Von Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Wenige Tage vor dem Drittligastart am kommenden Freitag wartet auf die TSG Altenhagen-Heepen noch jede Menge Arbeit. Beim 31:36 (17:20) im DHB-Pokal gegen die Bundesligareserve der Füchse Berlin offenbarte die TSG Schwächen in allen Mannschaftsteilen.


»Wir sind noch nicht in Schwung und müssen uns deutlich steigern«, konstatierte Trainer Helmut Bußmeyer, der gegen die Füchse insgesamt 17 technische Fehler notieren musste. »Diese einfachen Fehler im Angriff haben uns um unsere Chance gebracht«, ärgerte sich Kreisläufer Pierre Limberg, der gerne eine Runde weiter gekommen wäre: »Ein Heimspiel und eine volle Halle gegen einen Erst- oder Zweitligisten wären eine tolle Sache gewesen - für uns und für den Verein.«

Dass daraus nichts werden würde, zeichnete sich schon früh ab. Die TSG lief während der gesamten 60 Minuten einem Rückstand hinterher. Für den einzigen Ausgleich im gesamten Spiel sorgte Michael Boy in der siebten Minute (4:4). Boy war es auch zu verdanken, dass die Gastgeber zumindest auf Tuchfühlung blieben. Insgesamt neun Tore erzielte der Mittelmann und war damit auffälligster TSG-Spieler. Zufrieden konnte aber auch er nicht sein: »Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Wenn wir noch einmal ein Unentschieden geschafft hätten, hätten wir vielleicht eine Chance gehabt.«

Jedes Mal, wenn die TSG ansatzweise eine Aufholjagd startete, erstickte ein einfacher Fehler die Hoffnung im Keim. So mussten Boy und Co. nicht nur einem Rückstand, sondern ständig auch dem Gegner hinterherhecheln. Der Zweitligaabsteiger aus der Hauptstadt (Bußmeyer: »Eine robuste Truppe«) nutzte die Ballverluste der TSG zu zig Tempogegenstößen, bei denen Pascal Welge im Bielefelder Tor allein gelassen und chancenlos blieb. Auch im Positionsspiel offenbarte die TSG-Deckung einige Lücken, die von den dynamischen »Jung-Füchsen« eiskalt genutzt wurden.

Für Unordnung im Angriffsspiel der TSG sorgte zudem die Maßnahme von Gästetrainer Alexander Schwabe, eine mannbezogene 5:1-Deckung gegen Christopher Kunisch spielen zu lassen. »Dass mit der Verfolgungsjagd auf Kunisch haben die gut gemacht. Das war ungewohnt für uns«, gab Bußmeyer zu.

Kunisch, der sein erstes Tor erst kurz vor der Pause erzielte, war durch die »kurze Deckung« als Rückraumschütze fast komplett abgemeldet. Dafür sprang Boy in die Bresche, der als einziger die entstandenen Freiräume zu nutzen wusste. »Er hat noch ganz gut getroffen, aber jetzt wird es Zeit, dass wir noch ein paar Leute mehr in Normalform kriegen«, forderte Bußmeyer mit Blick auf den Ligastart am Freitag gegen den Leichlinger TV. Was die Stunde geschlagen hat, weiß der TSG-Coach spätestens seit Samstag: »Das Spiel hat deutlich gezeigt, dass es ein schweres Jahr für uns wird.«

Bei der Suche nach einem neuen Rückraumspieler, der den Ausfall von Mittelmann Marcel Müller (Achillessehnenriss) kompensieren kann, zeichnet sich weiterhin nichts Konkretes ab. So muss die TSG kurzfristig weiter darauf hoffen, dass Henrik Ortmann aushilft. Bußmeyer: »In dieser Situation hilft uns Ötti sogar ganz ohne Training weiter, auch wenn das natürlich kein Dauer-Zustand sein kann.«

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