1. Herren | Westfalen Blatt | 15.03.11
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Nach einem vertrauten Gespräch am Samstag zwischen Geschäftsführer Manfred Quermann und Carl-Moritz Wagner soll heute die Entscheidung bekanntgegeben werden, ob der Kreisläufer auch in der kommenden Saison für die TSG Altenhagen-Heepen aufläuft.

Wagner, der seit Jahresbeginn an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf möglichst schnurstracks seinen Doktortitel anstrebt und seither vom Rhein mit dem Zug zu Training und Spielen pendelt, wirkte am Samstag immer noch hin- und hergerissen. Bei allem Herzblut für seine TSG sprach er Klartext. »Ich bin noch jung und habe eine sehr gute Selbstdisziplin. Doch diese unglaublich langen Zugfahrten bedeuten auch einen Verlust von Lebensqualität. Der Aufwand ist riesengroß. Ich möchte nicht mein halbes Leben im Zug verbringen«. Quermann beteuert: »Wir werden Calle Wagner als Spieler und Mensch immer willkommen heißen«. Doch müsse vorher für beide Seiten abgeklärt sein, ob der Alltag den zeitlichen Rahmen für ein Weitermachen biete. »Wie soll das gehen in der Vorbereitung, wenn jeden Tag Training ist?«

Wagner fiebert dem Saisonendspurt entgegen. »Auf der Lauerposition sehe ich uns stärker als auf dem ersten Platz«.

Von Gudelj bis von Hollen
Die TSG Altenhagen-Heepen, die in diesem Jahr ihr 25. Bestehen feiert, bittet die Fans um Mithilfe: Gesucht wird - auch auf der Homepage - ein »All-Star-Team« aus diesem Zeitraum. Um die Wahl etwas zu vereinfachen, sind inklusive Trainer, Physiotherapeut und Betreuer 113 Namen zur Auswahl vorgegeben worden. Zu gewinnen gibt es drei Dauerkarten für die Saison 2011/12.

Räber betreut »Isis«
Zu seinen Zeiten beim TBV Lemgo spielte Torhüter Martin Räber in einem Team mit dem Isländer Sigurdur Sveinsson. Natürlich war »Matze« so prädestiniert, die Betreuung der isländischen Nationalmannschaft zu übernehmen, die vor dem EM-Qualifikationsspiel am Sonntag im Haller Gerry Weber-Stadion Quartier bezogen hatte im Best Western Hotel Oldentruper Hof und in Heepen zwei Trainingseinheiten absolvierte. Gut, dass der Co-Trainer der TSG da war. Bei einem Trainingsunfall bekam Torhüter Björgvin Gustavsson, einer der Sieggaranten des Hinspiels, einen Ball aufs Auge. Räber düste mit ihm sofort nach Jöllenbeck zu Dr. Michael Froböse, der eine Einblutung in der Iris feststellte - Einsatz unmöglich. Als Dankeschön bekam Räber (»Ich habe gesehen, dass wir bei der TSG nach internationalen Maßstäben trainieren«) Eintrittskarten für das EM-Spiel im Gerry-Weber-Stadion.

Der »Jäger« TuS 97
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck fühlt sich nach dem achten Sieg in Folge in der Rolle des Jägers pudelwohl. Zur Ausgangslage (drei Punkte hinter Spitzenreiter Handball Lemgo II) sagt TuS 97-Trainer Walter Schubert: »Wir sind weiter im Rennen und die nächsten Aufgaben gegen Ibbenbüren, Riemke und Verl machbar. Da dürfen wir nicht stolpern.« Der durch viele Verletzungen unfreiwillig kleine Kader stellt sich mittlerweile sogar als Plus heraus. »Die Jungs wissen, was der Nebenmann macht. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr«, sagt Schubert. Bezeichnend, dass es immer wieder andere sind, die sich in den Vordergrund spielen: Beim 34:30 gegen Gütersloh waren es der zehnfache Torschütze Julian Jahr und Torwart Thorsten Lehmeier.

