1. Herren | Westfalen Blatt | 26.10.10
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Nach dem siebten Spieltag stellt die TSG Altenhagen-Heepen mit 233 erzielten Treffern den besten Angriff der 3. Liga. Zudem hat Rückraum-Ass Christopher Kunisch (57/16) die Führung der Liga-Torschützenliste übernommen.

Die vor dem OWL-Duell gegen den TuS Spenge geäußerten Bielefelder Wünsche sollten in Erfüllung gehen. Carl-Moritz Wagner bekam seine »gesteigerte Grundaggressivität«, Trainer Helmut Bußmeyer sah eine »selbstbewusste Mannschaft«, die von der ersten Minute an wacher und präsenter war als Spenge. Bußmeyer konstatierte: »Wir sind wirklich gut, wenn wir konzentriert spielen«. So ging das Oktoberfest in der Seidensticker Halle in die Verlängerung. 1 521 Zuschauer durften sich prima unterhalten fühlen und sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse.

Dank an Holtkamp
Der Umzug in den großen Handballtempel hatte sich so gerechtfertigt. Der zufriedene Geschäftsführer Manfred Quermann dankte Stadthallendirektor Hans-Rudolf Holtkamp für dessen Einsatz, weder Kosten noch Mühen zu scheuen. Nur dank zusätzlichem Personal konnte die Arena binnen Stunden geräumt werden. Die Truppe zahlte es TSG-Sympathisant Holtkamp mit einer konzentrierten Leistung heim. Quermann sah sich bestätigt. »Ich hatte vorher gesagt, dass nur unsere Leistung das Ergebnis gegen Spenge bestimmt und Spenge keinen Einfluss darauf haben wird«.

Kunischs Fußballen
Nach drei »Fahrkarten« zu Beginn sprühte Christopher Kunisch vor Tatendrang. In der Halbzeitpause bekam er wertvolle Anweisungen von seiner Mutter. »Locker auf den Beinen stehen. Mehr auf den Fußballen«. Ohne dass Ex-Nationalspielerin Conny Kunisch es wusste, benannte sie das geflügelte Wort der TSG: »Fußballen«. Holtmanns Schachzug, dem Rückraumspieler nach dem Wechsel mit Reinsch einen Schattenmann zuzuteilen, blieb erfolglos.

Joachim Reckmann aus dem Spenger Wirtschaftsrat nannte den Unterschied beim Namen. »Wir haben in der ersten Halbzeit gegen Johnny Dähne verloren«, würdigte er die Leistung des TSG-Schlussmannes, der auch drei Jahre in Spenge gespielt hatte. »Intuition. Ich kannte ja die Wurfbewegungen«, freute sich der 28-Jährige über den deutlichen Prestigegewinn.

Kurz vor Schluss zog sich Carsten Kappelt nach einem Zusammenprall mit Kunisch noch einen Cut zu und blutete aus einer Kopfwunde. »Wir sind super reingekommen, in Abwehr wie Angriff. Da waren wir obenauf, alles ging wie von selbst«, fasste der Linkshänder die 60 Minuten zusammen.

In Uerdingen nachlegen
Am Samstag im Krefelder Bayer-Sportpark soll nachgelegt werden. Zwar wird das 44:29 des Gegners bei Barnstorf/Diepholz als »Ausrufezeichen«, so Carl-Moritz Wagner, anerkannt, doch flößen die 1:5-Heimpunkte der Bayer-Handballer - in der Vorsaison gingen beide Partien gegen diesen Gegner verloren - nicht unbedingt Respekt ein. »So ein Derbysieg wirkt länger nach. Das war gut fürs Gefühl. Wir haben uns das Feiern für Samstag, für die Rückfahrt im Bus, aufgespart«, sagt Johnny Dähne.

TuS 97 plant eine Serie
In der Oberliga hat der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck sein erstes Etappenziel erreicht. »Wir haben die Hinrunde in Abschnitte eingeteilt«, gab Trainer Walter Schubert nach dem wenig berauschenden 25:19-Erfolg gegen Schlusslicht VfL Mennighüffen bekannt. Mit 8:2 Punkten aus den ersten fünf Spielen wurde das selbst gesteckte erste Ziel erreicht. Der Sieg gegen Mennighüffen soll nun Auftakt zu einer angestrebten 10:0-Serie gewesen sein.

HSG Gütersloh, Ibbenbürener SpVg., Teutonia Riemke und SC Verl heißen die nächsten vier Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Erst dann warten die Topteams aus Augustdorf, Lemgo, Menden und Gladbeck. »Wir wollen bis zu diesen Spielen fleißig punkten, um die so genannten Favoriten unter Druck zu setzen«, betont Schubert, dessen Mannschaft mit 10:2 Zählern derzeit Platz vier belegt.

Husemann vor Rückkehr
Zudem zeichnet sich ein Comeback von Sven-Eric Husemann ab. Gegen Mennighüffen stand der Mittelmann erstmals wieder auf dem Spielberichtsbogen. »Aber nur vorsorglich, weil Nils Grothaus angeschlagen war«, betonte Husemann, der nach seinem zweiten Kreuzbandriss nichts überstürzen will: »Ich brauche noch ein bisschen, hoffe aber, noch in diesem Jahr wieder spielen zu können.«

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