1. Herren | Westfalen Blatt | 15.02.11
Von Jörg Manthey und
Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Der Groll ist noch nicht ganz verraucht, schmerzende Blessuren beim einen oder anderen geblieben, doch eigentlich ist nichts passiert. Die TSG Altenhagen-Heepen hatte sich in der 3. Liga den folgenlosen 30:33-Rückschlag beim TuS Wermelskirchen dank zuvor 15:1 Zählern redlich erarbeitet.

33 Gegentore. Wenn die Bielefelder Betonabwehr in dieser Saison so viel zulassen musste, ging es meist schief. Wie schon in Nordhemmern (38 Tore) oder Minden (35). »Wir hatten nur zwei Wechselspieler, zwei Außen. Da waren wir nicht in der Lage, den Jungs notwendige Pausen zu gönnen«, führte Trainer Martin Räber vor allem die dünne Personaldecke als Ursache des Fehlschlags an.

Die Spitze ist noch dichter zusammengerückt, die TSG Tabellenzweiter geblieben. »Wir haben in entscheidenden Situationen wiederholt den Kopf verloren«, ärgerte sich Johann-David Starck. Zu oft seien Gegentore nach dem identischen Strickmuster gefallen. »Das hätten wir irgendwann fressen müssen. Hinten hat uns die nötige Aggressivität und geistige Frische gefehlt«, bemängelte der Kapitän. Die Deckung habe in der Schwanenhalle »normales Verrutschen nicht beherrscht«, und vorne habe man sich Kräfte zehrend aufgerieben.

Torhüter Johnny Dähne, nach einer Erkältung samt Bettruhe laut eigener Einschätzung »nicht bei 100 Prozent«, registrierte: »Wir haben mehr versucht, schön zu blocken, statt an die Leute zu gehen«. Allerdings ringt Johann-David Starck dem Umstand, dass die TSG nicht nach Punkten mit der Spitze gleichziehen konnte, auch eine positive Seite ab. »Ich bin ein großer Kritiker der aktuellen Tabellensituation. Ich denke, es wäre nicht gut für die Köpfe gewesen, wenn wir von oben herab hätten spielen müssen. Mit dieser Rolle würden wir, glaube ich, nicht so zurecht kommen. Mitschwimmen ist völlig okay.«

»Wunden lecken«
»Dienstag und Mittwoch ist Wunden lecken angesagt«, sagt Räber. Samt einer »Bestandsaufnahme dessen, was übrig ist«. Gegen Ahlen-Hamm II möchte der Co-Trainer eine »Trotzreaktion auf der Platte sehen«. Weder der Freitagabend noch die Seidensticker Halle dürften sich negativ auswirken. »Es ist egal, wann und wo wir spielen. Hauptsache, wir punkten«. Dähne ergänzt: »Wichtig ist, dass wir die richtigen Lehren aus dem Spiel ziehen«.

Kreisläufer gewürdigt
Lukas Heins (22) ist auf der Jahreshauptversammlung mit großer Mehrheit zum Handballer des Jahres gewählt worden. Der bullige Kreisläufer schaffte im vergangenen Jahr den Sprung von der 2. Herren in die Oberligamannschaft und gehört dort mittlerweile zu den Leistungsträgern. Das Eigengewächs hat alle Jugendmannschaften des TuS 97 durchlaufen. Beim 34:30-Sieg in Soest überzeugte Heins am Sonntagabend als sechsfacher Torschütze.

Warnung vor Hamm
Mit dem fünften Sieg im fünften Spiel des Jahres 2011 haben die »Jürmker« den Weg für ein spannendes Aufstiegsrennen geebnet. Als Tabellendritter bleibt Jöllenbeck in Lauerstellung – drei Punkte hinter Primus Handball Lemgo II, nur noch einen Zähler hinter dem gestürzten Spitzenreiter VfL Gladbeck, der überraschend mit 26:28 beim ASV Hamm II unterlag. »Das sollte uns Warnung genug sein«, sagt TuS 97-Trainer Walter Schubert mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen eben diese Hammer.

Zwei Finger gebrochen
Oberligist HSG Augustdorf/Hövelhof hat bei Teutonia Riemke nicht nur 26:27 verloren und damit wohl seine Aufstiegshoffnungen begraben, sondern wird in den kommenden Wochen auch auf Benjamin Kaltenborn verzichten müssen. Der hat sich zwei Finger gebrochen.

Harke macht Ernst
Jörg Harke, Ex-Trainer der TSG Altenhagen-Heepen und des TuS 97, hat mit seinem neuen Klub TG Lage eine imposante Siegesserie gestartet. Das 33:26 bei Oberlübbe II war bereits der neunte Sieg in Folge. Der Lohn: Platz drei, und die Bezirksliga-Tabellenspitze ist drei Punkte nah.

Schneller Kamminga
Der frühere Physiotherapeut der TSG Altenhagen-Heepen Ruben Kamminga hatte stets den Ruf, der Schnellste seiner Zunft zu sein. Das untermauerte er am Sonntag beim 15. Leichtathletik-Meeting der SV Brackwede. In der Seidensticker Halle lief Kamminga im zweiten 60-Meter-Vorlauf 7,79 Sekunden, verpasste damit aber die Qualifikation fürs Finale.

TuS 97 winkt DHB-Pokal
Die Verbandsliga-Frauen des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck treffen in der 2. WHV-Pokalrunde am 5./6. März in einem Heimspiel auf Oberligist HSG Menden-Lendringsen. Sollten die Jürmkerinnen diese Runde überstehen, wären sie für die 1. Runde im DHB-Pokal qualifiziert.

Bezüglich der Anfrage des TV Lenzinghausen, eventuell deren Oberliga-Startrecht zu übernehmen, gibt es nichts Neues. »Das liegt aus Eis. Solange nichts Konkretes vorliegt, planen wir weiterhin für die Verbandsliga«, sagt TuS 97-Pressesprecher Heiko Nossek.

Oster-Fördermaßnahme
Seit 2006 profitiert der Handballkreis von der Kooperation mit der Sparkasse Bielefeld. Aus Mitteln der Sparkassenstiftung werden noch bis mindestens 2014 Freizeit- und sportliche Fördermaßnahmen wirkungsvoll unterstützt. Die Angebote richten sich zu einem großen Teil an die Altersgruppe der C- und D-Jugendlichen. Viele Rückmeldungen »ehemaliger C-Jugendlicher« und zahlreicher Vereinsvertreter haben dem Handballkreis gezeigt, dass vergleichbare Angebote für ältere Jugendliche erwünscht sind.

Aus diesem Grund ist in den Osterferien eine Premiere geplant, die sich an leistungswillige und -starke B-und A-Jugendliche (Jg. 1994-96) richtet. Leistungsvoraussetzung: C-Jugend-Kreisauswahl oder aktueller/ehemaliger überkreislicher Spieler. Die Mädchen machen vom 26. bis 28. April den Anfang. Vom 28. April bis 30. April folgen die Jungen. Kosten: 50 Euro pro Person. Anmeldungen bis 28. Februar.

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