Bielefeld (WB/jm). Henrik Ortmann kennt sich und seine Pappenheimer. Weiß, dass der Glanz, wie ihn die TSG Altenhagen-Heepen zuletzt voller Euphorie in Leichlingen ausstrahlte, mitunter eine hässliche Kehrseite hervorkramt. Insofern stellt er vor dem OWL-Duell gegen LIT Handball Nordhemmern/Mdw. (Sa., 19 Uhr) defensiv fest: »Wir sind eine Wundertüte.«

Der selbständige Elektromeister Henrik Ortmann, 53-facher Torschütze, wird nach dieser Saison dem Beruf den Vorrang einräumen. Die Sprachregelung sieht so aus, dass »Ötti« aber weiter gern gesehener Trainingsgast ist. »Die Tendenz geht dahin, dass ich meinem Körper Ruhe mehr gönnen möchte,« erklärt Ortmann. »Aber ein Türchen bleibt offen. Wenn Not am Mann ist, etwa aus Verletzungsgründen, und man mich ruft, dann versuche ich zu helfen.« Nach einem Arbeitsunfall – eine Stirnwunde wurde geklebt – musste der zudem verschnupfte Ortmann in der Woche mit dem Training aussetzen. »Ich werde aber wohl spielen können,« gibt er Entwarnung.

Es ist Helmut Bußmeyers Aufgabe als Trainer, gebetsmühlenartig zu warnen. »Für unseren Tabellenstand können wir uns noch nichts kaufen. Wenn Nordhemmern komplett und fit ist, ist das eine der besten Truppen der Liga. Auf uns wartet eine echte Herausforderung,« wertschätzt er die sportliche Qualität des Gastes. Insbesondere die Achse Rückraum Mitte/Kreis müsse neutralisiert werden. »Warum die gerade so schwächeln, weiß ich nicht. Aber ich bin sicher, dass Berti Fuchs die Jungs sehr professionell und gewissenhaft auf uns vorbereitet.«

TSG-Chef Heinrich Rödding (»Form und Struktur in der Mannschaft stimmen«) richtet eine »deutliche Kampfansage« an den Gegner. »Nordhemmern hat uns 2010 ziemlich geärgert. Gerade in der Seidensticker Halle so vorgeführt zu werden, hat weh getan. Ich denke, die Mannschaft fühlt sich auch noch auf den Schlips getreten, wird daraus die richtige Motivation ziehen und Nordhemmern in Heepen zeigen, dass sie auch anders kann.«

LIT Handball Nordhemmern/Mindenerwald hat seit Ende Oktober in schöner Regelmäßigkeit ein verlorenes Spiel stets mit einem Sieg beantwortet, um dann wieder unterlegen zu sein. Nach dem Gesetz der Serie wäre am Samstag ein Erfolgserlebnis dran . . .

Doch auch der Gastgeber kann mit einem feinen Zahlenspiel aufwarten. Der Ertrag aus den zurückliegenden fünf Partien lautet: 9:1 Punkte. Die »Wundertüte« kann Helmut Bußmeyers Trainerjubiläum – 100. Spiel mit der TSG – versüßen und sich zugleich in der Spitzengruppe einnisten. Mit Spannung wird auch gen Kreuztal geblickt: Mit TuS Ferndorf (22:8) und OHV Aurich (20:8) nehmen sich zwei Tabellennachbarn gegenseitig Punkte weg.

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