Bielefeld (WB/jm). Erster gegen Neunter: Noch weniger Kilometer als Plätze in der 3. Handball-Liga trennen Bielefeld von Spenge. Dieses Nachbarschaftsduell am Samstag (19.15 Uhr) setzt Tabellenhierarchien außer Kraft. »Da geht es nicht nur um Punkte«, stellt Trainer Helmut Bußmeyer seine TSG Altenhagen-Heepen auf einen »heißen Tanz« ein.

Schlussmann Pascal Welge weiß, dass der Gegner alle Kräfte mobilisieren wird, um die klare Hinspielpleite wettzumachen. »Da ist Vorsicht geboten. Vor dem Spiel und nachher können wir gerne lieb zueinander sein, aber nicht in den 60 Minuten auf der Platte«.

Den größeren Druck sieht er auf Seiten des Gastgebers. »Spenge braucht die Punkte definitiver dringender als wir«. Die schmerzhafte Lektion aus der Vorsaison, als die vielversprechende Tabellenoptik vor dem Spenge-Spiel die TSG in ihren Leistungen eine Weile wie ein Schlaftrunk lähmte, wirkt nach. Welge: »Den Fehler werden wir nicht nochmal machen. Über die Tabellensituation wird bei uns nicht gesprochen. Auch wenn es sich vielleicht langweilig anhört: Wir denken nur von Spiel zu Spiel«.

Schon so manches Mal in der Vergangenheit hat diese prestigeträchtige Paarung eine nicht vorhersehbare Eigendynamik bekommen. Der Heimvorteil ist ein Spenger Trumpf. »Wir nehmen die Rivalität und Favoritenrolle gerne an«, sagt Bußmeyer selbstbewusst und mahnt: »Wir dürfen den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Wenn die sich reinkämpfen, ist alles möglich«.

Dass Spenge mit seinem begeisterungsfähigen Publikum im Rücken Berge versetzen kann, zeigen die Heimsiege über die Spitzenteams des Leichlinger TV (31:27), GWD Minden II (29:26) und Eintracht Hagen (24:22). »Kolios, Ebbinghaus, Mylius – Spenge hat schon eine gute Truppe. Das ist keine Laufkundschaft. Eine gefüllte Halle kann bei denen Motivation freisetzen«, sagt Bußmeyer.

Die Aussicht eines Einsatzes in Spenge wirkt magisch lindernd auf den Schmerz einer Beckenprellung. Der TSG-Coach geht davon aus, dass er Henrik Ortmann zumindest phasenweise ins Geschehen werfen kann. »Das ist so ein Spiel für ihn. Ötti hat seine ganz eigene Geschichte mit Spenge, genauso wie Johnny Dähne oder ich«, sagt der Trainer. Alle drei spielten ja mal für den TuS.

Egal, wie es auch ausgeht: »Ich wünsche uns allen, dass wir in der nächsten Saison in derselben Liga spielen«. Mit diesem Ausspruch macht Helmut Bußmeyer klar, dass ihm der zu verteidigende Tabellenthron nicht ganz geheuer ist. »Es sind noch 18 Punkte zu vergeben. Davon wollen wir die nächsten in Spenge holen«, sagt er ausweichend.

Nach der Saison, am 2. Mai, sehen sich einige Protagonisten wieder, wenn das Team der Fachhochschule Bielefeld auf eine Vertretung der Uni Bielefeld trifft. Dann spielen Pascal Welge, sein Studienkollege Johannes Ebbinghaus und Dennis Mathews (beide Spenge) in einem Team. Auf der Gegenseite könnten dann Moritz Schneider und Johannes Krause (beide TSG) stehen.

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