1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 26.05.11
Bielefeld (WB/jm). Schalke-Fan Johnny Dähne hat einen Zweijahresvertrag beim »FC Bayern München« der Handball-Landesliga unterzeichnet: Der Torhüter des Handball-Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen wechselt zur TSG Harsewinkel.

»Es tut mir Leid. Ich wäre gerne bei der TSG geblieben. Schade, dass wir uns nicht einigen konnten«, begründet Johnny Dähne den freiwilligen Abstieg. Sein Noch-Trainer Helmut Bußmeyer kann Dähnes Abschiedsgelüste irgendwie nicht so recht nachvollziehen. »Ich hätte es gerne gesehen, wenn er geblieben wäre. Ich verstehe Johnnys Motive nicht.«

Ein gewichtiges Argument des 28-Jährigen, seine Karriere zwei Spielklassen tiefer im Nachbarkreis fortzusetzen, dürfte auf dem finanziellen Sektor zu finden sein. Harsewinkel hat nach dem Verler Torben Gottsleben schließlich auch Manuel Mühlbrandt (HSE Hamm) locken können. »Harsewinkel hat sich wirklich stark um mich bemüht«, bekräftigt Dähne, der seinen neuen Klub zudem in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Jugendhandball unterstützt.

Bei dem zahlungskräftigen Namensvetter sieht er einige Ex-Spieler seines Heimatvereins TV Werther wieder. Etwa den Sportlichen Leiter Heiner Obermeyer oder Keeper René Pottmann, mit dem er fortan ein Gespann bildet. »Harsewinkel ist ein gut aufgestellter Verein und will weiter hoch. Das wird spannend«, meint Dähne. Dass mit Mike Bezdicek ein Ex-Nationalspieler sein künftiger Coach wird, mache die Sache noch interessanter. »Auf den ersten Blick mag der Wechsel für mich leistungsmäßig ein Rückschritt sein. Aber er birgt neue Erfahrungen. Und schließlich spielen wir in einer Klasse mit Werther. Da spiele ich in meiner alten Halle.« Die Aussicht, als Bayern München der Liga von allen Vereinen gejagt zu werden, sei doch extrem reizvoll.

Am 1. Juli beginnt in Harsewinkel die erste Vorbereitung. »Ich habe ein gutes Gefühl und freue mich auf die neue Aufgabe«, beteuert Dähne. Da bloß zweimal in der Woche trainiert wird, verbleiben ihm Zeitfenster, berufliche Ambitionen im journalistischen Bereich voranzutreiben. Auch die Wochenenden werden weniger zeitaufwändig. »Wir fahren nach Werther statt nach Aurich. Da ist nicht der ganze Tag im Eimer, sondern nur der Nachmittag.«

Altenhagen-Heepens Chef Heinrich Rödding kommentiert den feststehenden Abschied des langjährigen Keepers so: »In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Als Vereinsvorsitzender betrachte ich die Geschichte sachlich. Menschlich bin ich schon enttäuscht. Schließlich hatten wir uns nochmal zusammengesetzt, ihm Wege aufzuzeigen, bei uns zu bleiben.«

In Gesprächen befindet sich die TSG mit Tristan Ferichs (19 Jahre, 1,78 m, 84 kg), A-Jugendtorwart von GWD Minden. Rödding schließt finanzielle Kraftakte kategorisch aus: »Wir bleiben unserer Linie treu. Es wird ein junger Mann aus der Region sein, der selbst seinen Lebensunterhalt bestreitet und gut zu uns passt.«

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