Bielefeld (WB/jm). Bei seinem Amtsantritt als Handball-Kreisvorsitzender vor vier Jahren hatte Thomas Boerscheper (47) angekündigt, den Kreispokalwettbewerb aufpeppen zu wollen. Das ist ihm gelungen: Sein »Baby« erfreue sich wachsener Beliebtheit, stellt er im Gespräch mit Sportredakteur Jörg Manthey stolz fest. Dieser Eindruck dürfte sich am Wochenende erneut verfestigen.

Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan: Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung, die der Kreispokal genommen hat?

Thomas Boerscheper: Zunächst einmal möchte ich allen Ausrichtervereinen danken. Ja, bin ich. Die Akzeptanz ist da. Ich denke, die Zeiten, in denen Pokalspiele abends in der Woche stattgefunden haben, ohne dass irgendjemand davon Notiz genommen hat, sind vorbei. Auch der Zeitpunkt ist gut. Eine Woche vor dem Wiedereinstieg in die Saison bietet sich allen Mannschaften eine tolle Möglichkeit der Vorbereitung. Trainingseinheiten mit Wettkampfcharakter. Niemand braucht sich um Hallen oder Gegner zu kümmern. Das macht alles der Kreis.

Freuen Sie sich schon auf ein Endspiel TSG Altenhagen-Heepen gegen TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck?

Boerscheper: Wenn beide Mannschaften Gruppenerster werden, wird es dazu nicht kommen. Dann treffen unsere beiden klassenhöchsten Vertreter bereits vorher aufeinander.

Wäre es da nicht ratsamer, wie es die Kollegen Fußballer handhaben, starke Mannschaften als Gruppenköpfe zu setzen und dann zuzulosen?

Boerscheper: Und was passiert im Endeffekt? Die vermeintlichen Favoriten werden sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durchsetzen. Nein, jedes Team soll sich so durch die Gruppe boxen, wie es das Los vorsieht. Und wenn dann ein höherklassiges Team ausscheidet, ist ein Underdog womöglich der lachende Dritte. Sowas macht doch auch den Reiz des Pokals erst aus. Vielleicht gelingt es in Brackwede ja EGB, die TSG zu ärgern. Die Gruppe dort hat es in sich.

Machen Sie einen Geheimfavoriten aus?

Boerscheper: Wir haben ein erlesenes Feld mit 24 Herren- und 14 Damenteams. Lediglich der Bezirksligadritte HT SF Senne fehlt entschuldigt, weil er am Sonntagnachmittag ein Nachholspiel beim VfL Sassenberg austragen muss. Ich denke, an der TSG führt kein Weg vorbei, wenn der Drittligist die Sache ernst nimmt. Doch da habe ich keine Bedenken. Wer zweimal hintereinander Kreispokalsieger war, möchte es auch ein drittes Mal sein. Die geringe Spielzeit von 15 Minuten lässt allerdings jederzeit Überraschungen zu. Bei den Frauen nimmt zum ersten Mal der TV Lenzinghausen teil. Der Oberliga-Dritte wertet das Feld weiter auf.

Auf welche Anreize dürfen sich die Pokalsieger der Männer und Frauen neben dem »Pott« noch freuen?

Boerscheper: Alle Endspielteilnehmer erhalten per se 100 Euro. Der Verlierer des Finales bekommt 200 Euro dazu, der Pokalgewinner 300 Euro.

Wo gäbe es denn noch etwas zu verbessern?

Boerscheper: Eigentlich sind wir mit dem status quo recht zufrieden und haben daher auch nichts verändert. Wir wollen uns bemühen, das Zeitfenster möglichst einzuhalten. Die Jöllenbecker Halle, in der die Endrunde der jeweils besten sechs Männer- und Frauenteams ausgetragen wird, ist zentral gelegen für die Bielefelder und Herforder Vereine und bietet eine angenehme Atmosphäre. Ich würde mich freilich über wachsende Zuschauerzahlen freuen. Und wenn die Fans bei einem Ausscheiden ihrer Lieblingsmannschaft nicht gleich gehen, sondern den Finalspielen samt der Siegerehrung - wir zeichnen ja auch die besten SpielerInnen, TorhüterInnen und TorjägerInnen aus - einen würdigen Rahmen geben würden. Und wenn das Schmuckstück in Jöllenbeck mal zu klein wird für die Massen, haben wir ja immer noch die Seidensticker Halle . . .

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