Bielefeld (WB/jm). Spiel eins ohne die Langzeitausfälle Marcel Müller und Tobias Fröbel führt die Handballer der TSG Altenhagen-Heepen ins euphorische Ostfriesland. Spitzenreiter OHV Aurich, mit 6:0 Punkten optimal in die 3. Liga gestartet, soll am Sonntag (17 Uhr) eine Bielefelder Trotzreaktion zu spüren bekommen.

Mit den spritzigen und motivierten »Aushilfskräften« Christian Grunow und Jan-Henrik Werner sowie Keeper Pascal Welge (»Ich bin auf jeden Fall dabei. Inwieweit ich der Mannschaft aber schon helfen kann, wird sich zeigen«) lautet das freche TSG-Motto: jetzt erst recht. »Na klar war die Stimmung im Training zuerst gedrückt. Doch wir sind weiter handlungsfähig und werfen die Flinte nicht ins Korn«, traut Coach Helmut Bußmeyer seinem verbliebenen Personal in der neuen Sparkassen-Arena, einer komfortablen Mehrzweckhalle, ohne weiteres einen Husarenstreich zu. »Das wird ein schönes Spiel. Dieser Gegner kommt gerade recht. Die Atmosphäre dort mit 1 500 Fans wird uns eher anspornen denn lähmen. So ist die Konzentration von Beginn an oben, was sich hoffentlich in einer guten Abwehrleistung niederschlägt«.

Nach dem Ausfall von Regisseur Müller bieten sich Bußmeyer mehrere Optionen. Sowohl Christopher Kunisch als auch Henrik Ortmann und Carl-Moritz Wagner können die Rückraummitte besetzen. Moritz Schneider winken in der Folge wohl vermehrt Einsätze im halblinken Rückraum. »Von Moritz muss dann was kommen«, motiviert Bußmeyer seinen Zwei-Meter-Deckungschef. Dass Johnn-David Starck nach seinem gelungenen Kurzeinsatz gegen Aldekerk von Training zu Training sicherer wird, erfreut den Coach. »Die Mannschaft braucht ihn jetzt«.

Co-Trainer Martin Räber hat DVD-Aufnahmen des entschlossenen Gegners studiert, in Torhüter Patrick Andersen und Rechtsaußen Jan-Uwe Behrends (15/4) starke Leute ausgemacht. Aktueller Haupttorschütze ist der »Halbrechte« Henning Padeken (20/5).

Der erfolgsverwöhnte Ostfriesische Handball-Verein (OHV) Aurich spielte 1986 noch in der 1. Kreisklasse. Zehn Jahre später konnte die Oberliga-Meisterschaft und damit der Aufstieg in die Regionalliga Nord gefeiert werden. 2004 gelang der Sprung in die 2. Bundesliga. Nach fünfjähriger Zugehörigkeit ging's wieder zurück in die Nordstaffel der Regionalliga. Aurich, trainiert von Eric Hettmann und Dusko Bilanovic, ist stolz darauf, einen hohen Anteil an Eigengewächsen zu haben.

In Sachen Neuverpflichtung hören sich die TSG-er aufmerksam in alle Richtungen um. Räber: »Es würde keinen Sinn machen, jetzt etwas übers Knie zu brechen. Da unser Kader ohnehin einen freien Platz hatte, böte sich eine perspektivische Verpflichtung über die Saison hinaus an«. Oberste Prämisse aber sei: Die TSG muss sich den Spieler leisten können. Dabei seien Name und Nationalität letztlich egal, findet Räber. »Der Mann muss charakterlich und vom Anforderungsprofil her passen«.

Nach wankelmütigen Vorstellungen appelliert er an die gestandenen Spieler wie Ortmann, Kappelt oder Wagner, »die Truppe an die Hand« nehmen«. Das A und O für ein Gelingen sei, in der Deckung die Leidenschaft und Kampfbereitschaft an den Tag zu legen wie in der formidablen Schlussviertelstunde gegen Aldekerk. »Abwehr ist 60 Prozent Willenssache und Arbeit und 40 Prozent die Vorbereitung auf das, was einen erwartet«, so Räbers Rechnung.

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