1. Herren | Westfalen Blatt - Kreis Herford | 28.02.11
Spenge (vf/lak). »Ich wollte schon selber werfen!« Spenges Trainer Heiko Holtmann nahm das Siebenmeter-Versagen seiner Mannschaft mit Humor. Zum Lachen war ihm allerdings überhaupt nicht zu Mute.

Der Matchwinner: Altenhagens Torwart Johnny Dähne in Jubelpose.Fotos: KrückemeyerFrüh draußen: Johannes Ebbinghaus (rechts) schied nach zehn Minuten mit einer Knieverletzung aus. Links Physiotherapeut Deniz Atila.
Weniger die Derby-Niederlage als die möglicherweise schwere Verletzung von Johannes Ebbinghaus machte den Spenger Verantwortlichen am Samstagabend zu schaffen. »Das wäre das Schlimmste an diesem Spiel«, meinte der Sportliche Leiter Achim Frensing.

Passiert war das Unglück schon in der 10. Minute. »Mein Knie ist ohne gegnerische Einwirkung bei einer Abwehraktion weggeknickt. Hoffentlich ist nichts gerissen«, sagte Ebbinghaus, der in der zweiten Halbzeit bereits umgezogen auf der Bank saß. Mit einer genauen Diagnose ist erst zu Wochenbeginn zu rechnen. Noch während des Spiels zog sich Jan Rüter, Spielertrainer der zweiten Mannschaft als Ersatzmann um, kam aber nicht mehr zum Einsatz. »Außer der Chancenverwertung kann ich meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Wir haben auch ohne Johannes Ebbinghaus das Konzept gut umgesetzt. 26 Tore sind gegen Altenhagen nicht zu viel«, stellte Holtmann fest.
Spenges Torwart Tobias Linke erkannte die Leistung seines Gegenübers neidlos an: »Wir sind an Johnny und der Latte gescheitert, das war der Wahnsinn. Am Ende hat Altenhagen Gas rausgenommen, so dass wir ein wenig Ergebniskorrektur betreiben konnten. Ich habe aber selten so eine schlechte Altenhagener Mannschaft gesehen, das war absolut machbar für uns. Wenn man jedoch sieben Siebenmeter verballert, kann man kein Spiel gewinnen. Zum Glück brauchen wir die Punkte aus diesem Spiel nicht unbedingt, aber es wäre ein schöner Bonus gewesen.«

Auch der nach Gütersloh wechselnde Christoph Harbert ärgerte sich natürlich über die vergebene Chance, schaut aber dennoch optimistisch in die Zukunft: »Man hat gesehen, dass Altenhagen mehr als schlagbar war, das ärgert einen schon sehr. Aber dann holen wir die zwei Punkte eben woanders.«
Johnny Dähne konnte sich an eine so geniale Quote mit insgesamt 26 Paraden nicht erinnern: »Ich hab' ja kein Tor geworfen und nicht allein gewonnen. Die Abwehr stand gleich super und ich damit nicht unter Dauerfeuer«, gab Dähne die vielen Komplimente bescheiden weiter. Der ehemalige Spenger Torwart räumte ein, schon in der ganzen Woche wie elektrisiert gewesen zu sein. »Das ist eines dieser besonderen Spiele, die ein paar Prozent mehr aus einem rauskitzeln«. Dennoch: »In der zweiten Halbzeit, als Spenge auf ein Tor dran war, dachte ich auf einmal: Was ist jetzt denn los? Die Halle stand Kopf, innerhalb von sieben Minuten war Spenge wieder da. In der Phase habe ich Gott sei Dank dann zwei, drei wichtige Bälle halten können.«

Derweil schreiten die Spenger Personalplanungen voran. Ohnehin Verträge für die nächste Saison - egal in welcher Klasse - besitzen Simon Grote, Joel Huesmann, Jan-Hendrik Koch, Sebastian Reinsch und Till Orgel. Marco Büschenfeld ist nur im Falle des Klassenerhalts an den TuS Spenge gebunden. Für zwei weitere Drittliga-Jahre hat zudem Christaki Kolios zugesagt.

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