte er sich am eigenen Siebenmeterkreis den Ball und schleuderte ihn übers gesamte Feld ins Tor der verdutzen Saudis.

Der Gegner weist in etwa Drittliganiveau auf. Die HSG Handball Lemgo II konnte sich in der Vorwoche mit 33:29 gegen Bahrain durchsetzen.

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