Bielefeld (WB/jm). Als Spieler (1995 bis 1997) und Trainer (2003 bis 2005) hat der Ur-Spenger Heiko Holtmann lange Jahre auf der Gegenseite gewirkt. Vor dem OWL-Derby in der 3. Handball-Liga am Samstagabend in Spenge bürdet der TuS-Coach im Gespräch mit Sportredakteur Jörg Manthey der TSG Altenhagen-Heepen die Last des Favoriten auf.

Sie waren Augenzeuge des jüngsten TSG-Heimsieges über die Ahlen-Hamm Youngsters und bekommen es nun mit dem Spitzenreiter zu tun. Überrascht es Sie, dass die TSG so eine starke Rolle in der Liga spielt?

Heiko Holtmann: Nein, dass die TSG zurecht ein Spitzenteam ist, das in diese Region gehört, habe ich schon vor dieser Saison und auch vor der vergangenen so gesagt. Die Mannschaft besitzt einfach die individuelle Klasse. Beim letzten Mal war es Johann-David Starck, der einen Sahnetag erwischte. Das kann genauso ein Christopher Kunisch, Carsten Kappelt oder Carl-Moritz Wagner sein. Die TSG hat viele Leute, die ein Spiel entscheiden können.

Was spricht denn am Samstag für den TuS Spenge?

Holtmann: Wir haben in der Hinrunde zwei richtig schlechte Spiele gezeigt, gegen Ferndorf und eben gegen die TSG. Inzwischen sind wir stabiler, konstanter geworden. Ich hoffe auf eine enge Kiste. Wobei die TSG natürlich klarer Favorit ist.

Aber immerhin haben Sie zuletzt 12:2 Punkte in Serie eingefahren . . .?

Holtmann: Ja, aber man muss auch sehen, gegen wen. Unser zurückliegender 34:32-Sieg bei Barnstorf-Diepholz war jedenfalls extrem wichtig für den weiteren Saisonverlauf.

Die TSG hat bei ihrem Haupttorschützen Johannes Ebbinghaus angeklopft, ob er sich einen Wechsel vorstellen könne? Ärgert Sie so etwas?

Holtmann: Nein, das gehört zum Geschäft. So etwas schadet dem Verhältnis untereinander nicht. Das zeigt doch nur, dass es von anderen Vereinen anerkannt wird, wie sich einige Spieler bei uns weiterentwickeln. Also empfinde ich so ein Begehr eher als Bestätigung, dass wir den richtigen Weg gehen. Anders als Johannes, der uns erhalten bleibt, wird uns Christoph Harbert ja in Richtung Gütersloh verlassen; wie gesagt, so ist das Geschäft.

Sie müssen Samstag Ihren Kapitän Stefan Dessin wegen einer Rot-Sperre ersetzen. Wie sehr schmerzt dieser Ausfall?

Holtmann: Das trifft mich vor allem in der Abwehr, da ist er eine feste Größe. Natürlich sind wir vorne mit Linkshändern auch nicht unbedingt gesegnet. Für unseren Mennighüffener Neuzugang Till Orgel wäre es heftig, ihn gleich so in die Verantwortung zu nehmen. Doch es gibt ja auch die Möglichkeit dreier Rechtshänder im Rückraum.

Wer wird denn absteigen?

Holtmann: Die letzten Drei werden es wohl nicht mehr schaffen. Barnstorf/Diepholz darf man nicht abschreiben, die haben eine gute Truppe beisammen. Ich glaube, es erwischt noch eine Mannschaft, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht damit rechnet und sich in Sicherheit wiegt. Unser Ziel ist Platz neun, das haben wir in eigener Hand. Wir haben jetzt zwei schwierige Aufgaben vor der Brust mit der TSG und Leichlingen. Ich möchte aus den nächsten vier Spielen vier Punkte holen. Und wenn ich nicht fest dran glauben würde, dass wir auch Altenhagen schlagen können, dann wäre ich am Samstag nicht in der Halle, sondern auf dem Sofa.

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