1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 24.04.10
Bielefeld (WB/jm). Nein. das wird kein Freundschaftsspiel. Vielmehr die gegenseitige Sympathie am Samstagabend (19.15 Uhr) für eine Stunde ausgesetzt. »Das Schönste ist: Es geht richtig um was«, freut sich Helmut Bußmeyer auf das Nachbarschaftsduell der Handball-Regionalligisten TuS Spenge und TSG Altenhagen-Heepen.

Für Spenge steht deutlich mehr auf dem Spiel. Die angestrebte Qualifikation für die Dritte Liga ist angesichts eines dünnen Zwei-Punkte-Polsters auf Abstiegsplatz elf und zuletzt wenig prickelnder Leistungen längst nicht gesichert. »Wir haben nur noch Endspiele. Für uns geht es um alles«, sagt TuS-Trainer Heiko Holtmann; wissend, dass sein Ex-Klub TSG mit einer Portion Wut im Bauch anreist. Der Nachhall des 25:26-Hinspielreinfalls vor knapp 2500 Zuschauern in der Seidensticker Halle wurmt heute noch wie damals.

Nach zuvor 10:0 Zählern ließen drei Niederlagen in Folge zaghafte TSG-Aufstiegsträume wie Seifenblasen zerplatzen. Bußmeyer, der selbst eine Spenger Vergangenheit hat: »Natürlich hatte Spenge verdient gewonnen. Aber es lag eindeutig an uns. Wir haben zu dem Zeitpunkt ohne Kopf gespielt«. Vielleicht auch um diese 25:26-Scharte auszuwetzen, trainiert Christian Grunow seit geraumer Zeit wieder dreimal in der Woche. Da strebt einer einen glorreichen Karriereabschluss an.

»Beide Mannschaften kennen sich aus dem eff-eff. Schenken wird uns die TSG nichts, schließlich geht es auch ums Prestige, sagt Heiko Holtmann, der bis auf Johannes Ebbinghaus (»Ein herber Verlust. Uns fehlt Durchschlags-kraft aus dem Rückraum«) alle Mann an Bord hat. »Die TSG kann ja ganz befreit aufspielen. Ich bin gespannt, wie meine Mannschaft mit der nervlichen Belastung umgeht«, sinniert Holtmann.

Gastgeber Spenge, 768 Gegentore, besticht durch eine stabile Deckung. Einzig Spitzenreiter Wermelskirchen und Rheinbach/Wormersdorf haben nach dem 27. Spieltag weniger Treffer kassiert. »Und immer gegen uns läuft Sascha Grote zu Höchstform auf«, hat Bußmeyer Respekt vor Spenges Schlussmann. »Wir müssen einen klaren Kopf bewahren, den freien Mann sehen, unsere Chancen erkennen und nutzen«. Der TSG-Coach, der Johann-David Starck (Bänderriss) ersetzen muss, möchte aber vor allem »Spaß« bei seinen Schützlingen sehen. »Und dass der Ball flüssig läuft. Das ist nämlich ein gutes Rezept gegen eine 3:2:1-Abwehr«.

Helmut Bußmeyer verbindet nicht nur mit Holtmann, sondern vor allem mit Spenges Sportlichem Leiter Achim Frensing ein herzliches Verhältnis. Davon zeugen gemeinsame Urlaube der beiden Lehrer. »Achim war mein Trainer, als ich in Spenge gespielt habe, und er hat in Jöllenbeck meinen Sohn Florian trainiert«, erzählt Bußmeyer. Einen Freundschaftsdienst werde es aber nicht geben. Schließlich könnte sich eine Revanche doppelt lohnen: Sollte Ferndorf die SG Schalksmühle-Halver schlagen und die TSG nicht mit leeren Händen heimfahren, wäre Platz vier erobert.

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