Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). »Ich denke, wir haben heute einiges geraderücken können«, feixte Coach Helmut Bußmeyer nach dem überzeugenden 38:31 (22:11)-Heimsieg der TSG Altenhagen-Heepen im Drittligaderby über den TuS Spenge. Vor 1521 Zuschauern in der Seidensticker Halle war bereits nach 18 Minuten (13:5) eine Vorentscheidung gefallen.

Kein Wunder, dass Trainerkollege Heiko Holtmann nach der beschämenden Leistung vor allem in der ersten Halbzeit feststellte: »Das einzige, was bei uns gut war, waren die Fans. Der Rest war Schadens-begrenzung«. Dass das so war, lag neben der griffigen TSG-Deckung auch an Johnny Dähne, der erst nach sechs Minuten den ersten Ball durchließ und mit 14 Paraden ein glänzender Rückhalt war. »Wir hatten auf die Spielelemente, die Spenge einbringen wollte, immer die richtige Antwort«, hob Co-Trainer Martin Räber die richtigen Schlüsse aus dem Videostudium des Gegners heraus.

»Wir waren in allen Belangen besser«, kommentierte Moritz Schneider die teils magischen Momente genüsslich. Bei den Gästen kam über niemals so etwas wie ein Spielfluss zustande. Über 13:5 (18.) und 19:7 (27.) bahnte sich früh ein Spenger Debakel an.

Der disziplinierte TSG-Angriff leistete sich vor der Pause nur drei technische Fehler. »Es hat genau geklappt, was wir uns vorgenommen haben«, jubelte Helmut Bußmeyer nach dem 22:11. Der Halbzeitgong kam für Spenge gerade recht. »Bei uns ist da die Energie runtergegangen«, rätselte Moritz Schneider, warum es fortan mit der Dominanz vorbei war. Der TuS Spenge nutzte die zunehmende Anzahl an TSG-Flüchtigkeitsfehlern vorne wie hinten aus und kam mehrfach bis auf sieben Tore heran (25:18, 27:20, 32:25). Gut, dass Pascal Welge (ab 36.) nach kurzer Eingewöhnungszeit zwei freie Bälle parierte und seine Vorderleute somit wieder mitriss.

In der 41. Minute verlor der TuS seinen Spielmacher Kristaki Kolios nach einer Tätlichkeit gegen den am Boden liegenden Henrik Ortmann, der vor dieser Szene allerdings nicht ganz unschuldig schien. Vier Minuten vor Schluss sah auch Marco Büschenfeld Rot (drei Zeitstrafen).

»In der zweiten Halbzeit war viel Leerlauf. Wir haben wieder mal gezeigt, dass wir zu allem fähig sind: begeisternden Handball zu zeigen und durchzuhängen«, resümierte Helmut Bußmeyer.
Dass der zweite Durchgang mit 16:20 verloren ging, war bloß ein kleiner Makel. Die Kulisse hatte ihren Spaß. »Die TSG hat uns von Anfang an den Schneid abgekauft. Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Das Ergebnis ist auch in dieser Höhe verdient«, räumte Heiko Holtmann ein. Dass Sascha Grote verletzt in der ersten Reihe saß und nur zuschaute, dürfte gestern ein dicker Pluspunkt gewesen sein. »Wir haben gegen eine Mannschaft gewonnen, die keinen Torwart hatte«, fühlte Carl-Moritz Wagner durchaus mit dem Verlierer. Die fehlende Konzentration am Ende war »Co« Martin Räber ein Dorn im Auge. »31 Gegentore gegen einen TuS Spenge in dieser Verfassung waren zu viel«.

Gleichwohl hielten zwei Serien: Die TSG bleibt nach dem Sprung auf Platz sechs auf eigenem Terrain ungeschlagen, TuS Spenge in der Ferne ohne jeden Punktgewinn. Am kommenden Samstag in Uerdingen bietet sich den Bielefeldern die Chance, einen weiteren Mittelfeldkontrahenten abzuschütteln und den Kontakt zum Spitzenquartett nicht abreißen zu lassen.

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