Bielefeld (WB/jm). Der Auftakt einer Reihe von Vier-Punkte-Spielen: Als »extrem wichtig« bezeichnet Trainer Helmut Bußmeyer einen Heimsieg des Handball-Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen über die HSG Ahlen-Hamm Youngsters. »Dafür müssen alle am Limit spielen. Lustwürfe wären fatal«. Anpfiff in der Seidensticker Halle: heute, 19.30 Uhr.

Die Aussicht ist lohnenswert: Die Distanz zu einem direkten Konkurrenten um Platz neun – und eben den belegt der fünf Minuspunkte schlechter postierte Gast momentan – kann vergrößert werden. Die HSG Ahlen-Hamm Youngsters konnten auf fremdem Parkett zwar erst einmal gewonnen, sind aber der »Remiskönig« der 3. Liga. Schon im Hinspiel (32:32) knöpfte die Bundesligareserve der TSG einen Zähler ab, viermal erkämpfte sie auswärts einen Teilerfolg. Auffällig ist freilich die hohe Anzahl an Gegentoren: 645; nur Schlusslicht Hatten-Sandkrug kassierte mehr. »Wir decken wie Mädchen«, hatte der niederländische Trainer Rob de Pijper mal geklagt.

Der Beiname Youngsters trügt etwas. Wer in der Seidensticker Halle 19-jährige Zocker oder einen unerfahrenen, locker-flockig aufspielenden Kindergarten erwartet, der wird sich wundern. Auch wenn der frühere TSG-Mann Jürgen Weber (36) zuletzt verletzungsbedingt fehlte, so bringt de Pijpers Truppe eine solide Mischung auf die Platte.

Helmut Bußmeyer (»Die äußeren Beweggründe für den Umzug in die Seidensticker Halle sind einsichtig. Aber es ist zugleich eine Abgabe des Heimvorteils«) warnt insbesondere vor dem mit allen Wassern gewaschenen Regisseur. Kapitän Dainius Skarbalius, ein früherer Lemgoer, ist der routinierte Vordenker. »Der kann alles und macht alles«, berichtet Bußmeyer. »Verschleppt und beschleunigt das Spiel, hat den Blick für den Kreisläufer und schießt selber«. Mit 119/34 Treffern belegt der Litauer siebten Rang der Liga-Werferliste. Ein Hauptaugenmerk der TSG-Deckung muss der Achse Rückraum/Kreis gelten. Skarbalius gelingt es immer wieder, Sportstudent und Mathegenie Jakob Macke in Szene zu setzen. »Skarbalius ganz auszuschalten, wird nicht möglich sein. Aber es muss und gelingen, seine Aktionen einzuschränken«.

Henrik Ortmann wird mit einer Beckenprellung ausfallen. Der erst am Dienstag verpflichtete TSG-Rückraummann Johannes »Jojo« Krause (23) weist zwar Zweitligaerfahrung beim Wilhelmshavener HV und HSV Hannover auf und soll am Abend auch zum Einsatz kommen, doch Helmut Bußmeyer möchte den Druck vom Neuen nehmen. »Er ist ein spielender Halblinker, kein Shooter«. Nach zwei Trainingseinheiten sei zu erkennen, dass Krause über ein gutes Spielverständnis verfügt. Aber: »Wir dürfen von ihm keine Wunderdinge erwarten«.

Die Statistik verrät, dass die Ahlener nicht unbedingt ein erklärter Lieblingsgegner der TSG sind. Die zurückliegenden acht Partien konnten von den Bielefeldern nicht gewonnen werden. Der letzte Sieg ist datiert auf den 27. November 1999. Darauf gibt Johnny Dähne nichts. »Nachdem unsere schöne 15:1-Serie leider gerissen ist, müssen wir schnell wieder in die Erfolgsspur zurückfinden«, erklärt der Torwart. »Dieses Spiel wird zeigen, ob wir weiter in der Lage sind, uns in den oberen Tabellengefilden zu halten oder in Zukunft vorrangig nach unten schauen müssen«.

Erstmalig bietet die TSG am Freitag in ihrem Live-Ticker einen Chat an. »Wir wollen unseren Fans so die Möglichkeit geben, noch dichter am Spiel zu sein«, teilt Edelfan Dragan Ljakic aus Serbien mit. »Das wird eine Bereicherung unserer Homepage«.
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