1. Herren | Westfalen Blatt | 03.05.11
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Die TSG Altenhagen-Heepen kann in der Weststaffel der 3. Liga rechnerisch sogar immer noch Meister werden. Das Restprogramm meint es gut mit dem Dritten. Die beiden letzten Gegner HSG Barnstorf/Diep-holz und HSE Hamm stehen bereits als Absteiger fes

Johann-David Starck hatte in Dubai seinen persönlichen Liveticker: Während der Hochzeitszeremonie seines Kumpels Darius Ghassem-Khanloo (ehemals Altenhagen-Heepen und Gadderbaum) lugte der TSG-Kapitän alle zehn Minuten unauffällig aufs Handy. Vater Hans-Ulrich versorgte ihn per SMS mit aktuellen Zwischenständen aus Ferndorf. »Nach dem 19:26 wollte ich eigentlich gar nicht mehr hingucken«, sagte Starck. »Da hatte ich das Ding schon abgehakt.« Sein Herz hüpfte, als plötzlich drei SMS gleichzeitig eintrudelten und ihn mit dem halben Happend überraschten.

Die Tage im Übermorgenland Dubai vergingen wie im Flug. »Das kannst du nicht in Worte zu fassen. Sowas erlebst du nicht oft im Leben«, berichtet er von Katamaranfahrten im Golf, Wüstentouren im Jeep und einem tollen Miteinander. Am Dienstag wird er mit seinem Linkshänder-Kollegen Carsten Kappelt, der als Brautführer eine offizielle Funktion zu erfüllen hatte, wieder zum Training erwartet – dann fehlt Torhüter Johnny Dähne aus internationalem Anlass.

Dähne nach Old Trafford
Man munkelt, dass bei dem inzwischen schon königsblaues Blut durch die Adern fließt. Der heiße Anhänger des FC Schalke 04 ist »durch reinen Zufall« an eine Karte für das Champions League-Halbfinalrückspiel gekommen und wird »seinen« Revierklub am Mittwochabend (20.45 Uhr) auf der Insel gegen Manchester United im ehrwürdigen Stadion Old Trafford anfeuern. »Da muss man einmal gewesen sein«, schwärmt Dähne, der nach der 0:2-Pleite in Gelsenkirchen aber nicht so recht an ein Schalker Wunder glauben mag.

Gänsehaut bei Müller-Tor
Marcel Müllers tolles Comeback setzte dem 29:29 in Ferndorf die Krone auf. »Als er sein erstes Tor erzielte, stand die ganze Bank. Da herrschte Gänsehaut-Atmosphäre«, spricht Dähne von einem »total emotionalen Moment.« Auch in der Abwehr habe Müller einen starken Part gezeigt.

Noch kein Abschied
Abteilungsleiter Heinrich Rödding weilt bei einer Konfirmation: Am kommenden Samstag wird es im Heeper Dom keine große Abschiedszeremonie geben. Für Johann-David Starck, Carl-Moritz Wagner, Henrik Ortmann, Moritz Schneider und Johnny Dähne steht gegen Barnstorf/Diepholz wohl das letzte Drittliga-Heimspiel im TSG-Dress an, aber nicht der letzte Auftritt in ihrer Halle. Die Benefizpartie gegen den Bundesligisten TBV Lemgo am Samstag, 28. Mai, soll dazu genutzt werden, die Heroen in einem gebührenden Rahmen zu verabschieden. Die finale Meisterschaftspartie gegen HSE Hamm am 14. Mai bleibt ein Auswärtsspiel. Der Vorletzte ließ die Option ungenutzt verstreichen, nach dem im Winter ausgefallenen Hinrundenspiel vom Heimrechttausch Gebrauch zu machen.

Lemgos Party-Marathon
Auch Rödding weilte am Freitagabend in Jöllenbeck, um das Meisterstück der Lemgoer Youngsters zu begutachten. »Alle Aufsteiger aus dem Westen haben in der 3. Liga eine gute Rolle gespielt«, traut Rödding dem Bundesliga-Unterbau einiges zu. »Lemgo hat eine stabile Mannschaft mit einer guten Mischung aus Routine und Jugend. Aber warten wir erstmal die Ligaeinteilung ab.« Nach 28:2 Punkten – Torhüter Dominik Formella bekam von Florian Kehrmann eine Meisterbanane überreicht – starteten die Lemgoer im Elternhaus von Luca Werner ihren Party-Marathon. Der »Tanz in den Mai« und »Lemgo macht ein Fass auf« waren weitere Stationen einer langen Nacht. Am kommenden Samstag streben die Lemgoer in der Lipperlandhalle gegen TuRa Bergkamen einen neuen Oberliga-Zuschauerrekord an. Der steht bisher bei 2585 Zuschauern und wird ebenfalls von Lemgo II gehalten.

