Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Ein irritierender Gedanke: Am 7. Mai soll wirklich sein letztes Heimspiel im Dress der TSG Altenhagen-Heepen sein? Seit Johann-David Starck einen Ball in der Hand halten kann, hat er dem Verein die Treue gehalten. Nun nimmt der »Banker« zum 1. Juli eine neue berufliche Herausforderung wahr.

Den Kapitän des Handball-Drittligisten zieht's zum Hamburger Jungfernstieg; die Promenadenstraße schlechthin in der Hansestadt. Eine Chance, die er nicht verpassen möchte. Dieser einschneidende Schritt steht ihm bevor. Der 28-Jährige wird sentimental, die Stimme brüchig, wenn er den Abschiedsgedanken zu sehr zulässt. »Nein, pendeln tue ich mir nicht an. Ich werde mir dort einen Verein suchen. Nach dieser Saison ist hier definitiv Schluss«, bekräftigt »Staxx« seinen Entschluss, einen weiteren Schritt auf der Commerzbank-Karriereleiter zu erklimmen. Es wird bei seiner künftigen Privat-Kundschaft an der Alster (noch) vermögender zugehen.
»Ich bin hier groß geworden, habe alles gesehen und ein riesiges Netzwerk. Hamburg wird meinen Horizont sicher erweitern«, freut sich Johann-David Starck auf dem Umzug. Dort wird er eine Wohngemeinschaft mit einem seiner besten Freude bilden: Bastian Bärenfänger, ein TSG-Weggefährte aus Jugendtagen.

Wie es sportlich mit ihm weitergeht, weiß er noch nicht. Einen Drittliga-Vertreter weist Hamburg schließlich nicht auf, und in den unteren Klassen ist der Norden leistungsschwächer als der Westen. »Vielleicht versuche ich es nochmal in der 2. Liga auf Rechtsaußen. Oder ich fahre etwas zurück, schließlich wird der Job da zeitaufwändiger«, sinniert er.

Mit Starck wird Altenhagen-Heepens Trainings-Spiel-Gemeinschaft eine Integrationsfigur verlieren, das verrät nicht nur das Zahlenwerk. 116 Spieler haben seit 1993 das Trikot der TSG getragen. Den Rekordwert mit 245 Partien weist noch der inzwischen zurückgetretene Christian Grunow auf. Doch gleich dahinter folgt mit 233 Begegnungen Starck, der im Jahr 2000 seinen ersten Zweitligaeinsatz hatte. Seine 793/29 erzielten Tore stellen zugleich den Spitzenwert aller dar. Er könnte den Teuto als absoluter »Rekordmann« verlassen.

»Hamburg ist eine tolle Stadt. Ich denke, ich werde da gut hinpassen«, sagt Starck. Doch die TSG, verspricht er, werde immer »eine Herzensangelegenheit« bleiben. Und sein erster Abschied überhaupt muss ja auch nicht dauerhaft sein . . .
Indes trägt sich ein weiterer Spieler mit Abwanderungsgedanken, nachdem seine Rückraum-Spielanteile in dieser Saison erneut unbefriedigend ausgefallen sind. Abwehrhüne Moritz Schneider, der zurzeit an seiner Masters-Abschlussarbeit schreibt, ließ anlässlich des Kreispokals durchblicken: »Es ist gut möglich, dass ich die TSG verlassen werde«.

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