1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 13.04.10
Bielefeld (WB/jm). Der Brummschädel dröhnte auch noch am Sonntag. Moritz Schneider, bei dem nach der 28:38-Abfuhr der TSG Altenhagen-Heepen gegen LIT Handball Nordhemmern / Mindenerwald im Krankenhaus eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde, wagte sich einmal kurz nach draußen – und ging schnell wieder rein. »Es war, als würde ich auf Kaugummi gehen«, sprach er von »Nebel im Kopf« und »leichten Gedächtnislücken«. Die verordnete Woche Pause wird er strikt einhalten.

Seine Erinnerungen ans 28:38 waren indes voll da. »Für so eine beschämende Leistung können wir uns nur entschuldigen«, meinte Schneider. »Auch wenn wir die Buhrufe nicht verdient hatten. Wir haben uns ja nicht freiwillig so abschlachten lassen«. Schneider und Co. brennen auf Wiedergutmachung. »Ich denke, schon bei Rheinbach-Wormersdorf wird die Trotzreaktion folgen. Gegen Spenge haben wir eine Rechnung offen, und gegen Wermelskirchen wird der Heeper Dom brennen«, hofft der Abwehrexperte auf eine Serie.

Dragan ist jetzt Rentner
Dragan Ljakic, Chef-Statistiker und Busfahrer des Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen, ist mit einer schwungvollen Abschiedsparty in den Ruhestand geschickt worden. Der 63-Jährige wurde von seinen Arbeitskollegen der Firma Leeker Touristik mit einem geschmückten Linienbus (mit dem er eine Ehrenrunde durch Borgholzhausen fahren musste), Luftballons, Plakaten, Präsenten und einem Imbiss überrascht und war ganz gerührt. Die Regionalliga-Handballer möchte er bis zum Saisonende weiter chauffieren. Ende Mai geht Ljakic mit seiner Frau zurück nach Serbien, will die TSG-Statistiken auf der Homepage von dort weiter pflegen.

Bastian Räber zu GWD
Weil die TSG Altenhagen-Heepen keine vielversprechende B-Jugend aufbieten kann, hat sich Torhüter Bastian Räber dem Talentschuppen von GWD Minden angeschlossen. »Um weiter am Westfalenstützpunkt in Bünde trainieren zu können, muss er mindestens auf Bezirksebene spielen«, erläutert Vater Martin Räber den Wechsel. Der künftige Teammanager des Handball-Drittligisten TSG Altenhagen-Heepen beobachtet die Auswirkungen der Mehrbelastung auf seinen Filius genau. »Die Schule darf nicht drunter leiden. Aber da habe ich keine Sorgen«.

Panther-Karnevalstruppe
Es wird offen von »Wettbewerbsverzerrung« gesprochen: Die Bergischen Panther, abgestiegener Vorletzter, ziehen sich den Zorn der anderen Kellerkinder der 3. Liga zu. Um wenigstens ihre Verbandsligamannschaft vor dem Abstieg zu retten, werden die beiden Kader getauscht. So lief bei GWD Minden II eine gemischte Karnevalstruppe auf, die vom Trainer der »Sechsten« betreut wurde. Endstand: 14:52 - Minden schnuppert wieder an der Versetzung.

Grothaus coacht Damen
Das freie Wochenende nutzte Tim Grothaus, Mittelmann des Oberligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, um »Entwicklungshilfe« zu leisten. Da Trainerin Andrea Nobbe den Oberligisten TV Lenzinghausen in Hahlen nicht betreuen konnte, sprang wiederholt Grothaus in die Bresche. »Wir haben nicht einmal geführt. Deshalb bin ich mit dem Punkt zufrieden«, beurteilte der Interimscoach das 21:21 (10:14)-Unentschieden. Linksaußen Ramona Rußkamp spielt ab sofort nicht mehr für Lenzinghausen. Ihr werden Kontakte zum HT SF Senne nachgesagt, wo bereits ihre Schwester Maren spielt.

Meistermacher Mischok
Nach dem 27:22-Erfolg der HSG Spradow über den TuS Gehlenbeck knallten die Sektkorken: Vier Spieltage vor dem Saisonende machte der Bezirksligist den Aufstieg in die Landesliga perfekt. »Auch wenn wir in der zweiten Halbzeit nicht überzeugt haben – heute ist mir das völlig egal«, sagte HSG-Coach Malte Mischok, der die Sieben der HSG erst zu Saisonbeginn übernommen hatte und damit gleich zum Meister-Coach avancierte. »Malte ist deshalb der König«, lobte HSG-Spieler Daniel Langer. »Wir wollen in den restlichen Spielen keinen Punkt mehr abgeben«, so Mischok, der eine ordentliche Sektdusche über sich ergehen lassen musste.

Unter Zugzwang
Das ist ein Vier-Punkte-Spiel: Landesligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II gastiert heute Abend (20.30 Uhr) beim kriselnden Tabellennachbarn CVJM Rödinghausen. Nach vier Niederlagen in Folge sollte der Crew von Trainer Heiko Nossek gegen Martin Glüer und Co. endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis gelingen, ansonsten wächst die Abstiegsangst und sieht der Viertletzte einem extrem stressigen Saisonfinale entgegen . . .

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