1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 10.04.10
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Der Zeitpunkt, die Sponsorenschaft einzuladen, war denkbar ungünstig gewählt. Die TSG Altenhagen-Heepen wurde am Abend im Regionalliga-Derby gegen LIT Handball Nordhemmern/Mindenerwald nach allen Regeln der Kunst vorgeführt und unterlag auch in der Höhe verdient mit 28:38 (13:22).

Der einstige Zweitligatraum wntwickelt sich zunehmend zum Albtraum. Nach dieser Leistung, die sogar noch schlechter war als vor zwei Wochen in Lemgo, regierte Fassungslosigkeit. »Wir haben hinten wie vorne ohne Elan gespielt. Das war gar nichts in der Abwehr. Unsere Torhüter haben mir leid getan«, sprach Christian Grunow Klartext und empfand die Vorstellung vor 850 Besuchern in der Seidensticker Halle schlicht als »Katastrophe«. Zwischenzeitlich ertönten Pfiffe und »Aufhören»-Rufe.

Mit schlampigem Angriffsspiel und ungenauen Abschlüssen spielte die TSG dem motivierter wirkenden Tabellennachbarn in die Karten. Angeführt von seinen beiden »Nettelstedtern« Jens Wiese und Gerrit Bartsch, hatte LIT das Heimteam schon nach 14 Minuten (5:10) entzaubert und baute das Polster mit trickreichem Tempohandball kontinuierlich aus. »Sich so willenlos in eigener Halle zu ergeben, ist bitter«, zürnte Martin Räber, dessen Statistik hinterher 22 Fehlwürfe und 18 technische Fehler aufdeckte.

Die Maßnahme von LIT-Coach Bert Fuchs, in eigener Unterzahl den Torwart rauszunehmen, war ein voller Erfolg. Die Bielefelder Unzulänglichkeiten wurden eiskalt bestraft. Gegenstoß um Gegenstoß rollte aufs TSG-Tor zu. Dass der zweite Abschnitt dennoch mit 15:16 ausgeglichen gestaltet werden konnte und Daniel Meyer wenige Sekunden vor Schluss ein sehenswertes Kempator zum 28:37 glückte, sein achtes, war angesichts der »teilweise hilflosen Leistung«, so ein ratloser TSG-Chef Heinrich Rödding, nur ein schwacher Trost.

Moritz Schneider musste nach der Halbzeit mit einer Gehirn-erschütterung (»Ich sehe alles doppelt«) passen. »Wir haben alles falsch gemacht und waren dem Gegner in allen Belangen unterlegen«, gab Coach Helmut Bußmeyer zu. »Wir haben uns nicht als Einheit präsentiert«.

Anders die Gäste, die flotter im Kopf und auf den Beinen waren sowie mit schnörkellosem Spiel und tadelloser Chancene-ffektivität Bert Fuchs' These bestätigten. »Wenn wir komplett sind, können wir jeden schlagen«, hatte der vorher gemeint. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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