1. Herren | Westfalen Blatt | 04.05.10


Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Symbolischer Lorbeer für eine ganz starke Saison: TSG-Torhüter Pascal Welge ist von den Fans per Internetvotum in die All-Star-Auswahl der Regionalliga West berufen worden. Ebenfalls nominiert: Henrik Ortmann und Carsten Kappelt.

Das Vergleichsspiel der besten Akteure zwischen Ost und West am kommenden Sonntag um 16 Uhr in Ratingen-West ist abschließender Höhepunkt des »Tag des Handballs«, zu dem auch die Bundesligaspieler der HSG Düsseldorf, Horst Bredemeier und Mark Dragunski erwartet werden. Welge freut sich auf das Event. »Das ist schon eine große Ehre für mich«.

Wermelskirchener Traum
Mächtig beeindruckt von der Atmosphäre im gut gefüllten Heeper Dom zeigte sich am Samstag Wermelskirchens Co-Trainer Lars Petri. »Von so einer Kulisse wie hier können wir nur träumen«. TSG-Chef Heinrich Rödding wusste noch genau, wie es im Hinspiel aussah. »Da war wirklich nicht viel los, höchstens 200 Leute. Sehr schade. Bei so einer Stimmung sollte sich der Klub gut überlegen, für wen er den Aufstieg macht«.

Kamminga wieder da
Nach sechs aufregenden Monaten im 4500 Kilometer entfernten Sivas in Zentralanatolien ist Fitmacher Ruben Kamminga wieder zu Hause. Eher als gedacht. Im Abstiegskampf der türkischen Superliga hat Sivasspor sein komplettes Trainerpersonal ausgetauscht. Kamminga ergötzte TSG-Käpt'n Johann-David Starck damit, dass er seine Döner nun viersprachig bestellen kann. Der 34-Jährige, zuvor fast fünf Jahre Physiotherapeut der TSG Altenhagen-Heepen, schüttelte am Samstag im Heeper Dom viele Hände. Die gewonnenen Erfahrungen in der Türkei mag er nicht missen. »Es war spannend, in die Kultur einzutauchen. Das war ein guter Einstieg ins Profigeschäft. Mir wurde von den Spielern bescheinigt, dass ich auf demselben Niveau arbeite, wie sie es von Toulouse, Rennes oder den Blackburn Rovers kannten«. Sein erstes Punktspiel vor 38 000 Zuschauern sei aufregend gewesen. Auch die überragende Gastfreundschaft (»Alle aus dem Trainerstab hatten da einen kleinen VIP-Status«) beeindruckte ihn. Womöglich bleibt Ruben Kamminga im internationalen Fußballgeschäft. Neben Angeboten aus Frankreich (dort winkt ihm womöglich die Champions League), Griechenland oder Polen liegt ihm eine Offerte eines deutschen Zweitligisten vor.

Kunisch am Knie verletzt
Schreckensmeldung für die TSG Altenhagen-Heepen: Neuzugang Christopher Kunisch, zweifacher Torschütze für GWD Minden im Bundesliga-Kellerduell in Dormagen (31:31), schied in der letzten Minute der ersten Halbzeit verletzt aus. Als Mittelmann eingesetzt, zog sich der 24-Jährige einen Innenbandriss im linken Knie zu. »Unsere erste Vorbereitungsphase wird für ihn wohl eine Rehaphase«, schickt Heinrich Rödding rasche Genesungswünsche zum Hoffnungsträger. Der könnte zur neuen dominierenden Figur im TSG-Rückraum werden. Schließlich lautete eine Bedingung von Henrik Ortmann bei seiner Verlängerung: »Ich will nicht mehr der große Vorturner sein müssen«.

Sag niemals nie
»Niemals geht man(n) so ganz«: Von seiner Familie, hier Tochter Zoe, bekam Christian Grunow zum Karriereende ein T-Shirt überreicht, das womöglich als Einverständniserklärung seiner Liebsten zu verstehen ist, der TSG helfen zu dürfen - sollte mal ein personeller Notstand ausbrechen.

