Bielefeld (WB/jm). Mit seinem siebten Treffer in der Schlusssekunde hat Christopher Kunisch der TSG Altenhagen-Heepen eine sangesfreudige Bus-Rückfahrt beschert. Das 31:30 (14:19) des Handball-Drittligisten beim SC Bayer 05 Uerdingen war der erste Auswärtssieg dieser Saison.

»Spielerisch war nicht alles Gold. Aber das war ein richtig gutes Kampfspiel«, würdigte Trainer Helmut Bußmeyer den Einsatz und Willen seiner Truppe, die mit hartnäckiger Arbeit einen Fünf-Tore-Halbzeitrückstand auf der Zielgeraden in die Saisonpunkte neun und zehn ummünzen konnte.

Nach ordentlichem Start (3:1) brach die Leistung abrupt ab. Viele technische Fehler ermöglichten Uerdingen leichte Tore. »Wir haben in der Deckung nicht so körperbetont gespielt«, sah Bußmeyer seine Farben über 3:5 und 8:12 mit 13:18 ins Hintertreffen geraten. »Mit unseren Geschenken haben wir den Gegner aufgebaut«, analysierte Co-Trainer Martin Räber, der in den 60 Minuten insgesamt 18 technische Fehler notierte, davon sieben im Gegenstoß.

Die erhöhte Aggressivität im Abwehrverbund war der Garant zur Wende. Immerhin ließ die TSG-Deckung nach dem Wechsel bloß elf Tore zu. »Wir haben es Uerdingen nicht gestattet, ihr Spiel zu Ende zu spielen«, lobte Martin Räber die griffige 6:0-Formation. Nach dem 21:24 stellten Kunisch (2) sowie Öttking in Überzahl (49.) den 24:24-Ausgleich her. Der siebte Treffer von Aktivposten Carl-Moritz Wagner bedeutete das 25:24 (51.). Fortan blieb es eng.

Als die Gäste mit guten Aktionen in Ballbesitz kamen, sich ein kleines 29:27-Polster erarbeitet hatten und in dieser Phase zudem mit einem Mann mehr auf dem Feld standen, »roch« es nach einem Sieg. Doch Pannen per Siebenmeter und Zarnekow bestraften überhastete TSG-Abschlüsse.

»Das Überzahlspiel war am Samstagabend nicht unser Freund«, meinte Räber. Kunischs 30:29 ließ Beutelt umgehend das 30:30 folgen. Neun Sekunden vor Schluss nahm Bußmeyer eine Auszeit. Christopher Kunisch demonstrierte nun einmal mehr seine Vollstreckerqualitäten. Sein süßes 31:30 stimmte die TSG mit Freudentänzen auf Halloween ein: Für Bayer Uerdingen blieb nur Saures übrig!

Erstmals in dieser Saison kam die TSG auf eine 100-Prozent- Quote vom Siebenmeterpunkt. Für den Verlierer, insbesondere dessen Vorstellung vor dem Wechsel, hatte Bußmeyer ein dickes Kompliment übrig. »Uerdingen hat es verstanden, ordentlich Druck zu entwickeln. Die sind mit vollem Körpereinsatz auf die Schnittstellen gegangen«. Weil aber die TSG-Abwehr mit zunehmender Dauer die richtige Antwort wusste, blickt der Coach zuversichtlich dem kommenden Samstag entgegen:

»Gegen Schalksmühle sind wir nicht chancenlos«. Mit einem weiteren Erfolgserlebnis nach 7:1 Zählern in Folge würden sich die zu Hause noch ungeschlagenen Bielefelder endgültig in der Spitze etablieren.

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