1. Herren | Westfalen Blatt | 20.09.11
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Jens Limbach denkt lieber positiv. »Ich halte mich nicht damit auf, was war.« Der Rechtsaußen des Handball-Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen guckt also unverdrossen nach vorne. In eine verheißungsvollere sportliche Zukunft als jene, die der momentane, ungewohnte und auch frustrierende Tabellenstand andeutet.

In der vergangenen Saison war Lemgos Jugendkoordinator Niels Pfannenschmidt Limbachs »Chef«, hatte der doch die Bezirksliga-B-Jugend in der Hansestadt trainiert. Insofern weiß »Limbo«, der in Lemgo wohnt, genau um die Qualität und Struktur des Bundesliga-Unterbaus. »Das ist eine sehr gute Truppe für die 3. Liga, mit zwei Rückraum-Garden und einem super Mix aus erfahrenen und jungen Spielern. Die werden noch ganz andere Mannschaften schlagen«. Bei seiner Crew hatte der Flügelflitzer eine »großartige Steigerung« ausgemacht. »Am Angriff haben wir wesentlich besser gespielt als noch in Minden.« Limbach prophezeit »noch einige Überraschungen in dieser Liga. Und für die ein oder andere werden wir verantwortlich sein.« Dass sein Klub zum Spätzünder werden könnte, sei für ihn keine Überraschung angesichts des happigen Startprogramms.

Das Prinzip Hoffnung
»Die waren gallig ohne Ende«, sagte Tobias Fröbel. Noch ein Ex-Lemgoer in Bielefelder Diensten. Auch bei Fröbel regiert das Prinzip Hoffnung. »Wir müssen die richtigen Schlüsse aus dem bisherigen Verlauf ziehen. Es geht ja gnadenlos weiter, ohne Herbstpause. Die ersten zwei Punkte werden wie eine Befreiung sein. Dann merkt jeder, dass wir es noch können«. Sonntag soll im Gastspiel bei der U 23 des VfL Gummersbach der Knoten platzen. Dafür bedarf es aber, so Trainer Helmut Bußmeyer, in der Eugen-Haas-Halle einer größeren Achtsamkeit im Deckungsverbund. »Wir haben zig Abpraller nicht gekriegt. Ein Zeichen dafür, dass wir nicht aufmerksam genug waren.«

Vergnügter Sprdlik
Lemgos Geschäftsführer Christian Sprdlik hatte wieder mal seinen Spaß an den Youngsters. »Wir sind da angekommen, wo wir hinkommen«, meinte er vergnügt. »Unser oberstes Ziel bleibt der Klassenerhalt. Doch die schönen Erfolge gegen Ferndorf und die TSG zeigen auch nach außen, dass da was hintersteckt hinter unserem Jugendkonzept.« Lemgo und Altenhagen-Heepen – für Helmut Bußmeyer ohnehin zwei Handball-Welten. »Am Dienstag haben die schon so viel trainiert wie wir bis Freitag.«

Mittwoch gegen Bahrain
Morgen, Mittwoch, steht in der Seidensticker Halle Handball im Doppelpack an. Das »Vorspiel« bestreitet um 17 Uhr die TSG Altenhagen-Heepen gegen die Nationalmannschaft von Bahrain. Hinterher (19.30 Uhr) fordert Oberligist HSG Gütersloh den Deutschen Meister HSV Hamburg. Bei den Hanseaten mit dabei: Johann-David Starck. Der Ex-Käpt'n der TSG verdient seine Brötchen inzwischen als Banker an der Alster und hatte sich vor der Saison dem HSV Hamburg II angeschlossen. Coach Per Carlén bringt ihn nun als Linkshänder mit. Logisch, dass Papa Hans-Ulrich unheimlich stolz ist und auch die früheren Teamgefährten ihn anfeuern werden. »Eine tolle Sache für Staxx. Abends wollen wir noch was unternehmen«, freut sich Jens Limbach aufs Wiedersehen. Müßig, darauf hinzuweisen, dass Johann-David Starck angesichts der Resultate seiner alten Liebe »unendlich leidet.«

WHV-Trainer tritt zurück
Das ist auch nicht alltäglich: Drittliga-Tabellenführer Wilhelmshavener HV, am 1. Oktober zu Gast im Heeper Dom, und Andrzej Staszewski gehen ab sofort getrennte Wege. Laut Geschäftsführung hat der Trainer aus persönlichen Gründen um die Auflösung des Vertragsverhältnisses gebeten. Dem Vernehmen nach soll es zwischen Staszewski und Manager Dieter Koopmann einen schwelenden Konflikt gegeben haben.

Schubert warnt
Ernüchterung herrscht im Lager von Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Das 22:27 bei der Drittligareserve von Eintracht Hagen hatte in dieser Form keiner für möglich gehalten. »Vom Willen her waren wir nicht präsent genug. Das war durch die Bank schlecht«, bemängelte Trainer Walter Schubert. Mit Blick auf die kommenden Gegner Bergkamen, Augustdorf und Gladbeck – alles Hochkaräter – hebt Schubert warnend den Zeigefinger: »Wir müssen gewaltig aufpassen, dass wir nicht irgendwo reinrutschen, wo man nicht so schnell wieder rauskommt.« Zugleich nimmt der 48-Jährige seine Mannschaft in die Pflicht: »Wir haben eine relativ hohe Erwartungshaltung an uns selbst. Jeder muss sich den Anforderungen stellen und ihnen gerecht werden.«

Plehns »Paradies«
Siegfried Plehn ist ein Handball-Enthusiast. Der Apotheker hat ein Riesen-Archiv angelegt, das unter anderem sämtliche in West und Ost erschienen Handball-Wochen seit 1947 umfasst. Dazu Magazine, Vereinshefte aller Jubiläen, Original-Olympiazeitungen, Programmhefte zu Feldhandballturnieren der 30er Jahre, Zeitungsausschnitte und, und, und. Seine Leidenschaft ist im Internet zu finden:handball-archiv.org

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