Von Jörg Manthey

Bielefeld (WB). »Alle wollen den Showdown in Ferndorf. Also dürfen wir uns bis dahin keinen Ausrutscher leisten. Schon gar nicht zu Hause. Wir wollen unsere gute Position mit Händen und Füßen verteidigen«, verkündet Helmut Bußmeyer vor der Partie der TSG Altenhagen-Heepen im Heeper Dom gegen GWD Minden II (Sa., 19 Uhr).

Eine Mannschaft, die als Bundesligareserve nicht aufsteigen darf und die der Trainer des Drittliga-Zweiten angesichts bereits 24 eingesetzter Spieler als »Wundertüte« bezeichnet. »Wir wollen an die gute zweite Halbzeit aus Schalksmühle anknüpfen und unsere gute Serie fortsetzen«, beteuert Torjäger Christopher Kunisch, der gar keine guten Erinnerungen ans Hinspiel hat.

Bei der 30:35-Schmach war der »Halblinke« in der zweiten Minute umgeknickt. Der frühere GWD-er möchte nach seiner verletzungsbedingten Zwangspause am Samstagabend wieder sein Scherflein dazu beitragen, gegen den Tabellenvierten eine Premiere zu erleben. »Ich habe noch nie gegen Minden gewonnen. Keine Ahnung, wie sich das anfühlt«.

Michael Boy verspürt weiteren Aufwind nach dem jüngsten Auswärtsstreich. »Wir müssen dem Spiel von Anfang an unseren Stempel aufdrücken. Wenn GWD II merkt, dass bei uns an dem Tag nichts zu holen ist, ist das die halbe Miete«, glaubt der TSG-Mittelmann, der zu bedenken gibt, dass die besondere Motivation für dieses OWL-Derby sich nicht nur auf die Bielefelder Seite beziehe. Auch der Gast schöpfe Kraft aus der Fahrt nach Heepen. »Wenn ich mit Markus Fuchs telefoniere, merke ich, wie der brennt«. Die Zuschauer, prophezeit Boy, werden ihr Kommen nicht bereuen. »Das wird interessant«.

Nun ist bei GWD die ganz große Anspannung weg, die Umsetzung des Saisonziels zum Greifen nahe. »Jetzt fehlt uns nur noch ein Sieg zum Nichtabstieg«, wurde Trainer Aaron Ziercke nach dem 32:26-Sieg bei Barnstorf/Diepholz zitiert. Da GWD Mindens »Erste« am Samstagabend das Zweitliga-Topspiel in Schwerin bestreitet, ist davon auszugehen, dass Topspieler wie Janis Helmdach, Sören Südmeier oder Christoph Steinert »oben« eingesetzt sind. Vielleicht sogar Gerrit Bartsch, der 15-fache Torschütze des Hinspiels. »In voller Besetzung ist das die stärkste Mannschaft der Liga«, findet Helmut Bußmeyer.

Aber nun? »Die mögen vielleicht geschwächt sein, sind aber immer noch gut genug. Es werden versierte A-Jugendliche aufrücken. Ein Kandidat wäre Florian Freitag«, mahnt GWD-Intimus Florian Öttking, der immer noch die Homepage des GWD-Nachwuchses mit Texten bestückt und aktualisiert und vornehmlich per Facebook Kontakt zu den früheren Kollegen hält. Zurzeit rauschen studienbedingt andere Gedanken durch seinen Kopf. Da geht es um Unternehmensführung oder Rechnungswesen. Mit Zahlen hat er's zurzeit. »Schlagen wir Minden, sind die vier Punkte hinter uns. Ein erstrebenswertes Ziel«, findet der Linksaußen, der im Hinspiel während der Partie seine Kontaktlinsen verloren hatte.

Netter Nebeneffekt: Bei einem Heimsieg wäre auch rechnerisch ein TSG-Abstieg nicht mehr möglich. »Wir haben alle Chancen, aus eigener Kraft die Saison als Erster abzuschließen«, sagt Torhüter Johnny Dähne, der Teilzeit-Mindener. Schließlich spielt er in der Beachhandballsaison an der Seite von Aaron Ziercke oder Sebastian Bagats beim Havana Beach Club. »Diese Saison auf eine Handballpartie hochgerechnet, sind 48 von 60 Minuten absolviert. Jetzt stehen die letzten zehn Minuten an. In denen entscheidet sich alles«, spornt Dähne seine Truppe – und das Umfeld an.

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