1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 16.05.11
Bielefeld (WB/jm). Handball-Drittligist TSG Altenhagen-Heepen hat die Spielzeit 2010/11 mit einer finalen Demonstration von Siegeswillen ausklingen lassen. Beim hausbackenen 35:34 (14:15) gegen den Vorletzten HSE Hamm lagen die Bielefelder mit 32:34 (58.) im Hintertreffen, um auf der Zielgeraden den 19. Saisonstreich zu erzwingen und die Serie als Tabellendritter abzuschließen.

Trainer Helmut Bußmeyer sah einen »Abklatsch« des jüngsten Heimspiels gegen Barnstorf/Diep-holz. »Wir haben sehr verhalten gespielt und uns darauf verlassen, dass wir nicht verlieren können.«

Von Beginn an wirkten die Gäste vor überschaubarer Kulisse fahrig. Erst in der 14. Minute glückte Christopher Kunisch mit seinem vierten Tor die erstmalige TSG-Führung – 8:7. Nur punktuell setzte der Dritte Glanzpunkte; schön Wagners Dreher zum 11:11 (22.). Auch ein Bielefelder Wechselfehler (29.) verhalf Hamm zur 15:14-Pausenführung.

»Mit einer normalen Leistung hätten wir so ein Spiel beizeiten entschieden«, meinte Bußmeyer, der aber großes Verständnis für die Vorstellung aufbrachte. »Immerhin sind wir seit August 2010 am Ball. Die Luft ist völlig raus. Wir haben gewonnen. Es hat mal wieder gereicht, also alles richtig gemacht. Schade ist nur, dass es mit der Vizemeisterschaft nicht geklappt hat.«

Nach dem Seitenwechsel blieb es stets eng. 24 Minuten lang führte entweder eine Mannschaft mit einem Tor oder es stand unentschieden. »Hamm hat seine Angriffe elendig lange gespielt. Das ist Gift für unsere Konzentration. Die konnten relativ unbedrängt werfen und wir unser Tempospiel nicht aufziehen«, monierte Helmut Bußmeyer das halbherzige Deckungsverhalten. Auch der aufgebaute Angriff verlief oft im Sande. »Wir sind nicht mit letzter Konsequenz auf die Nahtstellen gegangen.« Mit Ballverlusten und ungenauen Anspielen wurde Hamms Motivation auf ein finales Erfolgserlebnis genährt.

Beim 30:32 (55.) roch es erstmals nach einem Reinfall, der allerdings im Vorfeld vom Trainer verboten worden war. Starcks Kempator in Unterzahl zum 32:33 (58.) beantwortete der künftige Gütersloher Manuel Mühlbrandt mit seinem fünften Treffer zum 32:34 (58.). In den verbleibenden 100 Sekunden sorgten Christopher Kunisch (2) und Marcel Müller dafür, dass die diversen Pullen Bier hinterher doch mundeten.

Das Vorhaben, Konny Kunisch noch zur Nummer eins der Liga-Torjägerliste zu machen, glückte nicht ganz. Mit 11/3 Treffern konnte Kunisch Ferndorfs verletzten Dennis Aust nicht mehr überflügeln, denn der durfte bei der 27:28-Heimpleite des Spitzenreiters gegen LIT Nordhemmern/Mdw. vom Siebenmeterpunkt ran und so 6/5 Tore zuaddieren. Kunisch weist 199 Treffer auf, Aust 201. »Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Ich hoffe, dass wir etwas von unserem Glück in die nächste Saison 'rüberretten können«, meinte Bußmeyer vergnügt, ehe sich die Mannschaft in die Bielefelder Nacht stürzte.

Nicht überall waren sie so happy gestimmt wie bei der TSG. Nach dem skurrilen Abend der Rechenschieber müssen der TuS Spenge und die SG Schalksmühle-Halver den bitteren Gang in die Oberliga antreten. Der OHV Aurich kann sich noch in der Abstiegsrelegation der vier Drittliga-Zehnten retten. Neben HL Lemgo II hat auch der VfL Gummersbach II (36:21-Sieg in Remscheid) den Aufstieg in die 3. Liga geschafft.

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