Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die Uhr tickt gnadenlos. Vom 11. September an geht es wieder um Meisterschaftspunkte. Johann-David Starck hätte nichts dagegen, den Saisonanpfiff um vier Wochen nach hinten zu verschieben. »Wir könnten derzeit an den Paralympics teilnehmen«, sorgt sich der Kapitän um den physischen Ist-Zustand des Handball-Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen.

Ihn selbst hat am Mittwoch in der Kampahalle eine schmerzhafte Achilles- sehnenreizung im rechten Problemfuß zurückgeworfen. »Wir müssen von Tag zu Tag gucken«, sagt der Linkshänder vorsichtig. Nun rächt sich, dass er sich vielleicht zu früh ein bisschen viel zugemutet hat. Eine Pause und mithin ein Verzicht auf einen Einsatz beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck am Samstag wäre ratsam.

Moritz Schneider (»Wir haben momentan die Seuche im Körper«) dröhnt immer noch der Kopf, und beim Kauen tut der Kiefer weh. Schmerzhaftes Andenken an den verkorksten 2. GSW-Cup der vier ostwestfälischen Drittligisten in Minden. Das Turnier beendete die TSG nach zwei Niederlagen als Letzter und der TuS Spenge als Gewinner (wir berichteten bereits gestern). Die verordneten drei, vier Tage Handball-Ruhe werden dem Langen gut tun.

Obgleich den Rückraumstützen Henrik Ortmann und Marcel Müller gebrochene Zehen zu schaffen machen sowie Carl-Moritz Wagner (Adduktorenzerrung), Florian Öttking (Schleimbeutelentzündung außen am Knie, gestern in der »Röhre«) und Carsten Kappelt (umgeknickt) ebenfalls nicht sorgenfrei sind: Der Patient TSG Altenhagen-Heepen lebt, beteuert Physiotherapeut Karsten Keller. Und der muss es schließlich wissen: »Wir haben bloß ein bisschen Pech mit einer Erkältungswelle gehabt. Das macht sich bei so einem kleinen Kader gleich bemerkbar«.

Martin Räber, der Trainer Helmut Bußmeyer in dieser Saison zuarbeiten und ent- lasten wird, bleibt ganz gelassen. »Wir sind in der fünften Vorbereitungswoche. Da bist du physisch irgendwann in einer Talsohle. Aber ist doch besser, die Mannschaft ist jetzt drin als in einer Woche«.

Räber setzt auch auf das »frische Blut« von Rückkehrer Jens Limbach. Der Rechtsaußen steigt heute wieder in den Trainingsbetrieb ein. Der frisch- gebackene Physiotherapeut (»Ich habe in allen Fächern mit 2 bestanden«) sei ein Typ, »der die Ärmel hochkrempeln kann«, lobt Räber. »Limbo«, der regelmäßig im Fitnessstudio war, strotzt nach vierwöchiger Ball-Abstinenz vor Tatendrang. »Aber ich werde sicher noch zwei, drei Wochen brauchen, um meine Form zu haben«.

Neun Tage vor dem Anpfiff befindet sich die TSG in einem Schwebezustand. »Die Situation in der Mannschaft ist super angespannt, die Stimmung super gereizt«, gibt Johann-David Starck einen kleinen Einblick. Er verspricht aber sogleich: »Wir werden pünktlich brennen«. Mit dem Zweitliga-Absteiger Leichlinger TV geht's im Heeper Dom schließlich gleich gegen eine »Hausnummer«.

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