Niehaus in die »Röhre«
Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck braucht in den beiden noch ausstehenden Spielen bei der HSG Menden-Lendringsen und gegen den VfL Gladbeck noch einen Sieg, um Platz zwei abzusichern. »Das ist unser Ziel. Wir haben eine super Serie gespielt und wollen die jetzt auch vernünftig zu Ende spielen«, sagt Trainer Walter Schubert. Verzichten muss er im Saisonfinale auf Christian Niehaus, der sich gegen Lemgo das Knie verdreht hatte. »Ich hoffe, es ist nichts gerissen«, sagt »Michel«, der heute zur Kernspintomographie in die »Röhre« muss.

TuS 97-Kader steht fast
Jöllenbeck hat seine Personal-Planungen für die kommende Oberliga-Saison fast abgeschlossen. Linkshänder Henning Kiel (VfL Mennighüffen) und Torwart Cornelius Nolte (TV Verl) sind die einzigen externen Neuzugänge. »Wir haben den Kader noch einmal verjüngt und sind in der Breite gut aufgestellt«, betont Jöllenbecks Sportlicher Leiter Torsten Winter, der aber weiterhin Augen und Ohren offen hält: »Uns fehlt noch ein klassischer Rückraum-Shooter.« Als halben Neuzugang könnte man Sascha Vogelsang bezeichnen, der nach seinem Kreuzbandriss in der Vorbereitung auf die kommende Serie wieder voll einsteigen will. Nils Grothaus hat bereits gegen Lemgo II sein Comeback gefeiert. Ein Wurf, ein Tor – eine optimale Ausbeute!

Das große Zittern
Die TSG, bei der Rückraumspieler Johannes Krause für ein Jahr verlängert hat, verfolgt das Hauen und Stechen in Sachen Abstiegskampf ganz entspannt von oben: Von Platz sechs an (Bayer Uerdingen/30:26 Punkte) wird noch gezittert. Dahinter fünf Mannschaften (!) mit 29:27 Zählern. Die schlechtesten Karten weist zwei Spieltage vor Schluss der TuS Spenge als Zwölfter auf (27:29). Vier sind nicht mehr zu retten: Barnstorf/Dieholz, TV Aldekerk, HSE Hamm und TSG Hatten-Sandkrug stehen als Absteiger fest.

Limberg: Abstiegskampf
Derweil kämpft auch der künftige TSG-Kreisläufer Pierre Limberg mit dem TSV Hannover-Anderten um den Klassenverbleib in der Nordstaffel. Beim 25:27 gegen Oranienburg passte nichts zusammen. An Limberg lag es nicht: Der traf als erfolgreichste Schütze insgesamt elfmal, verwandelte sechs Siebenmeter. Mit einem Punkt Vorsprung gehen die Hannoveraner in die letzten beiden Spieltage.

Vier Spieler plus Torwart
Da staunte Jörg Harkes TG Lage nicht schlecht: Gegner TuRa Elsen reiste zum Bezirksligaspiel mit lediglich vier Mann plus Torwart an. Nach neuneinhalb Minuten hatte das Elend in doppelter Unterzahl ein Ende, und Elsen gab auf. Tags zuvor war der Ärger bei Bezirksligaprimus HSG Handball Lemgo III noch größer: Der wartete inklusive Schiedsrichtern und 100 Zuschauern vergeblich auf Gegner GWD Minden III. Angeblich hatten die Mindener zuvor acht Atteste erkrankter Spieler im Briefkasten von Staffelleiter Friedhelm Krietemeyer (im Wanderurlaub) deponiert.

Aufstiegsrunden starten
In dieser Woche beginnen die Jugend-Aufstiegsrunden. Den Anfang macht heute die männliche A-Jugend. In der Realschule Jöllenbeck setzt sich ab 17.50 Uhr Gastgeber TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck mit der TSG Altenhagen-Heepen und TV Häver auseinander. Die JSG Bielefeld 07 trifft ab 18.50 Uhr in Schildesche auf TVC Enger und VfL Herford.

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