1. Herren | Westfalen Blatt | 30.03.10
Bielefeld (WB/jm/cas/km). Es mag vielleicht nur eine Randnotiz sein, aber dafür eine mit Gehalt. Fünf Spieltage vor dem Saisonende ist der TSG Altenhagen-Heepen auch rechnerisch die Qualifikation für die 3. Liga nicht mehr zu nehmen.

Mit elf Punkten Vorsprung auf Platz elf das ursprüngliche Saisonziel vorzeitig erreicht: Das zeigt, dass beim Regionalligafünften vieles richtig gewesen sein muss, obgleich die frische Schmach von Lemgo manch einen unsanft aus Träumen gerissen hat. Auch das Urteil des TBV-Bundesliga-trainers Volker Mudrow (»Altenhagen ist von der 2. Liga ganz schön weit weg«) sollte Ansporn sein – jetzt, der Rechenschieber weggelegt werden kann – loszulassen. Und wer loslässt, hat zwei Hände frei.

Derweil bastelt die Regionalliga-Konkurrenz an den Kadern für die kommende Saison. So hat der VfL Eintracht Hagen nach Axel Schulte, dem 2,07-m-Hünen der Ibbenbürener Spvg. 08, jetzt auch den früheren Mindener Benjamin Göller verpflichtet. Der 22-jährige Student an der Sporthochschule Köln ist Mittelmann beim Leichlinger TV.

Mit zwei Niederlagen in Folge kommt LIT Handball Nordhemmern am Freitag, 9. April, zur TSG in die Seidensticker Halle. Beim 29:30 gegen den TuS Spenge herrschte gähnende Leere auf der Auswechselbank. Trainer Bert Fuchs hatte nur einen Spieler und einen Torwart zum Wechseln und war voll des Lobes. »Alle haben über ihrem Limit gespielt. Es lag am Ende an Kleinigkeiten«, verneigte er sich vor seinem »sensationell kämpfenden« Rumpfkader. Gut möglich, dass der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck sich nach der Saison bei Spenges Torhüter Sascha Grote bedanken darf. Drei Sekunden vor dem Abpfiff bewahrte der sein Team mit einer Glanzparade vor dem Unentschieden. Spenges Polster auf den ersten Abstiegsplatz beträgt damit drei Zähler. Zurzeit würden drei Mannschaften in die Oberliga Westfalen absteigen. Sollte es auch Spenge noch erwischen, müsste auch der momentane Viertletzte TuS 97 runter.

Klassenkollege TuS Brockhagen sieht seine Oberliga-Felle davonschwimmen. Beim 22:30 verließen viele Fans frühzeitig die Halle. Co-Trainer Heiko Kaiser zürnte: »Der letzte, unbedingte Wille im Abstiegskampf hat leider völlig gefehlt. Unsere Abwehrleistung war absolut nicht oberligareif. In dieser Verfassung gehören wir nicht in diese Klasse. Ich muss feststellen, dass so einiges, nicht nur im Training, nicht stimmt«.

Bezirksliga-Staffelleiter Friedhelm Krietemeyer (Minden) ehrte die TSG Harsewinkel nach dem 35:31-Sieg über die TSG Altenhagen-Heepen II für ihr Meisterstück und lobte: »Ich leite seit fünf Jahren diese Staffel. So einen souveränen Meister hat es während dieser Zeit nicht gegeben«. Die Präsenz des Trainerkollegen Martin Räber erinnerte TSG-Coach Mike Bezdizek an den Beginn seiner Profilaufbahn. »Gegen Matze Räber habe ich mein erstes Bundesligator geworfen. Damals habe ich für den TuS Hofweiher gespielt. Sowas vergisst man einfach nicht«.

Nach dem historischen Ereignis haben sie in Harsewinkel Geschmack auf mehr. Abteilungsleiter Burkhard Schlee-Borren vielsagend: »Ein Mike Bezdizek ist nicht zu uns gekommen, um nur in die Landesliga aufzusteigen . . .«.

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