1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 26.04.10
Von Jörg Manthey
Spenge (WB). Die TSG Altenhagen-Heepen hat sich am TuS Spenge für die 24:25-Heimschlappe überzeugend »gerächt«. Beim 36:31 (18:9) - Auswärtsstreich roch es zwischenzeitlich gar nach einem Spenger Debakel, doch die TSG konnte einen Elf-Tore-Vorsprung nicht ins Ziel retten.

Diesen Fakt rückte Trainer Helmut Bußmeyer an den Anfang seiner Analyse. »Ich bin total sauer wegen der letzten zehn Minuten. Da haben wir keinen Handball mehr gespielt. Ein gutes Ergebnis ist damit verwischt worden«, kommentierte er ärgerlich die Endphase. Nach Daniel Meyers Gegenstoßtor zum 35:24 (56.) verschenkte die TSG gegen eine offene Manndeckung in Wildwest-Manier einen Kantersieg. Die restliche Spielzeit ging mit 7:1 an die Hausherren, die somit einen größeren Betriebsunfall abwendeten – Stichwort Torverhältnis.

Kein Wunder, dass Spenges Trainer hinterher »sogar noch gut mit dem Ergebnis leben« konnte. »Unsere offensive Abwehr hat ein paar Tore gutmachen können«. Heiko Holtmanns Maßnahme, erst Henrik Ortmann und Marcel Müller sowie später den nach Herzenslust treffenden Carsten Kappelt in Manndeckung zu nehmen, fruchtete. Bei der TSG, bis zu dem Zeitpunkt aus der zweiten Reihe effektiv wie selten zuvor, ging die Ordnung verloren, Fehlpässe und andere erzwungene Ballverluste waren die Folge.

Das konnte Holtmann indes kaum versöhnen. »Wir haben in der ersten Halbzeit jegliche Durchschlagskraft im Angriff vermissen lassen«, registrierte er »den großen Flattermaxe« im Spiel seiner Eleven. Es war schon frappierend, wie leicht die Gäste sich aus dem Neunmeterbereich bis auf neun Tore absetzen konnten. Nach 13 Minuten (7:3) sah sich Holtmann zu einer ersten Auszeit genötigt, nach 22 Minuten verließ Spenges Sascha Grote angesichts respektloser Würfe entnervt seinen Kasten.

Die griffige 6:0-Abwehr der TSG gab Spenge lange (zu) große Rätsel auf. Johnny Dähne, von der 33. Minute an wie zuvor Pascal Welge ein starker Rückhalt an früherer Wirkungsstätte, urteilte: »Die wussten gar nicht, was sie spielen sollten«. Das änderte sich nur kurzzeitig. Mit vier Treffern auf Reihe zum 13:18 bestrafte der TuS nach dem Seitenwechsel Bielefelder Konzentrationsschwächen, doch fünf Tore sollten in einem stetig hektischer werdenden Derby der geringste Abstand bleiben. Marcel Müller führte weitestgehend klug Regie und handelte sich dafür ein Lob seines Trainers ein.

»Wir haben uns hinten die nötige Leichtigkeit erarbeitet«, meinte Christian Grunow nach dem zunächst vorletzten Auswärtsspiel seiner Karriere. »Es tut mir leid für Spenge. Aber ich bin sicher, dass der TuS die nötigen Punkte noch holen wird«.

Flügelflitzer Jens Limbach meinte verschmitzt: »Schön, dass wir Spenge so klar dominiert und die beiden Punkte wiedergeholt haben. Das war das wichtigste Rückrundenspiel für uns. Seit Monaten haben wir davon geredet«.

Das erstarkte TSG-Selbstvertrauen nach dem Sprung auf Tabellenplatz vier soll im letzten Heimspiel am 1. Mai im Heeper Dom der Primus zu spüren bekommen. »Auch wenn wir am Ende ein bisschen fahrig gespielt haben – Wermelskirchen kann kommen«, schickt Carl-Moritz Wagner schöne Grüße ins Bergische Land.

Helmut Bußmeyer mahnt vor zu viel Übermut. »Spenge ist mit der Drucksituation nicht klargekommen. Wir waren nicht so gut. Spenge hat nur viel zugelassen«, relativierte er das Ergebnis.

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