Moppel« überlegt
Für TuS 97-Urgestein »Moppel« Leh-meier war es insofern eine besondere Situation, weil er nach langer Abwesenheit endlich wieder sein Können präsentieren konnte. »Ich war drei Monate verletzt und stehe erst seit zwei Wochen wieder im Training. Da ist es natürlich ein schönes Gefühl, wenn du wieder ein paar Bälle halten kannst«, sagte der 36-Jährige. Nachdem der TuS 97 ihm mitgeteilt hat, dass das Torwartgespann für die kommende Saison Norman Kern und Cornelius Nolte (TV Verl) heißen wird, befindet sich Lehmeier (»Ich habe seit Jahren gesagt, der Verein soll jüngere Torwarte holen«) nun in der persönlichen Findungsphase: »Entweder ich mache was anderes, etwa Torwarttrainer in Jöllenbeck, oder ich spiele unterklassig weiter.« Die Oberliga oder gar 3. Liga wäre für »Moppel« zeitlich kaum machbar: »Walter Schubert möchte noch professionellere Strukturen schaffen. Viermal Training die Woche würde ich nie packen.«

Ein letztes Mal in der aktiven Zuschauerrolle befand sich gegen Gütersloh (der künftige TSG-er Marcel Ortjohann blieb bei fünf Treffern relativ blass) Jöllenbecks Linkshänder Sebastian Kopschek. »Gut, dass wir nochmal ohne Pocke ausgekommen sind«, sagte Schubert. »So hat er noch eine Woche mehr Zeit, um wieder richtig fit zu werden.« Am Samstag beim Drittletzten Ibbenbürener SpVg wird Kopschek dann wohl sein Comeback geben.

Kracht zum TuS 97
Einen weiteren Neuzugang vermelden die Frauen aus Jöllenbeck. Nach Annika Reschinsky vom Drittligisten HSG Union Halle und Merle Wassmann (TV Lenzinghausen) heuert auch Linkshänderin Mareike Kracht vom Verbandsliga-Konkurrenten HSG Vlotho-Uffeln beim TuS 97 an. Es scheint sich eine schlagkräftige Truppe um den künftigen Trainer Sebastian Cuhlmann zu scharen.

Knop im Probetraining
Torhüter Bastian Knop (ehemals TSG), der Eintracht Oberlübbe nach dieser Saison verlässt, hat sowohl bei HSG EGB Bielefeld als auch beim TuS Brake ein Probetraining absolviert und dürfte einem dieser Klubs den Zuschlag geben. Knop wohnt in Bielefeld und möchte die Fahrten zum Training minimieren.

TSG-Frauen vor Aufstieg
Dreimal waren die Frauen der TSG Altenhagen-Heepen in der Relegationsrunde der Kreiszweiten am Bezirksliga-Aufstieg gescheitert. Diesmal sieht es ganz danach aus, als solle das stark verjüngte Team den Aufstieg direkt schaffen. Die »Wochen der Wahrheit« wurden mit einem 23:17-Sieg über den bis dato punktgleichen Verfolger HSG EGB Bielefeld eingeleitet. Gelingt dem Primus (32:4 Punkte) nun am Sonntag in Löhne (30:6) ein weiterer Streich, kann die seit dem 30. Oktober 2010 verlustpunktfreie TSG-Crew fünf Spieltage vor Serienende schon so etwas wie eine Vorentscheidung schaffen. Mit dem Aufstieg könnte den vielen nachrückenden Talenten eine adäquate Basis für die Weiterentwicklung im Senionrenbereich geboten werden. Spielertrainerin Michaela »Ini« Viererbe hat in ihrer ersten Saison als Übungsleiterin eine junge, hungrige Mannschaft am Start, die besonders im Tempo- und Konterspiel überzeugt und mit Abstand die meisten Tore in der Frauen-Kreisliga geworfen hat. Weitere Stützen sind Top-Torschützin Kathrin Krämer und Torfrau Maria Guse.

Spannende Life Kinetik
GWD Minden wandelt auf Dortmunds Spuren. Für Fußball-Bundesliga-Trainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund ist »Life Kinetik« jedenfalls eines der »spannendsten Dinge«, die er in den letzten Jahren entdeckt hat. Dieses Gehirntraining soll nun auch bei GWD Minden Einzug halten. Diese Trainingsmethode des Diplomsportlehrers Horst Lutz soll die räumliche Wahrnehmung und Koordination verbessern. C-Jugend-Trainerin Konny Kunisch (51), Mutter des TSG-Torjägers Christopher Kunisch, geht Ende März zu einer fünftägigen Life-Kinetik-Ausbildung nach München.

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