1. Herren | Westfalen Blatt | 10.01.11
Von Jörg Manthey und
Jannis Johannmeier
»Titel machen immer Spaß«, kommentierte TSG-Trainer Helmut Bußmeyer den dritten Kreispokalerfolg seiner Mannschaft. Der Drittligist zeigte dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck gestern im einseitigen Endspiel mit 10:6 die Grenzen auf.

Dabei war die TSG mit einem Reinfall in ihre Vorrundengruppe 5 gestartet. Dafür war Landesligist HSG EGB Bielefeld verantwortlich und wusste die schwache Anfangsphase des Favoriten zu nutzen. Beim 7:5 eineinhalb Minuten vor Schluss roch es bereits nach der kleinen Sensation. Zwar konnten Florian Öttking per Siebenmeter und Henrik Ortmann noch zum 7:7 ausgleichen, doch die EGB-Antwort fiel sehenswert aus: Dennis Laumanns Anspiel krönte Julian Merten mit einem Kempator zum 8:7-Endstand. »Davon wird er noch seinen Enkeln unter'm Tannenbaum erzählen«, schmunzelte Trainer Matthias Foede. »Das ist eine Sache des Willens. Und gegen die TSG wollen alle«.

So willensstark zeigte sich die TSG im Wettbewerb selten. Im ersten Endrundenspiel verspielte sie gegen die Reserve des TuS 97 fast einen 9:5-Vorsprung. Am Ende gelang dem Regionalligisten ein schmeichelhafter 11:9-Erfolg. »Wir arbeiten Handball nur«, vermisste der verärgerte Bußmeyer jegliche Spielfreude.

Hingegen startete der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck I, der souverän durch die Vorrunde marschierte, gut in den Finaltag. Gegen die HSG EGB II gab es ein 11:5. Der Gegner war der erste Kreisligist, der bislang ein Finaltag lösen konnte. »Die Jungs waren heiß und haben sich gefreut, gegen deutlich bessere Teams zu spielen«, erklärten die Trainer Sven Grüger und Bernd Ansorge unisono. Auch die Landesligisten überzeugten. So zeigten der TuS Brake und die Jürmker Reserve eines der wenigen umkämpften und temporeichen Spiele, das schließlich 11:11 endete – weil Philipp Stahlberg (TuS 97 II) nach der regulären Spielzeit einen Siebenmeter an den Pfosten setzte. Damit hielt sich Vorjahresfinalist Brake zumindest die theoretische Chance auf den Finaleinzug offen. Im Halbfinale gegen die TSG gab es eine deutliche 8:14-Abfuhr.

Mehr Probleme hatte der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck mit der HSG EGB Bielefeld im zweiten Halbfinale. Erst nach dem 8:8 konnten sich die 97er absetzten. Am Ende stand ein 20:15-Erfolg.

Der beste Torschütze des Kreispokals, Sebastian Kopschek (27 Treffer), durfte somit im emotional geführten Endpsiel sein Können gegen die TSG unter Beweis stellen. Allerdings vergab der Jürmker Halbrechte drei Würfe auf Reihe, und die TSG ging flott mit 3:0 in Front. Als Johann-David Starck nach einem Pass hinter dem Rücken von Michael Boy das 7:2 erzielte, war die Partie fast entschieden. Starck kam insgesamt auf 23 Treffer.

Dass Jöllenbeck nicht noch einmal herankam, lag auch an den Unparteiischen Heiderstädt/Harre, denen das Finale fast aus den Händen glitt. Sie übersahen eine klare Rote Karte gegen Johnny Dähne, der seinen Sechsmeterkreis weit verlassen und Christian Niehaus zu Fall gebracht hatte. Ebenso ahndeten sie nicht ein eindeutiges Foul von Michael Boy an Hermann Hippe beim Tempogegenstoß. TuS 97-Coach Heiko Nossek, der die Betreuung seiner Mannschaft Akki Streu überließ und so als Zuschauer das Geschehen verfolgte, grantelte sauer: »Die kurze Spielzeit und die schlechten Bielefelder Schiedsrichter sind der Wermutstropfen dieses Turniers und sprechen gegen die Pokalteilnahme.«

Sport in Kürze
Jury kürt beste Spieler

Bei den Männern kürte die Jury Marco Fillies (HSG EGB Bielefeld I) zum besten Turnierspieler. Tristan Depenbrock, ebenfalls EGB, war der beste Schlussmann. Sebastian Kopschek vom TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck erzielte die meisten Tore: 27. Bei den Frauen freute sich Julia Kleine (TuS 97) über den Pokal der besten Spielerin. Ebenfalls ausgezeichnet: Stella Schulz vom TuS 97 (beste Torfrau) und Torjägerin Conny Kanis (HT SF Senne/29 Treffer).

Pokalspiel in Heepen
Schreck am Freitag: Wegen eines Wasserschadens fiel die Braker Halle als Vorrunden-Spielstätte aus. Kurzerhand siedelte der Frauen-Tross nach Schildesche über. Das WHV-Pokalspiel zwischen dem TuS Brake und der TSG Altenhagen-Heepen wird nun am morgigen Dienstag um 20.15 Uhr in der Heeper Halle angepfiffen.

TSG siegt kampflos
Drittligist TSG Altenhagen-Heepen hat die Punkte des ausgefallenen Meisterschaftsspiels gegen HSE Hamm kampflos zugesprochen bekommen bei einer 0:0-Torewertung und sich auf 19:11 Zähler verbessert. Zudem wird eine dicke Rechnung nach Hamm geschickt. Schatzmeister Karl-Heinz Gutmann spricht von einer vierstelligen Summe.

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