1. Herren | Westfalen Blatt (von Franz Braun) | 30.07.10
Bielefeld (WB). Höhepunkt der Beach-Handball-Saison sind die Deutschen Meisterschaften, die vom heutigen Freitag bis zum 1. August bereits zum 12. Mal in Cuxhaven ausgetragen werden. Im Feld der 15 Männerteams sind auch vier Handballer des Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen im Sand am Ball.

Johnny Dähne, Christopher Kunisch und Florian Öttking gehören dem Havana Beach Club Minden an und Marcel Müller ist einer der »fliegenden Menschen« von den Beach Buffies Lemgo. Das »gesprengte« Quartett der TSG Altenhagen-Heepen hat für den heutigen Freitag nur einen Wunsch, dass bei der Auslosung am späten Abend in Cuxhaven beide Teams in verschiedenen Vorrundengruppe zum Einsatz kommen. »Ich möchte meine Kollegen erst im Meisterschaftsfinale zum Gegner haben«, wünscht sich Marcel Müller von den Beach Buffies Lemgo.

Damit wäre auch das »Havana-Trio« einverstanden und für Torwart Johnny Dähne wäre auch schon geklärt, wer sich nach dem Finale zum »Strandkönig« krönen dürfte. »Ich bin mit dieser Mannschaft 2008 schon Vizemeister geworden. Im vergangenen Jahr war ich nicht dabei und diesmal muss es mit dem Titel klappen«, hat der Johnny mit seinen Kollegen große Ziele.

Er weiß um die Schwierigkeiten, dieses Vorhaben im Sand an der Nordsee umzusetzen. Da gibt es die Beach Boys Köln, den Titelverteidiger, die Sand Davils Minden oder die Beachbrothers aus Möllbergen, die zu den Favoriten zählen. »Da sind viele Mannschaften auf Augenhöhe, reicht ein schlechter Start ins Match, um als Verlierer aus dem Sand zu steigen,« weiß Dähne.

Die Beliebtheit vom Handball im Sand ist in den vergangenen Jahren nach oben geschnellt. »Auch bei den Zuschauern, sind bei einigen Turnieren über 1000 Besucher keine Seltenheit«, betont Marcel Müller. Die Regel, dass bei Torwart-Toren oder den »Spin-Shoots (Sprungwurf mit Drehung um die eigene Achse) sowie Kempa-Trick und Siebenmeter doppelt gepunktet wird, macht das Spiel im Sand attraktiv. »Spektakuläre Kombinationen werden verlangt und vermehrt mit Punkten honoriert. Das ist auch das Ansinnen eines jeden Beachers. Ein Tor, welches im Spiel nur einen Punkt zählt, ist für uns verpönt. Außer dieser eine Punkt sichert uns den Sieg,« zeigt Christopher Kunisch den Ethos der Beach-Handballer heraus.

Schneller, weiter, höher, so lauten die Schlagwörter für die Entwicklung des Handballes im Sand. Die Beacher lieben nicht unbedingt den Sand, der besonders bei Regen dem Körper noch mehr abverlangt, aber die sportliche Betätigung an der freien Luft. »Ein Beach-Handball-Turnier mit ständigem Stop and Go ersetzt ein Trainingslager«, muss es der Physiotherapeut und Rückraumspieler Marcel Müller wissen.

Dankbar ist das Quartett der TSG für die finanzielle Unterstützung von ihrem früheren Teamkollegen Christian »Kiki« Grunow und der Herforder Brauerei. Doch die vier »fliegenden Männer« im Sand haben noch einen großen Traum: Ein Beach-Handball-Turnier in Bielefeld. »Das wäre eine tolle Sache, wenn wir uns in Bielefeld einmal im Sand präsentieren könnten. Vielleicht könnte diese Idee mit der Hilfe von Sponsoren verwirklicht werden. Das handballbegeisterte Bielefelder Publikum würde solch eine Veranstaltung mit großer Resonanz annehmen«, ist sich Florian Öttking sicher.

Doch zunächst steht die »Handarbeit« mit viel Spaß und Party in Cuxhaven am Nordseestrand im Vordergrund, wollen die Vier bei der Vergabe des Meistertitels kräftig mitmischen.

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