Von Jörg Manthey

Bielefeld (WB). Auch wenn Trainer Helmut Bußmeyer beim »reinen Pflichtsieg« über die HSG Ahlen-Hamm Youngsters »vieles ausbaubar« fand – der 21. Spieltag in der 3. Handball-Liga bescherte all denen im Lager der TSG Altenhagen-Heepen, die mutig nach Höherem schielen, neue Nahrung:

Die TSG geht als Spitzenreiter in die neue Woche!
Punktgleich mit dem Leichlinger TV, der sein Heimspiel gegen Wermelskirchen verlor. TuS Ferndorf musste sich daheim mit einem Remis begnügen, Hagen zog gegen Minden II den Kürzeren. »Diese Liga ist eine Wundertüte. Manches ist schwer zu begreifen«, freut sich TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann über die schmucke Tabellenoptik.

Trainer Helmut Bußmeyer bleibt indes standhaft. »Ich gucke weiter nach unten. Da bin ich aber außer Carl-Moritz Wagner der einzige bei uns. Die meisten wollen oben angreifen. Doch das ist ja nicht verkehrt«. Und deshalb wird in Kürze auch der TSG-Beirat tagen.

Bloß: Ein echtes Spitzenteam hätte es womöglich energischer angepackt, Ahlen-Hamms bekannt starke Achse Skarbalius/Kreis zu stören. 17 Gegentreffer kamen auf diese Weise zustande. »Skarbalius ist der beste Mittelmann in unserer Region. Was der macht, hat Hand und Fuß«, adelte Bußmeyer den 35-Jährigen als »überragend«. Dass seine Truppe zur Pause erneut 18 Gegentore kassierte und mit der Hypothek eines Rückstandes die Seiten wechselte, war nichts Neues. Das war zuletzt gegen OHV Aurich nicht anders, und auch dort konnte die Partie in der zweiten Hälfte gedreht werden. Wenn am Freitagabend in der Seidensticker Halle nichts mehr ging, ging Staxx: Johann-David Starck machte es mit links. 15 Mal. Seine individuelle Klasse übertünchte manche Baustelle. »Wir sind in der Abwehr einfach noch zu naiv und decken zu sozial«, wünscht sich Bußmeyer »mehr Körperpräsenz. Wir müssen mal richtig zwischenhauen«.

Neuzugang Johannes Krause fand sein Debüt »positiv wegen des Sieges. Die Abläufe sind natürlich noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Aber ich denke, das Zusammenspiel mit dem Kreis war schon ganz ordentlich«.

Unter den Augen seiner aus Braunschweig angereisten Eltern (»Sie sind bei jedem Spiel dabei«) durfte der Neue in der 46. Minute beim Stand von 26:26 für Christopher Kunisch auf die Platte. Dass sein einziger Wurf übers Tor sauste (51.), wurmte ihn hinterher etwas. Doch die ersten Tage mit der TSG hätten ihm gezeigt, dass sein Vereinswechsel ein guter Echritt war, nachdem er bei GWD Minden zuletzt nur noch in der dritten Mannschaft gespielt hatte. »Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden«. Bußmeyer fand Krauses Premiere »wertvoll. Ich konnte ihn bringen, ohne dass ein Bruch entstanden ist«.

Jetzt ist alles angerichtet für ein schönes OWL-Derby zweier Serientäter. Denn auch der TuS Spenge hat sich inzwischen mit 12:2 Punkten in Folge einen Nichtabstiegsplatz erkämpft. »Dass Spenge sich bei der erstarkten HSG Barnstorf-Diepholz durchsetzen konnte, ist für mich eine Überraschung und ein deutlicher Fingerzeig, was uns in Spenge erwarten wird«, sagt Manfred Quermann. Und Johannes Krause ist gespannt, was am Samstagabend auf ihn zukommt. »Ich stecke da ja noch nicht so drin. Aber zwischen diesen beiden Vereinen scheint eine gewisse Rivalität zu bestehen«.

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