1. Herren | Westfalen Blat | 26.01.10
Von Jörg Manthey und
Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Hinterher blühte der Flachs. »Staxx, dieser Simulant. Wollte erst gar nicht spielen«, brummte Helmut Bußmeyer vergnügt. Der Trainer der TSG Altenhagen-Heepen durfte heilfroh sein, dass der Linkshänder und neunfache Torschütze seine Muskelprellung ignorierte.

»Vielleicht war es die Gelassenheit aufgrund der Verletzung, dass es so gut geklappt hat«, überlegt Johann-David Starck und verrät eine weitere Motivation seiner Effektivitäts-steigerung: »Ich wollte den langen Axel Schulte foppen. Für mich ein Antihandballer«. Vor dessen 2,07 Metern zeigte der 27-Jährige keinerlei Respekt. »Es hat mir diebischen Spaß bereitet, über ihn rüber zu werfen«. Irgendwelche Drittliga-Hochrechnungen wie Kollege Tobias Fröbel (»30 Punkte sollten reichen«) stellt Starck nicht auf. »Diese Liga ist noch ungeordnet. Da ist alles möglich. Mannschaften wie Lemgo II oder Ibbenbüren sind sicher besser als ihr Tabellenstand. Ich gedulde mich, bis uns auch theoretisch keiner mehr was kann«.

»Kiwi« kehrt zurück
Pünktlich vor dem schweren Auswärtsspiel am Sonntag in Soest ist die »Kavallerie« eingetroffen. Gestern sollte Weltenbummler Carl-Moritz Wagner nach seinem halbjährigen Neuseeland-Aufenthalt in Düsseldorf landen. Zuletzt hatte der TSG-Kreisläufer ein bisschen in der Karibik entspannt, im polynesischen Dreieck auf Rarotonga, einer der Cook-Inseln. Der »Kiwi«, über dessen Abenteuer diese Zeitung mehrfach berichtet hatte, wird viel zu erzählen haben. »Calle soll natürlich erst in der Zweiten Spielpraxis sammeln und sich erst wieder an den Seniorenhandball gewöhnen«, sagt Johann-David Starck verschmitzt, um anzufügen: »Nee, durch seine Präsenz und seine kampfbetonte Art wird er uns weiterhelfen. Je eher, desto besser. Er ist halt ein echter Typ«.

TSG-Offerte offiziell
Mindens Christopher Kunisch, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, hat GWD offiziell davon in Kenntnis gesetzt, dass »die TSG Altenhagen-Heepen und ein anderer Verein an mich herangetreten sind«. GWD-Spielertrainer Aaron Ziercke hatte nach dem 27:31 in Heepen gezürnt: »Nicht diszipliniert, keine Geduld, keine Begeisterung, keine Euphorie. Das Feuer fehlt«. Mit einem Streich wischten die Dankerser am Wochenende die Krise weg. Regionalliga-Tabellenführer TuS Wermelskirchen musste sich mit 25:27 beugen. Eine überragende Leistung bot dabei Torwart Nils Dresrüsse. »Ich hoffe, jetzt hat es bei uns Klick gemacht«, strahlte Ziercke.

Gojacic vor Comeback
Bei Oberligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck nimmt die Nervosität zu. »Wir müssen mit dem Druck umgehen«, sagt Trainer Walter Schubert. Da die Jürmker in der Fremde bislang erst ein einziges Pünktchen verbuchen konnten, müssen die nötigen Zähler für den Klassenerhalt zuhause geholt werden. »Die Heimspiele müssen wir eigentlich alle gewinnen, um sicher drin zu bleiben«, sagt Jasmin Gojacic. Der Rückraumspieler hofft nach monatelanger Verletzungspause (Entzündung im Knie) am Samstag gegen den ASV Hamm II auf sein Comeback. »Ich trainiere seit gut einer Woche und will der Mannschaft jetzt helfen, auch wenn es nur zu einem Kurzeinsatz reicht«, sagt Gojacic, der beim 24:31 gegen Spitzenreiter HSE Hamm noch geschont wurde.

Welges
Brummschädel

Patrick Welge vom Landesligisten TuS Brake, Anfang Januar beim Kreispokal noch als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet, kuriert seine mittlere Gehirnerschütterung aus dem Spiel gegen Nordhemmern (wir berichteten) im Sauerland aus. Nachdem er das Krankenhaus verlassen durfte, hat er sich in einen einwöchigen Urlaub verabschiedet. Seine Freundin ist bei der Reha-Maßnahme als »Pflegepersonal« dabei.

Quisbrock nach Australien
Der »Dritten« der TSG Altenhagen-Heepen steht ein personeller Engpass ins Haus. Tim Quisbrock flirtet mit einer halbjährigen Auszeit in Australien. Oliver Puls und Torsten Schumann verabschieden sich im Februar/März ebenfalls in den Australien-Urlaub. »Da fällt mir der komplette Rückraum weg«, seufzt Thomas Rost. »Dann muss ich wohl selber nochmal die Stiefel schnüren«. Das dürfte freilich ein Wunschtraum bleiben. »Ich habe Arthrose in beiden Fußgelenken«, sagt der 2. TSG-Vorsitzende. »Nur zur Schiedsrichterei reicht es noch«.

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