Von Jörg M a n t h e y
B i e l e f e l d (WB). Eines hat die TSG Altenhagen-Heepen und den TuS Spenge in den Vorwochen verbunden: Beide Handball-Drittligisten haben in der Meisterschaft gönnerhaft Punkte liegen gelassen. So lastet vor dem direkten Aufeinandertreffen am Sonntag (19 Uhr, Seidensticker Halle) vor allem auf den Gästen eine spürbare Portion Druck.

Nach der vermeidbaren 27:28- Heimpleite gegen Barnstorf /Diepholz (das fand auch Beobachter Helmut Bußmeyer), nunmehr 4:8 Punkten und dem Absacken auf Plat zwölf schrillen in Spenge die Alarmglocken. Schließlich birgt das kommende Programm – TSG, Leichlingen und Nordhemmern – weitere Absturzgefahr. Trainer Heiko Holtmann: »Wir sind zwei Punkte hinter unserer Rechnung zurück. Es wird extrem schwierig, die in diesen Partien einzufahren«.

Nicht zuletzt wegen der Verletzung von Torwart-Ikone Sascha Grote, der mit einem Bizepssehnenabriss bis Weihnachten ausfällt, ist der Gast bemüht, Altenhagen- Heepen in die Rolle des Favoriten zu drücken und sich als Außenseiter darzustellen. Heiko Holtmann hebt das »hohe Format im Rückraum« der »absoluten Spitzenmannschaft« heraus und prophezeit, die TSG werde »am Ende der Saison weit oben stehen«. Linksaußen Dennis Mathews, mit 40/15 Toren bester Schütze seiner Mannschaft und die Nummer sechs der 3. Liga, ergänzt: »Die TSG hat auf allen Positionen gute Leute, die an einem guten Tag ein Spiel alleine entscheiden können«.

Spenge müht sich unterdessen um die kurzfristige Verpflichtung eines neuen Torhüters bis Ende des Jahres. Nach der Absage des Lemgoers Jörg Zereike soll am Sonntag aber nochmal das Gespann Jan-Hendrik Koch / Tobias Linke das Vertrauen genießen. TSG-Kapitän Johann-David Starck wertet den Ausfall Grotes nicht unbedingt als Vorteil für sein Team.

»Wir haben zurzeit mit jedem Torwart unsere Probleme. Dass Sascha nicht dabei ist, ist absolut kein Indiz dafür, dass wir das Spiel sicher gewinnen werden «, sagt der Linkshänder zurück-haltend.

»Dieses Spiel wird nur über die Abwehr gewonnen, über Gegenstöße«. Jeder Freiwurf müsse »wie ein Tor« gefeiert werden. »Das geht aber nur mit sechs Leuten und nicht bloß mit zweien im Innenblock«.

Ein Starck'scher Ritterschlag für Moritz Schneider und Carl-Moritz Wagner ob ihrer vorbildlichen Einstellung. Für TSG-Coach Helmut Bußmeyer (»Das Konstante bei uns ist die Inkonstanz«) hat die Mannschaft die besseren Karten, die sich am ehesten mit der ungewohnten Atmosphäre in der Seidensticker Halle anfreundet. Erinnerungen werden wach an den 27. November 2009, als Spenge vor fast 2 500 Zuschauern in einem umkämpften Duell den damaligen Spitzenreiter TSG mit 25:24 entthronte.

Für den TuS war's der Auftakt einer imposanten Siegesserie, für die TSG der Anfang von 0:8 Punkten in Folge. »Damals hat uns die Kulisse beeindruckt. Unsere Jungs haben den intimen Heeper Dom lieber«, sagt Bußmeyer, der einen »diszipliniert spielenden TuS Spenge« erwartet. Überhaupt sei Vorsicht angebracht: »Gegen einen angeschlagenen Gegner wird's ungleich schwieriger«.

Überraschende taktische Finessen erwartet Bußmeyer nicht. »Die Mannschaft, die das, was sie kann, über 60 Minuten zu 100 Prozent durchspielt, gewinnt«. TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann hofft auf mindestens 1 500 Besucher und freut sich auf »ein Ortsderby mit viel Prestige. Es geht um die Nummer eins im Handballkreis Bielefeld Herford«. Spenges Sportlicher Leiter Achim Frensing möchte »weg vom Prestigegedanken «. Für ihn geht es in erster Linie »um zwei Punkte«. Zwei Mannschaften, ein Saisonziel: mindestens Platz neun soll es am 14. Mai 2011 sein. Es ist also verständlich, wenn Manfred Quermann bei allen Sympathien für den OWL-Nachbarn feststellt, dass die TSG »nichts zu verschenken« habe. »Wir wollen im nächsten Jahr zu den 100 besten Mannschaften in Deutschland gehören«.

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