1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 08.05.10
Bielefeld (WB/jm). Die Entscheidungen über den Auf- und Abstieg in der Handball-Regionalliga fallen erst am letzten Spieltag. Und auch die TSG Altenhagen-Heepen kann dabei noch Schicksal spielen. »Wir werden die Saison nicht mit Tralala beenden. Das ist nicht unser Anspruch«, sagt Trainer Helmut Bußmeyer vor der finalen Auswärtsfahrt. Der Tabellenvierte möchte sich nach seinem Gastspiel am Samstag (19.30 Uhr) bei Bayer Uerdingen nicht den Vorwurf einer »Wettbewerbs- verzerrung« gefallen lassen müssen. Doch diese Gefahr besteht nicht.

Trotz des schwerwiegenden Ausfalls von Henrik Ortmann (Zeh gebrochen, Muskelbündelriss im Bizeps) und kleinerer Blessuren bei weiteren »Problemfällen« – Bußmeyer hatte bloß sieben Spieler im Training – fehlt es nicht an Antrieb. Der 12. Dezember 2009 ist unvergessen. Die 24:25-Heimpleite gegen Uerdingen zählte zu den schlechtesten Saisonleistungen der TSG. »Der Gegner hatte uns in einer schlechten Phase erwischt. Der Stachel sitzt noch tief. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft diese Scharte auswetzen möchte«, meint TSG-Chef Heinrich Rödding. Bußmeyer erwartet »ein hartes und schwieriges Spiel« gegen einen »unangenehmen Gegner«.

Im Abstiegskampf ist alles offen. Bei Fünfen ist die Versetzung gefährdet. Nach der Niederlage in Spenge muss Bayer Uerdingen gegen die TSG gewinnen, um ganz sicher zu sein. Selbst ein Unentschieden könnte nicht reichen. Sollte Soest gegen Lemgo II gewinnen und ebenso Minden II gegen Spenge, droht Punktgleichheit; Uerdingen könnte je nach Spielausgang aufgrund der schlechtesten Tordifferenz der Abstieg drohen. »Wir können es aus eigener Kraft schaffen«, stellt SC-Coach Jörg Förderer fest. Gegen die TSG muss Rechtsaußen Alexander Schult aufgrund einer schweren Knieverletzung passen.

Folgender Fall ist am ehesten denkbar: Spenge hat ein »Heimspiel« in Dankersen bei GWD Minden II (ohne den verletzten TSG-Neuzugang Christopher Kunisch) und siegt problemlos. Die HSG Handball Lemgo II gewinnt ihr Schicksalsspiel beim Soester TV und nimmt erleichtert den Bielefelder Streich in Uerdingen zur Kenntnis - bei dieser Konstellation würden die Lemgoer nämlich »drin« bleiben. »Wir spielen lieber in Lemgo als in Uerdingen«, stellt Bußmeyer fest.

Der Meister wird in den Partien TuS Wermelskirchen – SG Schalksmühle-Halver (zuletzt fünf Niederlagen in Folge) und TSV Bayer Dormagen II – OSC Rheinhausen ermittelt. Dormagen ist wohl abgeschlagenes Schlusslicht, trotzte jüngst aber Primus Wermelskirchen ein 31:31-Remis ab. Neun Tore trennen die punktgleichen Spitzenklubs, Rheinhausen bräuchte einen Kantersieg.

Auch einen lachenden Dritten könnte es theoretisch noch geben. Sollte das Führungsduo verlieren und der zwei Zähler schlechter Drittplatzierte Eintracht Hagen sein Heimspiel gegen Rheinbach/Wormersdoch gewinnen, hieße der Meister angesichts der weitaus besten Tordifferenz: Hagen.

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