Die späte Rettung
Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat eine insgesamt verkorkste Saison im Endspurt zumindest etwas retten können. Gelingt nach vier Siegen in Folge auch im letzten Heimspiel am kommenden Samstagabend gegen TuRa Bergkamen ein Erfolg, wäre ein einstelliger Tabellenplatz sicher. »Wir wollen uns auf jeden Fall positiv von unseren Fans verabschieden. Seitdem wir einigermaßen komplett trainieren können, geht die Formkurve deutlich nach oben«, sagt Trainer Walter Schubert, für den das Saisonende jetzt eigentlich zum falschen Zeitpunkt kommt.

VfL ohne Sieben
Beim Oberliga-Nachbarn VfL Mennighüffen brechen in der kommenden Saison schwere Zeiten an. Vor der Spiel gegen Jöllenbeck (25:26) wurde beim VfL eine ganze Handball-Sieben verabschiedet. Björn Ebert, Martin Damm und Sebastian Brüggemeyer zieht es zum Landesligisten TV Werther, Haupttorschütze Marco Büschenfeld geht zum TuS Spenge, Timo Kenschner wechselt die Sportart und versucht sich künftig in Lübbecke als Basketballer, Guido Klöpper und Umman Kurt hören auf. Als neuer Torwart ist Georgios Triantafillou (35) vom Regionalliga-Absteiger Ibbenbüren verpflichtet worden.

Blauer Brief für »Bezze«
Mike Bezdicek, Trainer des Bezirksligameisters TSG Harsewinkel, droht Ungemach. »Bezze« könnte eine Sperre von sechs Monaten ereilen, da er im Heimspiel vor zehn Tagen gegen Hiltrup den Schiedsrichter bedroht haben soll. »Ich habe lediglich die Grüne Karte in die Hand genommen. Wenn ich als Trainer meine Emotionen nicht vorleben kann, habe ich auf der Bank nichts verloren«, sagt Bezdicek. Beim Auswärtssieg in Schlangen saß Bezdicek auf der Tribüne - nach Rücksprache mit Staffelleiter Friedhelm Krietemeyer. »Er hat mir gesagt, dass übers endgültige Strafmaß noch nicht entschieden worden sei«, so »Bezze«, dessen Team am Samstag HT SF Senne zum Saison-Halali erwartet.

Fünf Teams zittern
Im dramatischen Abstiegskampf der Bezirksliga haben sich die Senner durch ein 39:36 gegen Brockhagen II gerettet. Fünf Teams müssen noch um den Klassenerhalt zittern. Eintracht Hiltrup, TuS Brockhagen II, SG Sendenhorst (alle 20 Pluspunkte) sowie der TuS 97 III und TG Hörste II (beide 21): einen wird es treffen. Jöllenbecks Dritte tritt gegen die TSG-Reserve an. »Wahnsinn, dass wir mit 21 Punkten noch nicht durch sind«, sagt Akki Streu.

Schildesche kann planen
Bei der TG Schildesche können dagegen die Planungen für die Landesliga beginnen. Durch den souveränen 36:29-Erfolg in Hiltrup haben die Schildsker bereits vor dem letzten Heimspiel gegen Schlangen den Aufstieg als Tabellenzweiter hinter Harsewinkel perfekt gemacht. »Bei uns denkt keiner ans Aufhören«, frohlockt Trainer Stephan Neitzel, der auch in der kommenden Saison die Kommandos an der Apfelstraße geben wird. Den Aufstieg in die Landesliga bezeichnet Neitzel als verdient: »Wir haben uns nach einer kleinen Schwächephase im Februar wieder gefangen und nach der Osterpause überragende Spiele abgeliefert.«

Neues Verbandsliga-Duo
Beendet ist die Saison für Bielefelds Frauenteams. Verbandsligist HT SF Senne hat die Serie auf Platz acht beendet und will in der nächsten Spielzeit mit dem neuen Trainer Björn Piontek (Blomberg-Lippe II) den nächsten Schritt gehen. Neuer Ligakonkurrent ist dann der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Beim souveränen Aufsteiger gestaltet sich die Trainersuche schwierig. »Die Gespräche laufen«, sagt Meistertrainerin Tanja Höner, die künftig Vorstandsaufgaben wahrnehmen will.

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