Bielefeld (WB/jm). Die »zwei Gesichter« des Handball-Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen sind schon auffällig. Auswärts hakt es mitunter arg. Doch 9:1 Punkte im Heeper Dom unterstreichen: Hier ist die TSG eine Macht. Dieser Eindruck soll sich am Samstag (19 Uhr) gegen Eintracht Hagen bestätigen. Nach dem Minden-Reinfall haben die Spieler Besserung gelobt.

Nun sieht TSG-Trainer Helmut Bußmeyer nach dem 30:35 »keinen Grund, in Depressionen abzugleiten. Wir haben mit Recht verloren, und das wollen wir geschlossen wieder geradebiegen«. Den Worten müssen Taten folgen, denn die Enge im Tabellenmittelfeld erzeugt einen gewissen Druck, die Drittliga-Qualifikation für 2011 in den eigenen vier Wänden zu entscheiden. Folglich darf sich die TSG in Heepen keine weitere Blöße geben. Der sichtbare Trend der Vorwochen macht aber Mut: Die Zuschauer kommen gerne und in Scharen, denn der Unterhaltungswert ist in der Regel hoch. Der Funke springt immer eher von der Mannschaft auf die Kulisse über; oder umgekehrt.

»Wir haben erfahren, welche Stimmung in der Halle entfacht werden kann, wenn es läuft«, sagt TSG-Boss Heinrich Rödding erfreut. Der starke Leistungseinbruch in Minden-Süd hat ihn indes nachdenklich gemacht. »Da ist einiges passiert, was nicht gut war. Jetzt heißt es, gegen Hagen die Kurve zu kriegen. Aber das ist ein echter Brocken«. Gegen den körperlich robusten Vorjahres-Vize, der wie die TSG die defensive Deckung bevorzugt, müsse »anders aufgetreten« werden. »Das wird kein Selbstläufer. Wir müssen mit Kopf spielen, Rhythmuswechsel erzeugen können«.

Der Gegner, dessen Ischelandhalle sich nach der (Misstöne erzeugenden) Renovierung im XXL-Format präsentiert und nun Enervie-Arena heißt, hinkt mit 10:8 Punkten den eigenen Ansprüchen hinterher. Dabei hatte Coach Krzysztof Szargiej, der zuvor die Bundesligaprofis von TUSEM Essen trainierte, mit dem polnischen Junioren-Nationalspieler Arthur Giela vom Zweitligisten Bergischer HC (ausgestattet mit einem Zweitspielrecht für Hagen), 2,07-Meter-Mann Axel Schulte (Ibbenbürener SV), Benjamin Göller, David Kreckler (beide Leichlinger TV) oder Jan Wilhelm (SG Schalksmühle-Halver) recht namhafte Verstärkung erhalten. Besonderen Respekt hat Helmut Bußmeyer aber vor Rückraumspieler Marc Oberste. »Den haben wir noch nie in den Griff gekriegt, da sahen wir immer hilflos gegen aus«.

Für TSG-Torhüter Johnny Dähne gehört Hagen »von den Namen her unter die ersten Drei«. Doch auswärts konnte der Gegner bei aller vorzeigbaren Substanz bislang erst einen Sieg einfahren, bei Schlusslicht Hamm. »Gegen eine 6:0-Deckung brauchen wir Typen wie Henrik Ortmann – und zwar einen Ötti in guter Form«, so Bußmeyer, der nicht ganz frei von Sorgen ist. Christopher Kunisch setzte am Dienstag und Mittwoch mit dem Training aus. Nach seiner frühen Verletzung in Minden ist der rechte Knöchel inzwischen dick geworden. Bußmeyer abschließend: »Hoffentlich platzt Hagens Knoten nicht ausgerechnet gegen uns«.

Mit TV Aldekerk, HSG Barnstorf/Diepholz, TV Hatten-Sandkrug und HSE Hamm scheinen vier Mannschaften bereits etwas abgeschlagen. Mit diesem Quartett muss sich die TSG in der verbleibenden Hinrunde noch messen. »Da werden wir noch den einen oder anderen Sieg landen, auch auswärts«, hofft Rödding.

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